Subaru Forester: Der 4x4-Entschleuniger
Je weiter im Süden der Republik, desto mehr Allrad – und folglich auch mehr Subarus. Diese Formel gilt natürlich auch für den Forester, der sich als treuer Begleiter von Förster und Jäger, von Landwirt und Freizeit-Aktivist verdient macht.
Wir haben den aktuellen Forester im Alltagsleben getestet – und ihn jenseits aller Designs-Eitelkeiten als echten Pragmatiker auf Rädern kennengelernt.
Das geht schon bei den Basisdaten des inzwischen nur noch mit Mildhybrid-Boxer angebotenen Allradlers los. Der 4,63 Meter lange Japaner darf bis zu 1.870 Kilogramm an den Haken nehmen, ein Stabilisierungs-Systme sorgt für Sicherheit.
Subaru Forester: Kein Gelände-Kraxler, aber auf grobem Terrain gut unterwegs
Seine Bodenfreiheit von 22 Zentimetern macht ihn zwar nicht zum Gelände-Kraxler, ermöglicht ihm aber bei Bedarf Fahrten auf grobem Terrain – bis rauf zur Jagdhütte oder bis zur Wildfütterung reicht es immer.
In den Kofferraum passen zwischen 509 und 1.779 Liter – damit lässt sich der Alltags-Transportbedarf ebenso problemlos erledigen wie die Urlaubsfahrt.
Subaru Forester: Heckklappe schließt elektrisch
Auch für die Passagiere gibt es reichlich Platz für Knie und Köpfe. Und nicht nur das: Auch auf komfortable, beheizbare Sitzgelegenheiten mit elektrischer Verstellmöglichkeit vorne und ein beheiztes Lenkrad müssen sie nicht verzichten.
Für den passenden Sound sorgt im Testwagen in der höchsten Ausstattungsstufe Platinum eine wohltönende Harman/Kardon-Anlage, die Heckklappe schließt elektrisch, dazu gibt es noch angenehme Lederbezüge und ein präzise anzeigendes Navi.
Subaru-Forester-Cockpit erfordert Eingewöhnungszeit
Beim Thema Assistenzsysteme und Infotainment gibt der Forester so ziemlich alles. Er bündelt diverse Sicherheitsfunktionen in einem EyeSight genannten Paket, packt darauf aber noch etwa den angenehm unaufdringlich reagierenden Spurhalte-Assistenten oder den Ausweichhelfer mit Lenkunterstützung. Spurwechsel-, Totwinkel- und Querverkehrsassistent sind unter anderem auch noch an Bord.
Subaru Forester: Wo ist die Taste für die Lenkradheizung?
Die Bedienung des Subaru-SUV ist im Prinzip durchaus verständlich aufgebaut, aber sie erfordert eine gewisse Eingewöhnungszeit.
Mit ein Grund: Die Eingabemöglichkeiten und die Anzeigen sind scheinbar planlos im Cockpit verstreut, man muss sich erst grundsätzlich orientieren, was etwa im Kombiinstrument vor dem Fahrer, im Touchscreen und in einem noch darüber platzierten Mini-Display angezeigt wird.
Subaru Forester: So richtig sparsam ist der e-Boxer nicht
Zudem ist das Multifunktions-Lenkrad kräftig mit Tasten für die diversesten Funktionen bestückt. Und wer nicht gezielt danach sucht, wird die Taste für die Lenkradheizung in der Unterwelt zwischen rechter und unterer Lenkradspeiche wohl nicht so schnell entdecken.
Aber jetzt zum Thema Fahren: e-Boxer klingt modern, nach niedrigem Verbrauch dank Mildhybrid-Unterstützung. Nun ja, so richtig sparsam ist der Forester mit seinem einzig angebotenen 150-PS-Boxer (0 – 100 km/h in 11,8 Sekunden, 188 km/h Spitze) trotz E-Unterstützung nicht.
Zweiliter-Motor heult beim Beschleunigen auf
Wir kamen im Test trotz durchgehend sanftem Gaspedal-Einsatz auf 8,1 Liter je 100 Kilometer. Zumindest eine Sieben vor dem Komma wäre schon wünschenswert.
Warum wir so zurückhaltend gefahren sind? Wegen des Lineartronic genannten Automatikgetriebes. Das ist im Prinzip stufenlos, allerdings verhindern sieben "künstliche" Gangstufen, dass der Zweiliter-Motor beim Beschleunigen gar zu arg aufheult.
Dank SI-Drive lässt sich die Steuerung sogar in zwei Stufen variieren – mal dezenter, mal dynamischer. Letztlich führt die Lineatrinic dazu, dass man das Gaspedal nur streichelt und nur bei akutem Bedarf, etwa beim Einfädeln, richtig Gummi gibt.
Auslegung des Fahrwerks passt zur zurückhaltenden Fahrweise
Was wiederum der Verkehrssicherheit, den Nerven und dem Geldbeutel gut tut. Man muss es nur mögen, sonst passen der Forester und sein Nutzer nicht zusammen.
Auch die Auslegung des Fahrwerks passt zur zurückhaltenden Fahrweise: Der Subaru geht mit kräftigem Wanken in Kurven und ist nicht gerade flink beim simulierten Ausweichtest, das kräftig reagierende ESP verhindert aber zuverlässig gefährliche Situationen.
Paket stimmt: Das sind die Preise des Subaru Forester
Unterm Strich war die Zeit mit dem in der Basis 34.990 Euro und in der getesteten Spitzenversion 43.990 Euro teuren Forester ziemlich angenehm.
Weil zum einen das Paket aus Platzangebot und Alltagsnutzen, komfortablem Fahrwerk, gutem Überblick und reichlich Komfort schon mal grundsätzlich für eine positive Stimmung sorgt.
Und zum anderen, weil der Allradler eine so schön entschleunigende Wirkung ausübt. Sollen doch die anderen durch die Gegend flitzen – wir lassen uns von dieser Hektik nicht anstecken.
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