So klappt's mit der Rettungsgasse

Wenn es wegen der Osterferien auf den Autobahnen wieder voll wird, wird's sicher wieder stauig - Zeit für die Rettungsgasse. Bloß: Wie funktioniert die genau?
von  hu
So funktioniert das: Oben ist die Rettungsgassen-Version für vierspurige, unten die für sechs- und mehrspurige Autobahnen dargestellt.
So funktioniert das: Oben ist die Rettungsgassen-Version für vierspurige, unten die für sechs- und mehrspurige Autobahnen dargestellt. © ARCD

Wenn es in den Osterferien auf den Autobahnen wieder voll wird, gibt's sicher Stau - Zeit für die Rettungsgasse. Bloß: Wie funktioniert die genau?

München - Der Automobilclub ARCD beantwortet die drei wichtigsten Fragen zur Rettungsgasse:

Welche Vorteile bringt eine Rettungsgasse?

Seit den 80er-Jahren ist das Bilden einer solchen Gasse bei Stau oder stockendem Verkehr auf Autobahnen in Deutschland Pflicht und in der Straßenverkehrsordnung geregelt – aus folgenden Gründen: Die freie Spur gewährleistet Einsatzkräften wie Rettungsdienst, Polizei, Feuerwehr, THW oder Abschleppdiensten die Zufahrt zur Unfallstelle, damit die Helfer dort so schnell wie möglich Leben retten, Verletzte versorgen und Brände löschen können. Ein weiterer Pluspunkt: Je schneller die Einsatzkräfte vor Ort sind, desto schneller können auch Straßensperrungen und Staus aufgelöst werden.

Wo wird die Fahrspur für Einsatzfahrzeuge gebildet?

Bei vielen Verkehrsteilnehmern herrscht eine große Unsicherheit, wo die Rettungsgasse gebildet werden muss. In der Straßenverkehrsordnung ist das in §11, Abs. 2 genau geregelt: „Stockt der Verkehr auf Autobahnen und Außerortsstraßen mit mindestens zwei Fahrstreifen für eine Richtung, so müssen Fahrzeuge für die Durchfahrt von Polizeiund Hilfsfahrzeugen in der Mitte der Richtungsfahrbahn, bei Fahrbahnen mit drei Fahrstreifen für eine Richtung zwischen dem linken und dem mittleren Fahrstreifen, eine freie Gasse bilden.“

Kompliziert? Es ist ganz einfach: Die Rettungsgasse wird immer zwischen der ganz linken und der danebenliegenden Fahrspur gebildet. Eine einfache Eselsbrücke kann helfen, sich das zu merken: Die Spur wird zwischen Daumen und Zeigefinger der rechten Hand freigehalten. Die Anzahl der Finger steht dabei für die Anzahl der Fahrspuren.

Worauf muss man achten?

„Die weitverbreitete Meinung, dass eine Rettungsgasse nur bei einem Unfall gebildet werden muss, ist falsch. Sie ist bei jedem Stau bzw. sobald man auf einen Stau zufährt oder sich stockender Verkehr gebildet hat Pflicht“, erklärt ARCD-Sprecher Josef Harrer. Wer sich nicht daran hält, begeht eine Ordnungswidrigkeit und muss mit einem Verwarnungsgeld rechnen.

Ein häufiger Fehler ist außerdem, dass viele Fahrer nach Passieren des ersten Rettungsfahrzeugs wieder zur Mitte zurückfahren. Oft folgen aber weitere Helfer, sodass man die Gasse bis zur Stauauflösung für diese freihalten muss.

 

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