Sag niemals nie: Im Cayenne dieselt’s

Lange hat sich Porsche degegen gesträubt. Aber jetzt gibt es den ersten Zuffenhausener mit Selbstzünder. Er kann im AZ-Test mit einem relativ niedrigen Verbrauch und einer hohen Reichweite punkten.
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Wird bald nageln: Den Porsche Cayenne gibt's bald mit Diesel.
Werk Wird bald nageln: Den Porsche Cayenne gibt's bald mit Diesel.

MÜNCHEN - Lange hat sich Porsche degegen gesträubt. Aber jetzt gibt es den ersten Zuffenhausener mit Selbstzünder. Er kann im AZ-Test mit einem relativ niedrigen Verbrauch und einer hohen Reichweite punkten.

Die hohen Bordsteinkanten an der Leopoldstraße, das grobe Kopfsteinpflaster in Schwabinger Nebenstraßen – und natürlich die allgegenwärtigen Schlaglöcher: Wie sollte man derartige Herausforderungen besser meistern als mit einem Geländewagen? In Scharen fahren die X5, Q7 oder Range Rover durch die Stadt, zum größten Teil dieselnd – um den Verbrauch im Griff zu behalten. Nur Porsche konnte da bisher mit seinem dicken Cayenne nicht mithalten. Bisher – denn seit kurzem zündet auch der Stuttgarter Allesbezwinger selbst. Die AZ hat ihn ausprobiert.

Äußerlich gibt sich der erste Diesel in einem Porsche-Pkw nicht zu erkennen. Erst wenn gezündet wird, erfahren Passagiere und Umwelt, dass unter der Haube ein von Audi und VW bekannter V6 3.0-Diesel arbeitet. Mit zunehmender Erwärmung wird das Aggregat immer leiser. Man muss dann in Fahrt schon sehr genau hinhören. Auffallend anders klingt’s im Stand – da gab der Testwagen ein recht deutliches Brummen von sich.

Gemütlich ist er nicht - Wiedeking bewahre

Und ganz besonders deutlich ist natürlich der Unterschied beim Fahren. Nicht etwa, dass der Cayenne irgendwie gemütlich oder gar – Wiedeking bewahre – lahm wirken würde. Aber an die grundlegend andere Motor-Charakteristik muss man sich erst mal gewöhnen. Der 2,2-Tonner holt die Dynamik nicht über Drehzahlen, sondern über Drehmoment, die serienmäßige Tiptronic S schaltet sehr zügig rauf, wo bei Benziner-Cayennes noch kein Schaltvorgang in Sicht ist.

Bis auf 214 km/h bringt der Dreiliter-Diesel mit 240 PS den Cayenne, der 100er-Sprint dauert nur 8,3 Sekunden. Man kann also sehr zügig unterwegs sein. Und das ohne den bis dato obligatorischen Durst. 10,7 Liter genehmigte sich der AZ-Testwagen bei flotter Fahrweise. Und er bewies, dass bei zurückhaltender Landstraßenfahrt auch deutlich unter zehn Liter drin sind. Neben dem – bei Cayenne-Kunden wohl nicht ausschlaggebenden – Spareffekt hat das eine weitere Nebenwirkung: Dank des 100 Liter-Tanks sind Reichweiten bis zu 1000 Kilometer drin. Fragen Sie mal einen Turbobenziner-Besitzer, wie oft er die Zapfsäule ansteuert . . .

Wenn man ihn sich leisten kann (ab 53436 Euro), emfiehlt sich der Cayenne als idealer Langstrecken-Begleiter. Komfort, Kraft, Sicherheit, Allradantrieb, viel Platz und die erhöhte Sitzposition ermöglichen ein sehr entspannt-luxuriöses Reisen.

Rudolf Huber

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