Tierisch stark: Der Audi R8 5.2 V10 macht erst bei 316 Sachen Schluss

Genug ist nicht genug: Schon beim Start des Audi R8 mit 420 PS wurde über eine schärfere Variante nachgedacht. Im April rollt sie an, sie heißt R8 V10 FSI quattro. Die AZ war schon damit auf Achse - und zeigt ein Video davon.
von  Abendzeitung

INGOLSTADT - Genug ist nicht genug: Schon beim Start des Audi R8 mit 420 PS wurde über eine schärfere Variante nachgedacht. Im April rollt sie an, sie heißt R8 V10 FSI quattro. Die AZ war schon damit auf Achse - und zeigt ein Video davon.

Wenn’s nach Audi-Chef Rupert Stadler geht, soll der R8 V10 für ein kräftiges „Kribbeln im Bauch“ sorgen. Die Basis für derartige Gefühle ist laut Papierform durchaus vorhanden: Zehnzylinder mit 525 PS, 0 auf 100 in 3,9 Sekunden, 0 bis 200 in 12,0 Sekunden, Höchstgeschwindigkeit 316 km/h – das sind Werte, die einem Supersportler gut anstehen. Wie sich das anfühlt, konnte die AZ schon ausprobieren – auch auf der Rennstrecke.

Die Optik des „nur“ 420 PS starken Basis-R8 wurde für die stärkere Version noch einmal ein bisschen angeschärft, vor allem die auffälligen Sideblades sind größer, um mehr Luft an den bei Lamborghini ausgeliehenen Zehnzylinder-Mittelmotor zu bringen. Serienmäßig hat der V10 das leicht grimmige Gschau, das ihm die Voll-LED-Scheinwerfer verleihen.

Innendrin empfängt den Fahrer sportliche Wohlfühlatmosphäre: Ledersitze (samt Heizung), Navigationssystem plus, Bang & Olufsen-Anlage. Noch recht dezent klingt’s aus den beiden ovalen Auspuffrohren, wenn der mächtige 5.2Liter große V-Motor angeworfen wird. Erst der beherzte Tritt aufs Gaspedal löst ein wahres Konzert aus Trompeten, Oboen, Tuba und Jagdhorn aus, das Audi-Chef Stadler als „reinste Musik“ bezeichnet. Wo er recht hat, hat er recht - zumindest, wenn man autophil veranlagt ist.

Die Kraftübertragung erfolgt entweder per Sechsgang-Handschalter oder per R-tronic genannter Automatik. In beiden Getrieben werkelt eine so genannte Launch-Control, die geradezu blitzartige Starts ermöglicht. Heiser brüllend schießt der R8 los, der FSI-Motor dreht locker bis 8700 U7min – und nach dem Schalten geht's mit unverminderter Kraft weiter. Und weiter. Faszinierend sind die Zwischenspurts beim Überholen. Es dauert nur Wimpernschläge, bis ein LKW im Rückspiegel verschwindet.

Dank der Achslastverteilung von 44 zu 56 Prozent und des quattro-Antriebs liegt der schnelle Audi wie das berühmte Brett. Man muss es schon arg mit dem Tempo übertreiben, um ihn in Kurven zum ESP-Einsatz zu bringen. Die Schleuderbremse lässt auch kleine Drifts zu – ein bisschen Spaß muss schließlich sein. Sprit braucht das 525 PS-Gerät auch. 13,7 Liter des feinen Super Plus sind's nach EU-Norm. Im zügigen Alltagsbetrieb werden es wohl ein paar Liter mehr sein. Den R8 V10-Eigner wird das nicht weiter stören. Schließlich hat er schon die Kleinigkeit von mindestens 142 400 Euro aufgebracht. Da kommt’s auf die Tankrechnungen eigentlich auch nicht mehr an. Und in Sachen Umwelt muss man konstatieren: Die nur in homöopathischen Stückzahlen verkauften R8 (seit 2007 rund 10 000) machen das CO2-Kraut auch nicht mehr fett.

Übrigens: Im Lauf des April wird der starke Audi bei ausgewählten Händlern stehen.

Rudolf Huber

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