So sind Kinder im Straßenverkehr sicher
Nie über rote Ampeln gehen oder immer links und rechts schauen - das sind nur einige der elementarsten Dinge, die ABC-Schüler im Straßenverkehr wissen müssen. Was es sonst noch alles zu beachten gibt, damit die Kinder sicher von A nach B kommen, lesen Sie hier.
Jahr für Jahr verunglücken tausende Kinder auf Deutschlands Straßen. Damit die kleinsten Verkehrsteilnehmer stets gut geschützt sind, gibt es einiges zu beachten. Wie Eltern ihre Kinder bestens auf die Herausforderungen des Straßenverkehrs vorbereiten können, um Unfälle zu vermeiden, erfahren Sie hier. (In Daniela Fluchts Ratgeber "Sicher im Straßenverkehr" finden Eltern wichtige Tipps)
Verkehrserziehung
Bevor Kinder sich alleine auf den Schulweg machen, ist es unabdingbar, den ABC-Schützen die Grundregeln der Verkehrserziehung beizubringen. Dazu zählen Basics wie "Bei Rot stehen, bei Grün gehen" oder vor dem Überqueren von Straßen immer nach links und rechts zu schauen. Generell müssen Kinder erst lernen, Gefahrenquellen richtig einschätzen zu können. Komplexe Situationen können überfordern, gerade auch weil sich Kinder schnell ablenken lassen. Deshalb ist für Eltern bei der Verkehrserziehung Geduld gefragt - denn aktuelle Studien zeigen, dass erst Teenager Geschwindigkeit und Entfernung herannahender Autos richtig einschätzen können.
Einen sicheren Weg finden
Der kürzeste Weg für Kinder ist nicht automatisch der sicherste. Eltern sollten zusammen mit ihrem Kind den besten Weg zur Schule oder dem Sportplatz ausfindig machen und potentielle Gefahren wie stark befahrene Straßen vermeiden. Stattdessen empfehlen sich Routen, wo gefährliche Kreuzungen von Schülerlotsen überwacht werden. Es kann ruhig ein kleiner Umweg sein, solange das eigene Kind sicher am Zielort ankommt!
Bei Schulranzen auf Gewicht achten
Auch auf den richtigen Schulranzen kommt es an - denn durch zu viel Ballast wird die Bewegungsfreiheit der Kinder eingeschränkt und kann außerdem zu Rücken- und Haltungsschmerzen führen. Steffi Gronauer, Produktmanagerin bei der Schulranzen-Marke Scooli, rät daher zu Modellen mit geringem Eigengewicht und ergonomischer Polsterung. Brustgurt sowie Hüftgurt sorgen für die gleichmäßige Verteilung des Gewichts auf den Schultern sowie eine Verlagerung auf die Hüfte. "Ob der Ranzen ergonomisch ist, können Eltern über ein Zertifikat einer unabhängigen Organisation wie der IGR erkennen", so Gronauer. Außerdem sollten sie darauf achten, dass ihre Kinder den Ranzen nicht überfüllen, d. h. jeden Tag ausräumen und nur wirklich benötigte Hefte und Bücher mitnehmen. Wer den Inhalt gleichmäßig verteilt, verhindert eine einseitige Belastung; einem Hohlkreuz beugt vor, wer Schweres wie Bücher nach hinten packt und Leichtes nach vorne.
Gesehen werden...
Sehen und Gesehen werden ist das A und O im Straßenverkehr. Aus diesem Grund empfiehlt es sich, für Kinder gut sichtbare Kleidung zu wählen, da dunkle Farbtöne schlechter erkannt werden als helle. Für Moderatorin und Schauspielerin Nina Bott (39, "Verbotene Liebe") sind Reflektoren am "Schulranzen und Fahrrad absolut unverzichtbar. Für die Kleinen gibt es auch niedliche Schutzwesten, die extrem reflektieren!", empfiehlt die Mutter von zwei Kindern.
... und selbst sehen
Unachtsamkeit im Straßenverkehr kann tödlich enden. Deshalb: Finger weg vom Handy Foto:Shutterstock/granata68
Bei Kleinen wie Großen gilt: Unachtsamkeit ist eine der größten Unfallursachen im Straßenverkehr. Für noch mehr Ablenkung als früher sorgen immer häufiger Handys und andere elektronische Spielereien. Das hat eine Dekra-Studie ergeben, die Fußgänger in sechs europäischen Hauptstädten beim Überqueren von Straßen beobachtete. Der Blick auf das Smartphone sollte im Straßenverkehr nicht nur für Kinder "ein No-Go" sein, betont auch Schauspielerin Janine Kunze (43, "Heldt"): "Meine Kinder lernen, das Handy auf dem Weg zur Schule oder zurück nicht zu benutzen." Und auch Bott pflichtet ihr bei: "Smartphones sind auf der Straße und auf dem Rad natürlich tabu!"
Fahrrad regelmäßig checken
Das Fahrrad der Kinder muss natürlich rundum verkehrstüchtig sein - die Vorsicht sollte schon bei der Entscheidung beginnen, welches Rad gekauft wird. Überprüfen Sie außerdem in regelmäßigen Abständen, ob Beleuchtung und Bremsen auch funktionieren und in den Reifen genügend Luft ist. Rückstrahler, Reflektoren, Klingel und ein Fahrradhelm dürfen auch nicht fehlen.
Das gibt es im Auto zu beachten
Dass Kinder im Auto immer angeschnallt sein müssen, versteht sich von selbst. Kleinkinder müssen dabei natürlich in einem passenden und sicher installierten Kindersitz auf dem Rücksitz Platz nehmen. Ältere Kinder müssen vor dem Verlassen des Fahrzeugs immer den Verkehr im Auge behalten. Es empfiehlt sich, Kinder immer auf der Gehweg-Seite aus dem Auto ein- und aussteigen zu lassen.
Der beste Ratschlag für Eltern: mit gutem Beispiel voran gehen Foto:Shutterstock/Newman Studio
Der beste Ratschlag ist aber auch der naheliegendste: Eltern müssen mit gutem Beispiel vorangehen, rät Kunze: "Das Allerwichtigste ist, dass man den Kindern ein Vorbild ist und ihnen von Anfang an eine sehr gute Verkehrserziehung mitgibt. Sie also auch immer wieder ermahnt, wenn sie unvorsichtig sind und ihnen beibringt, dass man vor allem aufmerksam sein muss."
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