Souveräner Alleskönner

Der Outlander ist eine stabile Größe im Mitsubishi-Modellprogramm. Schick, aber nicht affektiert, solide, aber nicht plump, groß, aber nicht unhandlich.
von  Rudolf Huber
Angenehmes Reiseauto mit Offroad-Talenten: Der Outlander kommt stattlich und fesch daher und setzt auf innere Stärken statt auf protziges Auftreten.
Angenehmes Reiseauto mit Offroad-Talenten: Der Outlander kommt stattlich und fesch daher und setzt auf innere Stärken statt auf protziges Auftreten. © Mitsubishi

München - Im AZ-Test lief ein Outlander in der feinen Ausstattungsversion Top mit Sechsgang-Automatik und 2.2 Liter-Selbstzünder mit 150 PS. Eine angenehme Kombination. Der Automat schaltet zwar nicht so flott wie ein Doppelkupplungsgetriebe, aber die leichte Verzögerung beim Gangwechsel glättet jeden möglichen Schaltruck und versetzt den Fahrer in den entspannten Fahrmodus, der gut zu der hohen Sitzposition und der eher komfortabel abgestimmten Federung passt. Servolenkung mit guter Rückmeldung, einfache Bedienung der Schalter und Hebel, reichlich Reserven beim eher gemütlichen Cruisen – das Gesamtpaket ist auf leichtes Handling und problemlose Fortbewegung ausgelegt. Wobei es durchaus auch mal ein bisschen grober werden darf: Der Outlander kann auch Schotter, Sand oder durchaus auch schon anspruchsvolles Gelände.

Die Sitze vorne wie in der zweiten Reihe sind angenehm konturiert und langstreckentauglich, die zwei Kinder- oder Not-Hocker in der dritten Reihe wie in fast allen SUV mit sieben Plätzen nur mühsam erreichbar. Bei voller Bestuhlung bleibt ein Mini-Kofferraum übrig, bei fünf genutzten Plätzen sind es 550 Liter, bei zweien 1681 Liter. Das reicht für den Urlaub und den Klein-Umzug.

Mit einer Länge von 4,66 Metern und einer Breite von 1,80 Metern gehört das Japan-SUV nicht gerade zu den kleinen Brocken. Der Allradler lässt sich aber auch im City-Getümmel gut manövrieren und dank seines Wendekreises von nur knapp über zehn Metern problemlos in Parklücken zirkeln. Wer es darauf anlegt, schafft den 0-bis100-Sprint in 12,6 Sekunden, die Spitze liegt bei 185 km/h. Der Testverbrauch pendelte sich im Mittel auf 7,8 Liter ein – damit kann man leben.

Die Ausstattung ist quasi komplett, das Infotainment-Center mit sehr satter Soundanlage dürfte vielleicht ein bisschen flotter arbeiten. Und dass man den piepsenden Spurhalte-Assistenten nach jedem Neustart immer wieder abschalten muss, ist auf Dauer so nervig wie die Tatsache, dass schon mit dem Einschalten der Zündung der Anschnall-Warner lospiepst.

Ansonsten ist der Outlander ein sehr souveräner, komfortabler und vertrauenerweckender Alltagsbegleiter. Diese Talente lässt sich der Mitsubishi-Importeur im Falle des Testwagens, der mit dem Fahrassistenzspaket ausgestattet war, derzeit mit 39 590 Euro bezahlen.

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