So fahren Sie sicher durch die nasskalte Jahreszeit

Die Tage werden kürzer, der Sommer ist vorbei, der Herbst steht vor der Tür. Für uns gibt es einiges zu beachten, um unser Auto auf die nasskalte Jahreszeit vorzubereiten. Durch das Beachten einiger weniger Tipps müssen Sie sich weniger ärgern, wenn Nässe, Nebel, Wildwechsel oder die tiefe Sonne zu ungeliebten Störenfrieden werden.
München - Es ist ganz schön kühl geworden in Deutschland. Pünktlich zum meteorologischen Herbstanfang am 1. September ist das Wetter gekippt – ohne Vorwarnung vom hochsommerlichen August-Wetter auf echte herbstliche Temperaturen. Es regnet und die Sonne ist selten zu sehen, der eine oder andere hat die Winterjacke schon ausgepackt. Der Herbst ist in diesem Jahr ungewöhnlich früh dran. Noch sind die Temperaturen zwar nicht zum Bibbern, doch das wird sich in den nächsten Wochen ändern. Umso wichtiger ist es, gut auf die ungemütliche Hälfte des Jahres vorbereitet zu sein – das gilt besonders für Autofahrer.
Unsere Checkliste sorgt dafür, dass Sie auch wirklich nichts vergessen.
Tipp 1: Auto auf Vordermann bringen – Beschlagene Scheibe vermeiden!
Wenn es draußen nasskalt ist, dringt die Feuchtigkeit auch schnell ins Auto ein. Problem: Die Windschutzscheibe beschlägt von innen, Sie sehen nichts und müssen erstmal das Heißluft-Gebläse voll aufdrehen, um überhaupt etwas von der Straße zu erkennen. Das kostet viel Zeit und nicht wenig Sprit. Sie sollten also versuchen, die Feuchtigkeit draußen zu lassen, wenn Sie ins Auto einsteigen.

Warnung vor starkem Regen. © trendobjects / Fotolia.com
Nasse Haare vom Duschen oder nasse Schuhsohlen, die Sie sich auf dem Weg von der Haustür zum Parkplatz geholt haben, bringen oft einiges an Feuchtigkeit in ihr Cockpit. Das lässt sich natürlich schwer vermeiden. Gegen Wasser, das auf anderem Wege ins Auto gelangt, können Sie sich aber rüsten. Kontrollieren Sie, ob die Wasserabläufe frei sind und ob alle Dichtungen auch wirklich dicht sind. Im Kofferraum sammelt sich das Wasser zudem oft in der Reserveradmulde. Kontrollieren Sie alles regelmäßig und legen Sie die betroffenen Stellen trocken.
Ein Problem im Herbst ist auch das herabfallende Laub; und das nicht nur, weil es die Straßen rutschiger macht. Wenn Sie zum Beispiel unter Bäumen parken, verstopfen die Blätter oft den Belüftungsschacht vor der Frontscheibe und das Heißluftgebläse funktioniert kaum noch – Sie bekommen ihre beschlagene Scheibe nur sehr langsam trocken. Das Laub also immer schnell entfernen, bevor Sie ins Auto einsteigen!
Laub auf der Windschutzscheibe. © vectorass / Fotolia.com
Scheinwerferanlage prüfen, Nebelleuchten mit Bedacht einsetzen
Die Beleuchtungsanlage an ihrem Fahrzeug sollte selbstverständlich auch in lauen Sommernächten einwandfrei funktionieren. Dennoch kommen die Scheinwerfer natürlich viel öfter zum Einsatz, wenn die Tage dunkler werden, der Himmel öfter bewölkt ist und Nebel die Sicht verschlechtert. Überprüfen Sie daher am besten jetzt ihre Scheinwerferanlage auf Herz und Nieren. Warten Sie damit nicht länger als nötig, gehen Sie womöglich in die Werkstatt Ihres Vertrauens und lassen Sie die Lichtanlage noch einmal durchchecken. Falls Sie lieber selbst Hand anlegen wollen, finden Sie in dieser Anleitung alle Informationen, wie die Scheinwerfer eingestellt sein sollten.
Einsatz von Nebelscheinwerfern
- Vordere Scheinwerfer
o Bei „erheblich behinderter Sicht“ erlaubt
o Kein Ersatz für Abblendlicht!
- Nebelschlussleuchte
o Nur bei Sicht unter 50 Metern
o Wenn angeschaltet, max. 50 km/h erlaubt
Wichtig sind im Herbst auch die Nebelleuchten. Fernlicht hilft ihnen im Nebel nämlich nicht weiter – im Gegenteil, wenn Sie den Nebelvorhang damit anleuchten, sehen Sie oft noch weniger als vorher. Das Fernlicht reflektiert in den Nebelschwaden und blendet Sie. Zum Glück gibt es da noch die Nebelscheinwerfer. Deren Einsatz ist in der Straßenverkehrsordnung allerdings streng reglementiert. Die vorderen Nebelscheinwerfer dürfen nur eingeschaltet werden, wenn die Sicht „erheblich behindert“ ist. Während es sich hier noch um eine schwer messbare, eher subjektive Einschätzung handelt, ist der Einsatz der Nebelschlussleuchte nur bei einer Sichtweite von unter 50 Metern erlaubt – also bis zum nächsten Leitpfosten. Haben Sie diese aktiviert, dürfen Sie nicht schneller als 50 Kilometer pro Stunde fahren. Halten Sie sich besser an die Vorgaben für den Einsatz der Nebelscheinwerfer, bei Nichtbeachtung droht ein saftiges Bußgeld. Also auch sofort wieder auf normale Beleuchtung umschalten, wenn sich die Sicht verbessert.
Tipp 2: Vorsichtiger fahren wegen Glätte und Wildwechsel
Im Herbst haben Sie erstmals wieder mit Problemen aufgrund von Glätte zu rechnen. Die Straßen sind oft nass, dazu kommt, besonders auf Waldstrecken, herabgefallenes Laub, das für zusätzliche Rutschgefahr sorgt. Ab Oktober kann zudem schon erster Frost auftreten, der besonders dann gefährlich ist, wenn Sie noch nicht mit ihm rechnen – oder womöglich gar noch Sommerreifen fahren. Denken Sie daran, im Oktober auf die M+S-Reifen umzurüsten und warten Sie nicht auf den ersten Schnee. Das kann sich rächen und ist mehr als ärgerlich.
Gefährliche Fahrt hinein in den Nebel. © kotafoty / Fotolia.com
Generell sollten Sie im Herbst vorsichtiger fahren, damit Ihnen die nassen, glatten und fast immer rutschigen Straßen nicht zum Verhängnis werden. Halten Sie also genügend Abstand und kalkulieren Sie einen längeren Bremsweg ein. Durch dichtes Auffahren kommen Sie ohnehin nicht schneller an Ihr Ziel! Unnötige Auffahrunfälle sind äußerst ärgerlich und werden ganz schön teuer – auch wenn meist die Versicherung zahlt. Sollte es z.B. bei Glatteis trotz aller Vorsicht dennoch einmal zu einem Unfall kommen, springt für Schäden am eigenen Fahrzeug in der Regel die Vollkaskoversicherung ein. Lesen Sie dazu auch das Beispiel bei Generali, einem Versicherer, der auch Vollkasko anbietet. Trotz Versicherungsschutz sollten Sie bei Glätte natürlich schlicht defensiver fahren, Abstand halten und das Tempo anpassen.
Wildwechsel: Im Herbst besonders gefährlich
Ein großes Problem im Herbst sind auch die deutlich häufigeren Wildwechsel. Die Gefahr für folgenschwere Wildunfälle ist im ganzen Jahr vorhanden, steigt im Herbst aber nochmal – Hirsche und Wildschweine beispielsweise haben im Herbst und Winter Paarungszeit und sind dann besonders unvorsichtig und manchmal völlig unberechenbar! Besonders in den Abend- und frühen Morgenstunden müssen Sie aufpassen. Besonders viele Wildwechsel finden auch am Waldrand statt, weil die Tiere zur Äsung auf die Felder ziehen und dann wieder in den Wald zurückkehren. Beachten Sie auch die Hinweisschilder an besonders beliebten Wildwechsel-Stellen und fahren Sie dort entsprechend langsamer und seien Sie bremsbereit.
Sollten Sie in die Situation kommen, dass Wild in ihre Fahrbahn läuft, weichen Sie auf gar keinen Fall unkontrolliert aus. Bremsen Sie nur, wenn die Fahrbahn hinter Ihnen frei ist – eine Vollbremsung mit anschließendem Auffahrunfall hat oft weitaus schlimmere Konsequenzen als der Zusammenstoß mit dem Tier. Abblenden und Hupen hilft oft schon, um das Wild zu verjagen.
Wildunfall auf Landstraße © Petair / Fotolia.com
Ein großes Ärgernis im Herbst sind auch Sturmschäden. Herabfallende Äste können große Schäden an Ihrem Fahrzeug verursachen und sind mehr als ärgerlich. Achten Sie daher auf Unwetterwarnungen und parken Sie, wenn möglich, nicht unter Bäumen, wenn Sturm angekündigt ist. Auch durch Waldstrecken sollten Sie nicht fahren, wenn es stürmt. Bleiben Sie am besten zu Hause oder umfahren Sie Waldgebiete nach Möglichkeit.
Im Herbst beginnt im Übrigen auch die KFZ-Versicherungs-Wechselsaison: Bis zum 30. November können Sie Ihre laufende Versicherung .
Tipp 3: Nicht blenden lassen! Sonnenbrille griffbereit halten
Besonders tückisch in Herbst und Winter ist für Autofahrer auch die tiefstehende Sonne. Haben Sie die Sonneneinstrahlung direkt vor sich, sehen Sie oft fast gar nichts. Dagegen helfen Sonnenbrillen. Im Auto sollten Sie generell immer ein Exemplar griffbereit haben. Für Brillenträger ist es durchaus lohnenswert, sich eine Sonnenbrille mit Sehstärke anfertigen zu lassen – ansonsten sehen Sie nach dem Aufsetzen der Sonnenbrille ja womöglich noch weniger als vorher. Haben Sie doch einmal keine Sonnenbrille zur Hand, können auch die Sonnenblenden Abhilfe schaffen.
Weg frei für eine sichere und schöne Fahrt durch den Herbst. © Tomasz Zajda / Fotolia.com
Ein Ärgernis bei starker Sonneneinstrahlung sind auch verschmierte Scheiben. Wenn Ihre Scheibenwischer ihren Dienst nicht vorschriftsmäßig verrichten, bleiben oft Schlieren auf der Scheibe zurück, die man im Normalfall nicht sieht, die bei tiefstehender Sonne die Sicht allerdings enorm behindern. Wischt ein Scheibenwischer nicht richtig, kann dies an kaputten oder abgenutzten Wischergummis liegen, die Sie dann schnellstmöglich austauschen sollten. Versuchen Sie es aber zunächst noch mit diesen simplen Tricks, bevor Sie die Gummis wechseln. Oftmals ist ein Austausch gar nicht notwendig und die Wischergummis lassen sich reinigen. Mitunter liegt das Verschmieren nicht einmal an den Scheibenwischern, sondern an der Scheibe.
Für den Herbst gerüstet – Nächster Halt: Winter
Durch das Beachten unserer Tipps sollten Sie sicher durch den Herbst kommen. Als nächstes steht dann die Vorbereitung auf den Winter an. Winterreifen zu besorgen, diese dann aufzuziehen oder Eiskratzer ins Auto zu legen, gehören zu den Standard-Maßnahmen. Bevor es richtig kalt wird, sollten Sie zudem prüfen, ob Ihre Batterie noch gut funktioniert, ansonsten haben Sie bei winterlichen Temperaturen und den damit einhergehenden Startschwierigkeiten vieler PKW-Motoren schnell ein Problem – und sitzen möglicherweise irgendwo in der Kälte fest.