Schick im zweiten Anlauf

Die erste Generation des kleinsten Mitsubishi war schlicht langweilig gestylt. Das kürzlich durchgeführtet Facelift brachte Abhilfe - und ein paar neue innere Werte.
München - Bei seinem Start im Jahr 2013 hatte der Mitsubishi Space Star ein wenig unter seiner, vorsichtig ausgedrückt, sehr zurückhaltenden Außenoptik zu leiden. Der kleine Japaner rollte derart unauffällig an, dass man ihn fast übersehen konnte. Das hat sich mit dem kräftigen Facelift vor ein paar Monaten grundlegend geändert. Der Kleinstwagen kommt jetzt äußerlich präsenter und knackiger daher – und es drängt sich die Frage auf: Warum denn nicht gleich so?
Die Schönheitskur war nicht übermäßig aufwendig, aber effektiv: Die Designer haben unter anderem an den Stoßfängern, der Frontpartie mit vergrößerten Lufteinlässen und an der stärker konturierten Motorhaube Hand angelegt. Dazu kommen beim fein ausgestatteten AZ-Testwagen Bi-Xenon-Scheinwerfer mit LED-Standlicht, fesche Leichtmetallfelgen und eine attraktivere Heckpartie mit waagerechten Reflektoren, LED-Rückleuchten und einem aerodynamisch geformten Dachspoiler. Das Urteil: Operation geglückt!
Auch das Interieur wurde aufgewertet und wirkt dank Chrom- und Klavierlack-Applikationen am Lederlenkrad, besser ablesbarer Instrumente und einem höher auflösenden Display gar nicht mehr kleinwagenhaft. Dazu kommt das schon bisher sehr gute Platzangebot für vier und das noch ziemlich gute für drei Passagiere auf der Rückbank. Der Platz für die Ellbogen und über dem Kopf ist ordentlich bemessen, Beklemmungen gibt es trotz der Außenlänge von nur 3,80 Meter nicht. Der Kofferraum ist mit 209 bis 881 Liter Fassungsvermögen für die Kleinstwagenklasse in Ordnung. Und die Bedienung ist so, wie man sie sich wünscht: auf Anhieb verständlich und einfach nämlich.
Auch an den Sitzbezügen des Space Star hat Mitsubishi Hand angelegt - die Stoffe sollen jetzt hochwertiger sein.
Gemischte Gefühle bei der Automatik
Der Testwagen wurde vom stärkeren der zwei angebotenen Dreizylinder-Benzinern angetrieben, der es aus 1,2 Liter Hubraum auf 80 PS bringt. Der Motor läuft schön rund, bleibt akustisch zurückhaltend und ermöglicht für ein Auto dieser Größe völlig ausreichende, ja sogar einen Tick dynamische Fahrleistungen. Neben Fünfgang-Schaltgetrieben bietet Mitsubishi für den Space Star auch eine stufenlose CVT-Automatik an, die im Test einen etwas zwiespältigen Eindruck hinterließ. Sie verzichtet zwar auch bei kräftigerer Beschleunigung weitgehend auf den lästigen „Gummiband-Effekt“, setzt aber natürlich Gaspedalbefehle nicht so direkt um wie ein normales Getriebe. Dicke Pluspunkte konnte der Automat aber beispielsweise gleich zum Testbeginn in einen fetten Stau auf der Autobahn sammeln: Fuß auf die Bremse, Fuß von der Bremse – und schon ist Stopp-and-Go auch im Kleinstwagen ganz easy. Auch in der Stadt schnurrt der Space Star dank der Automatik entspannt dahin. Und deren Berganfahrhilfe macht sich in der Praxis sehr angenehm bemerkbar. Kurz gesagt: CVT oder nicht – das ist Geschmackssache, das muss man einfach ausprobieren.
Lesen Sie hier: Renault Grand Scenic: Familienkutsche auf großem Fuß
Auf den Verbrauch wirkte sich die Automatik jedenfalls nicht negativ aus, im Test wurden pro 100 Kilometer 5,6 Liter Super verbrannt, wer den rechten Fuß etwas zurückhaltender einsetzt, kommt auch um die fünf Liter schon gut zurecht. Das Fahrwerk hat Mitsubishi beim Facelift auch gleich noch ein bisschen überarbeitet, herausgekommen ist ein angenehmer Kompromiss aus Komfort und Schluckvermögen. Der kleine Japaner bügelt Unebenheiten gut weg und vermittelt ein sicheres Gefühl auch in schnelleren Kurven. Wobei schneller natürlich relativ ist: Von 0 bis 100 geht es in 12,8 Sekunden, maximal sind 173 km/h drin – mit Handschalter sind es immerhin 180 Sachen. Sehr angenehm ist im Alltag der Wendekreis von nur 9,2 Meter – das hilft beim Geschlängel in der Stadt genauso wie beim Einparken.
Der Preis: Von 9990 bis 16.490 Euro
Zu haben ist der CVT-Space Star nur in der feinen Ausstattungsversion namens Top, und die bietet wirklich eine Menge angenehme Sachen. Klima und Zentralverriegelung sind selbstverständlich drin, das neue Infotainment-System mit Smartphone-Anbindung namens „Smart Link Navigation“ bringt auch die Konnektivität auf den aktuellen Stand. Und das für 16.490 Euro. Wer weniger ausgeben will: Der Einstiegspreis von 9990 Euro gilt für die Basisversion mit 1.0-Liter-Motor und Fünfganggetriebe.
Fazit des AZ-Tests: Der Mitsubishi Space Star ist ein angenehmer Begleiter durch den Autoalltag, mit CVT-Getriebe mit eindeutigen Vorteilen im Stadtverkehr. Und dank der kräftigen Überarbeitung schaut er jetzt auch noch richtig gut aus.