Tödliche Unfälle, Pfusch: Tesla mit Elon Musk vom Hype zum Flop?

Einst gehypt, steckt das Autounternehmen Tesla aktuell in der Krise. Die schweren Unfälle mit den elektrischen Wagen häufen sich - Boss Elon Musk ist nun gefordert.
von  Markus Bosch
Flammen schlagen aus dem Tesla. Ein Mann aus Baden-Württemberg verbrennt in diesem Wrack.
Flammen schlagen aus dem Tesla. Ein Mann aus Baden-Württemberg verbrennt in diesem Wrack. © facebook.com/pompieribellinzon

München - Einst als großer Hoffnungsträger der automobilen Zukunft gestartet, steckt das US-Unternehmen Tesla nun tief in der Krise. Mit seinen Autos mit Elektroantrieb will die Firma des schillernden Elon Musk die Zukunft des Automobils revolutionieren und gestalten. Stattdessen herrscht nun Tristesse. Neben den wirtschaftlichen Problemen (Rekordverlust, sinkender Aktienkurs) mehren sich auch die negativen Schlagzeilen über das Produkt von Tesla.

Am Dienstag verunglückte ein Mann aus Baden-Württemberg bei einem Unfall in der Schweiz tödlich. Nach dem Crash ging der Wagen in Flammen auf und der Fahrer hatte keine Chance dem Feuer zu entkommen. Pikant: Die örtliche Feuerwehr hatte in den sozialen Medien vermeldet, dass die Batterien wohl ursächlich für den Brand waren - inzwischen ist der Post aber wieder gelöscht.

Tesla-Krise: Wird ein Fehler vertuscht?

Stattdessen steht dort nun: "Durch die Anwendung der Richtlinien des Herstellers für Notsituationen (online verfügbar) konnte das Feuer wirksam und sicher gelöscht werden." Dabei stehen die Batterien schon länger im Verdacht, dass sie in Flammen aufgehen.

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Nur eine Woche vorher war in Florida ebenfalls ein Tesla in Flammen aufgegangen und zwei Menschen starben. Bei diesem tragischen Unglück war der Autopilot eingeschaltet und der Fahrer hatte die Hände mehrere Sekunden lang nicht am Lenkrad. Tesla erklärte damals, dass "der Autopilot nicht alle Unfälle verhindert, ein solcher Standard wäre unmöglich." Aber er mache Unfälle "sehr viel weniger wahrscheinlich."

Überhaupt der Tesla-Autopilot.

Tesla-Krise: Musk wurde gewarnt

Eigentlich als Vorreiter in Richtung autonomes Fahren gedacht, gibt es stattdessen eine nicht enden wollende Pannenserie mit Teslas Autopilot. Im März starb ein Fahrer mit eingeschaltetem Autopilot in Kalifornien, am Wochenende rauschte eine Tesla-Fahrerin in den USA mit knapp 100 km/h in ein Feuerwehrauto und verletzte sich zum Glück nur am Bein.

Laut Wall Street Journal haben die Tesla-Ingenieure ihren Chef mehrfach gewarnt, dass weitere Sensoren für den Autopilot nötig seien. Dies wurde einerseits aus Kostengründen abgeschmettert - aber auch weil überempfindliche Sensoren die Fahrer "nerven" könnten, hieß es im Bericht.

Genießt die Sicherheit der Fahrer nicht die oberste Priorität bei Tesla, sondern stehen stattdessen Innovation und Fortschritt an erster Stelle?

Tesla-Krise: Umstrukturierungen im Unternehmen

Sunnyboy Musk will mit allen Mitteln die Trendwende einläuten und versucht die aktuell negative PR für Tesla in positive umzuwandeln. "Das eigentlich Erstaunliche ist doch, dass das Model S einen Feuerwehrwagen mit 60 Meilen pro Stunde gerammt hat und die Fahrerin sich nur ein Gelenk gebrochen hat. Ein Aufschlag bei diesem Tempo führt normalerweise zu schweren Verletzungen oder zum Tod", schrieb der Marketing-Profi nach dem Crash der Tesla-Fahrerin mit dem Feuerwehrauto.

Auch im Unternehmen werden aktuell einige Umstruktierungen vorgenommen, wie Musk kürzlich ankündigte. Beispielsweise werden "nichtessenzielle Aktivitäten" zurückgefahren.

Schließlich steht die Sicherheit der Kunden an erster Stelle und auch der umtriebige Tesla-Boss weiß, dass er nun gefordert ist, den Hype um sein Unternehmen zu bestätigen.

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