Toyota Yaris 1.5: Kleiner Japaner ganz groß
Seit sechs Jahren in der dritten Generation auf dem Markt, ist der kleine Toyota Yaris mehr als nur facegeliftet in einen neuen Lebenszyklus getreten: Der in Frankreich produzierte japanische Kleinwagen ist erwachsen geworden.
Feinschliff in jedem Detail kann zwar keine Wunder bewirken, aber den Charakter eines Autos durchaus verbessern. Das verdeutlicht der aktuelle Toyota Yaris auf eindrucksvolle Weise. Dass in der neuesten Version 900 Bauteile optimiert wurden, sieht man dem in Frankreich produzierten Kleinwagen zwar nicht auf den ersten Blick an. Aber das neue Toyota-Modell im "B-Segment" - also bei den Kleinwagen - ist dazu angetan, den bisherigen Erfolg zu pflegen und auszubauen. 208.000-mal wurde der Yaris vergangenes Jahr in Europa verkauft. Das spricht für seine Beliebtheit - und dafür, dass er den europäischen Geschmack trifft. Kein Wunder, denn er wurde überwiegend in Europa designt und entwickelt. Dass es den Yaris auch mit Hybrid-Antrieb zu kaufen gibt, kommt gut an: 40 Prozent aller in Europa verkauften Yaris-Modelle sind Hybride. Mehr über die kultigen "Kleinwagen der Fünfzigerjahre" erfahren Sie in diesem Buch
Die Designer haben sich besonders der Heckpartie gewidmet Foto:Toyota
Weil Kleinwagen-Käufer heute mehr denn je das Design zu einem wichtigen Kriterium ihrer Kaufentscheidung machen, hat auch Toyota reagiert. Beim Yaris wurden der Frontpartie und dem Heck ein dynamischerer Charakter verpasst. Irgendwie erscheint der Kleine nun wie ein Großer. Die horizontale Linie ist vor allem von hinten sehr gut wahrnehmbar und gibt dem Auto eine deutlich breitere Präsenz. Auch beim Yaris wird deutlich, dass sich Toyota beim Design immer emotionaler ausrichtet. Das kommt der Marke auch bei anderen Neuerscheinungen zugute.
Designkorrekturen machen den Yaris erwachsener
Die Scheinwerfer im sogenannten "Keen Look" signalisieren Dynamik und sollen mit der eigenständigen Lichtsignatur deutlich machen, dass hier ein Toyota Yaris anrollt. Die "Style Selection"-Modelle kommen mit serienmäßigen LED-Tagfahrleuchten als Rahmen um den Hauptscheinwerfer daher, was sehr interessant wirkt. Von der Seite wirkt der neue Yaris länger und eleganter. Die nach hinten ansteigende Gürtellinie lässt das Auto optisch nach vorne stürmen. Besonders intensiv haben sich die Designer der Heckpartie gewidmet. Eine neue Heckklappe, Rückleuchten mit LED-Technologie, schwarze Dekorleisten und ein angedeuteter Diffusor im unteren Bereich des Stoßfängers machen das Heck zu einem Hingucker. Zahlreiche Möglichkeiten der farblichen Individualisierung (unter anderem zehn verschiedene Lackierungen) gewähren Raum für die persönliche Note.
Premium-Anmutung mit Multifunktionslenkrad im Innenraum Foto:Toyota
Ähnliches gilt auch für den Innenraum, der sowohl in Bezug auf die Ergonomie als mit Blick auf die Materialien und ihre farbliche Gestaltung Premium-Anmutung besitzt. Die Bedienbarkeit der verschiedenen Systeme, das Multifunktionslenkrad und die gut dosierbare Belüftung/Klimatisierung hinterlassen einen sehr guten Eindruck. Das gut bedienbare, auf Wunsch erhältliche Navigationssystem gehört sicher zu den am leichtesten bedienbaren und funktionellsten auf dem Markt.
Fahrer und Beifahrer nehmen im neuen Yaris bequem Platz Foto:Toyota
Verbrauch gesunken, Leistung gestiegen
Fahrerisch ist der neue Yaris ein klarer Fortschritt. Die 111 PS starke 1,5-l-Benziner-Variante hat in jedem Fall deutlich an Temperament gewonnen und harmoniert sehr gut mit dem handgeschalteten 6-Gang-Getriebe - bei dem der sechste Gang übrigens besonders lang ausgelegt ist. Der Yaris ist deshalb und dank umfangreicher Dämmung bei hohen Geschwindigkeiten auf der Autobahn deutlich leiser geworden. Das Drehmoment des größeren Motors ist zwar mit 136 Newtonmeter nicht gerade üppig, es reicht aber aus, früh hochzuschalten. Die Höchstgeschwindigkeit wird mit 175 km/h angegeben, was sich im Stadtverkehr nicht überprüfen ließ. Angesichts seiner Spritzigkeit sollte der Yaris auf deutschen Autobahnen aber jederzeit auch jenseits der Richtgeschwindigkeit zügig mithalten zu können. Der auf 1,5 Liter Hubraum vergrößerte Vierzylinder entspricht sogar der künftigen Euro-Norm 6c, die auch für Benziner einen Partikelfilter unabdingbar macht. Der Verbrauch ist im Vergleich zum Vorgängermotor um bis zu zwölf Prozent gesunken, die Leistung aber um zehn Prozent gestiegen. Der Benzin-Durst des Yaris wird kombiniert mit 5,0 Litern angegeben; nach der Testfahrt standen 5,8 Liter auf dem Display, was im Stadtverkehr ein akzeptabler Wert ist.
Das aktive Sicherheitspaket Safety Sense ist serienmäßig an Bord. Teilweise serienmäßig sind die Assistenten "Pre-Collision-System" mit Notbrems-Assistent und autonomer Notbremsfunktion. Es gibt den Fernlicht-Assistenten, der bei Gegenverkehr und bei vorausfahrenden Fahrzeugen automatisch abblendet, einen Spurhalte-Assistenten und einen Verkehrszeichen-Assistenten, der beispielsweise beim Überschreiten eines zuvor angezeigten Tempolimits den Fahrer optisch oder per Warnsummer benachrichtigt. Dass nun auch die Gurte an den Rücksitzen mit Gurtstraffern und Gurtkraftbegrenzern ausgestattet sind, bringt das Sicherheitspotential des neuen Yaris auf das Niveau weit höher angesiedelter Fahrzeugkategorien.
Technische Daten Toyota Yaris: Viertürige Limousine mit fünf Sitzen, Länge: 3,94 Meter, Breite: 1,69 Meter, Höhe: 1,51 Meter, Radstand: 2,51 Meter, Leergewicht: 1.040 Kilogramm, Kofferraumvolumen: 286 Liter, Tankinhalt: 42 Liter, Motor: Reihenvierzylinder-Benziner, Hubraum 1.496 ccm, Leistung: 111 PS bei 6.000 U/min, max. Drehmoment: 136 Newtonmeter bei 4.400 U/min, 0 - 100 km/h: 11 Sekunden, Höchstgeschwindigkeit: 175 km/h, Norm-Verbrauch kombiniert: 5,0 Liter Super/100 km, Euro 6, CO2-Emission: 103 g/km, Basis-Preis ab: 14.240 Euro.