Rolls-Royce setzt auf Super-Luxus nach Maß

Ein weiteres Rekordjahr für Rolls-Royce erwartet der für die Luxus-Marke bei BMW verantwortliche Vorstand Peter Schwarzenbauer. Beim Pariser Autosalon sprach er über "Wraith", "Ghost" und den "Phantom".
(mabo/spot) |
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Mehr Luxus geht kaum: Rolls-Royce Phantom Metropolitan
© Mark Bramley Mehr Luxus geht kaum: Rolls-Royce Phantom Metropolitan

München - Was die Münchner Mutter bereits mit BMW Individual bei der M GmbH erfolgreich praktiziert, soll nun Rolls-Royce toppen. Der in Paris vorgestellte Phantom Metropolitan ist sozusagen der Gipfel der maßgeschneiderten Individualisierung. Peter Schwarzenbauer, verantwortlicher Vorstand für die Luxusmarke bei BMW, dazu: "Bespoke ist unser Angebot, einen Rolls-Royce so einzigartig wie den Fingerabdruck seines Besitzers oder seiner Besitzerin zu machen. In der Automobilindustrie ist Rolls-Royce Bespoke dazu das einzige echte Angebot - und genau das, was Kunden von einer Super-Luxusmarke erwarten. Bespoke ist Rolls-Royce. Ich bin stolz, Ihnen hier in der globalen Metropole für Stil und Eleganz das neueste Glanzstück unserer Bespoke-Designer aus Goodwood vorzustellen."

Bekenntnisse eines Rolls-Royce-Fans: Sehen Sie auf MyVideo die Lobrede eines begeisterten Sammlers

Auch im Fond grüßen Wolkenkratzer-Motive Foto:© Mark Bramley

 

In der Tat ist die Ausstattung und handwerkliche Vollendung dieses Anspruchs in diesem Rolls-Royce durchaus verwirklicht. 500 einzelne winzige Holzelemente werden im Interieur von Hand zu Intarsien in Form von Stadtsilhouetten zusammengefügt. 6.800 individuelle Stiche von Hand formen die eleganten Details der Ledersitze. Auch das Exterieur ist inspiriert von den Metropolen dieser Welt.

Rollender Luxus in voller Länge: Phantom Metropolitan Foto:© Mark Bramley

 

Die Bespoke Farbe Darkest Tungsten soll die perfekte Bühne für die handgezeichnete Coachline mit dem dreidimensionalen Metropolitan-Motiv sein. Der Phantom Metropolitan ist in der Tat eine individuelle Glanzleistung automobiler Handwerkskunst. Die überall platzierten Hochhausformen als Intarsienarbeiten beeindrucken. Zudem sollen grafische Hochhaus-Elemente Metropolen symbolisieren, - in denen auch der Rolls zuweilen im Stau steht. Die Symbolik mag nicht jedem einleuchten, handwerklich gesehen ist sie sehr beeindruckend. Die fein ausgearbeiteten Holzarbeiten mit wertvollen Edelhölzern wirken wie gemalt. Aber auch die im Leder eingearbeiteten Symbole einer Hochhausszenerie beweisen höchste Handwerkskunst. Dem anspruchvollen Rolls-Royce-Käufer soll damit die Möglichkeit gegeben werden, sich mit dieser Art Maßanfertigung vom normalen Rolls-Royce-Fahrer doch noch mal abzuheben. Tatsächlich gibt es für diesen Anspruch der Super-Individualisierung einen großen Markt, wie die Verkäufer in diesem Segment vor allem im Mittleren Osten zu berichten wissen. Von Preisen spricht man allerdings in diesen Kreisen nicht.

Rekordjahr mit mehr als 4.000 Rolls-Royce erwartet

Die BMW Group ist mit ihren englischen Marken Mini und Rolls-Royce sehr erfolgreich unterwegs. Als BMW 2003 im südenglischen Goodwood begann, die ersten Rolls-Royce in der neuen Fabrik zu produzieren, war die Kapazität vorsichtig noch auf 1000 Fahrzeuge pro Jahr ausgelegt. Das war eine Fehleinschätzung. Denn die unter BMW-Regie konstruierten und nach höchsten Qualitätsstandards gebauten Luxus-Limousinen erfreuten sich nicht nur bei den Stammkunden höchster Beliebtheit, sondern gewannen auch neue Kunden dazu. Eine kluge Modellpolitik mit Rolls-Royce-Varianten steigerte den Absatz von Jahr zu Jahr. 2014 dürfte die Traditionsmarke mit der kühn im Fahrtwind auf dem Kühlergrill stehenden Emily mehr als 4.000 Fahrzeuge verkaufen.

 

 

2003 versuchte auch Daimler mit dem Maybach in den Markt des Luxus-Segments für die oberen Zehntausend einzudringen. Die Daimler-Manager schätzten die Absatzmöglichkeiten damals optimistisch auf 2000 Fahrzeuge pro Jahr. Auch das eine Fehleinschätzung. Verkauft wurden pro Jahr im Schnitt nur 200 Fahrzeuge zu einem Einstiegspreis von rund 400.000 Euro. Die ins Auge gefassten Absatzziele wurden nie erreicht, sackten 2011 auf nicht einmal 45 Fahrzeuge ab. 2012 wurde die Produktion schließlich ganz eingestellt. "Der Fehler beim Maybach war", räumt ein Daimler-Manager ein, "dass den Namen Maybach kaum jemand kannte, während Rolls-Royce eine weltweit bekannte und eingeführte Traditionsmarke ist."

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