Shanghai-Premiere im Unwetter - der Porsche Panamera
SHANGHAI - SHANGHAI Das hatte sich Porsche so schön vorgestellt: eine ultra-coole Location für die Weltpremiere des neuen PS-Protzes Panamera, im 94. Stockwerk des Shanghai Financial Center. Auf der höchsten Aussichts-Plattform der Welt (425 Meter). Dannn kam's etwas anders...
Heftiger Regen und tiefliegende Wolken verpatzten den Zuffenhausenern die Show: Von der erwarteten schwindelerregenden Aussicht keine Spur. Ein Vorzeichen auf die Aussichten der ersten viersitzigen und viertürigen Sportlimousine von Porsche? Wohl nicht, denn die Absatzzieles von Porsche-Vorstand Klaus Berning in Vertretung seines erkrankten Chefs Wendelin Wiedeking klingen eher bescheiden. Auch wenn sie - Papst Benedikts „Urbi et Orbi“ lässt grüßen – im Vorfeld der “Auto Shanghai” (20. bis 28. April) in einer „Botschaft an die Welt“ formuliert wurden: 20 000 der mindestens 94 575 Euro teuren Familiensportler aus dem Werk Leipzig sollen weltweit pro Jahr gebaut werden. Die müssten sich auch in Krisenzeiten verkaufen lassen.
Der chinesische Markt soll's richten
Helfen soll dabei natürlich ganz speziell der asiatische, der chinesische Markt. Gerade letzterer zeigt sich erstaunlich resistent gegen die global grassierende Rezession. Drum ist der Präsentationsort laut Wiedeking auch ein Signal an die „aufstrebenden asiatischen Märkte, dass wir auf sie zählen und volles Vertrauen in ihre künftige Wirtschaftskraft haben“.
Diese Kraft wird der neue Panamera auch brauchen. Denn der Markt für Autos mit 400 und 500 PS, mit Normverbräuchen von 10,8 bis 12,2 Litern (CO2: 253 bis 286 g/km), ist in Europa und den USA derzeit nicht gerade groß. Also sollen's die Chinesen richten. Die können im ersten Quartal sogar ein leichtes Absatz-Plus vorweisen.
Und Porsches, das zeigen die Zulassungszahlen im Reich der Mitte, liegen voll im Trend: 2008 wurden in China schon 7600 Fahrzeuge verkauft – ein sattes Plus von 145 Prozent. Ein Phänomen, mit dem auch die Mercedes-Sportwagenschmiede AMG locker mithalten kann. AMG-Chef Volker Mornhinweg verkündete am Sonntag in Shanghai stolz deutlich steigende Verkaufszahlen: 190 Prozent in China: "Dieses Land wird für uns immer wichtiger." Rudolf Huber
Rudolf Huber, Shanghai
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