Skoda Karoq TDI im Test: Die goldene SUV-Mitte

München – Hauptsache ein SUV: Das scheint aktuell bei den Neuerscheinungen der Autohersteller die Devise zu sein. Skoda hat mittlerweile ein munteres Trio namens Kodiaq, Karoq und Kamiq im Angebot. Wobei der mittlere Kandidat nicht wie die anderen einfach aus dem Nichts auftauchte, sondern einen Vorgänger hat: den Yeti. Doch der ist längst Geschichte. Und wir wenden uns interessiert dem Nachfolger zu.
Der 4,38 Meter lange Karoq überrascht beim ersten Kennenlernen nicht optisch – er passt exakt in den Familienauftritt, zeigt eine kantige Linienführung und einen markanten Grill. Ein echter Skoda halt.

Skoda Karoq - viel Platz im Innenraum
Das Innenleben hat dafür einiges zu bieten. Viel Platz zum Beispiel, und zwar für Passagiere (hinten auf den optionalen drei Varioflex-Einzelsitzen). Und fürs Gepäck. Der SUV-typisch gut beladbare, glattflächige Kofferraum schluckt klaglos 521 bis 1630 Liter Gepäck, das sind 40 Liter mehr als beim Schwestermodell Seat Ateca. Werden die hinteren Sitze komplett ausgebaut, passen sogar 1810 Liter rein – oder ein mittlerer WG-Zimmer-Umzug.
Ein nach dem individuellen Geschmack programmierbares Digital-Cockpit ist erstmals auch zu haben, dazu kommen die Simply Clever-Ideen von Skoda wie der Eiskratzer in der Tankklappe. Die serienmäßige Ausstattung mit Assistentenist bei der tschechischen VW-Tochterausbaufähig, die meisten Helfer finden sich in der Aufpreisliste. Die Bedienung per Touchscreen mit Annäherungssensor wirkt vertraut und ist vergleichsweise einfach zu bewältigen. Die Sitze vorne sind angenehm geformt und auch auf Dauer rückenverträglich.

Skoda Karoq - der Motor macht einen guten Eindruck
Skoda Deutschland hatte als Testwagen ein Modell ausgesucht, das es – offenbar wegen mangelnder Nachfrage – im Modelljahr 2020 nicht mehr gibt, nämlich die Style-Version mit 150 PS-TDI, Allrad und Handschalter. Macht nichts, schließlich haben wir im oberbayerischen Sommer die Kraft auf alle Viere sowieso nicht gebraucht.
Was für den jetzt nur noch mit Frontantrieb verfügbaren Sechsgang-Diesel genauso gilt ist die Tatsache, dass der bestens aus vielen VW-Modellen bekannte Motor im Karoq einen sehr angenehmen Eindruck hinterlässt. Weder im dieses Jahr getesteten Arteon, noch im Tiguan wirkte die Kombination aus Handschalter und Zweiliter-TDI so geschmeidig und stimmig. Der Effekt: Das DSG-Getriebe wurde im Karoq gar nicht vermisst, in den VW-Produkten aber schon. Verbraucht hat der Allradler im Schnitt 6,2 Liter je 100 Kilometer, das aktuelle 4x2-Modell dürfte also ein paar Zehntel drunter liegen.
Preise: Skoda Karoq ab knapp 22.500 Euro
Auch der Gesamteindruck vom VW T-Roc-Bruder ist rundum positiv: Sehr angenehme Sitzhöhe, leichtes Ein- und Ausssteigen – das bietet eigentlich jedes SUV im Kompaktsegment. Beim Skoda-Vertreter kommen noch die einfach Bedienbarkeit, die guten Fahrleistungen und das rundum gut abgestimmte Paket aus Fahrwerk und Lenkung dazu. Und alles zusammen macht den Karoq dann zum zuverlässigen und sicheren Begleiter für den Alltag mit dem Platzangebot für besondere Momente im Leben. Der 150 PS-Frontantriebs-TDI kostet übrigens in der getesteten Version Style ab 31.640 Euro, mit Allrad und DSG 33.940 Euro. Karoq-Fahren beginnt bei 22.490 Euro – dafür gibt es den 115 PS-TSI in der Basisversion Active.
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