Porsche 911: Brandneue Ikone

Erste Ausfahrt mit dem Porsche 911, Baureihe 991: Er ist stärker, schneller, sparsamer – und immer noch der Sportwagen an sich.
Rudolf Huber |
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Brandneuer Porsche: Der 911 rollt im Dezember zu den Händlern. Er definiert nach wie vor das Sportwagen-Segment.
dpa Brandneuer Porsche: Der 911 rollt im Dezember zu den Händlern. Er definiert nach wie vor das Sportwagen-Segment.

SANTA BARBARA - Der Mann im Koch-Outfit ist völlig aus dem Häuschen. „Ist das wirklich der Neue?“, fragt er aufgeregt. Er ist uns extra auf den Rastplatz kurz vor Santa Barbara (Kalifornien) nachgefahren, weil er den Wagen unbedingt aus der Nähe begutachten will.

So kann es einem ergehen, wenn man mit einer brandneuen Ikone unterwegs ist. Und noch dazu in dem US-Bundesland, in dem global gesehen die höchste Porsche 911-Dichte weltweit herrscht. Die AZ hat noch vor dem Marktstart der intern 991 genannten Baureihe im Dezember erste Erfahrungen mit dem Neunelfer gesammelt.

Das mit der Ikone ist für einen Hersteller natürlich Lust und Last zugleich. Einmal, weil Porsche mit dem 911 seit 48 Jahren sozusagen den Sportwagen an sich im Programm hat – und damit richtig gutes Geld verdient. Und weil die Fangemeinde natürlich ganz genau und extrem kritisch hinschaut, was damit passiert.

Im Falle des Wechsels von 997 zu 991 (dass Porsche rück- statt vorwärts zählt, muss man nicht verstehen) kann man auch beim zweiten oder dritten Blick konstatieren: Operation gelungen, Patient fitter, cooler und schicker denn je.

Ein bisschen breiter vorn, ein bisschen niedriger, ein neu geformtes Heck, neue Lufteinlässe vorn, größere Räder und mehr Radstand ergeben ein ungemein frisches, knackiges und attraktives Sportgerät. Auch innen wurde kräftig Hand angelegt, wurden die Rundinstrumente überarbeitet und die Mittelkonsole im ganz eigenen 911-Stil an die des Panamera angepasst.

Zwei Motoren stehen zum Start bereit, der Carrera mit 3,4 Liter-Boxer (minus 200 Kubik), 350 PS, 0 bis 100 in 4,8 Sekunden, maximal 289 km/h. Und der Carrera S mit 3,6 Liter Hubraum, jetzt 400 PS, 4,5 Sekunden und 304 km/h Spitze.

Eine Weltneuheit: Beide Versionen werden serienmäßig mit der ersten Siebengang-Handschaltung ausgeliefert.

Erster Eindruck: Auch diese Neuerung passt. Das Durchschalten ist rauf wie runter sehr einfach und leichtgängig, die Drehzahl sinkt dank des lang übersetzten Ganges beträchtlich. Und damit sinkt auf der Langstrecke der Verbrauch – und der Geräuschpegel im Innenraum. Natürlich ist auch das Doppelkupplungsgetriebe PDK zu haben, schneller und „smoother“ denn je. Im Carrera sorgt es für die bisher niedrigsten Verbrauchswerte aller Zeiten – laut Norm sind’s 8,2 Liter. Da kann die (teils stärkere) Konkurrenz nicht mithalten.

Möglich wurde das durch eine ganze Reihe von Maßnahmen, etwa durch das deutlich gesunkene Gewicht und die Möglichkeit, mit dem PDK-Getriebe zu „Segeln“ – also mit vom Getriebe abgekoppelten Motor zu rollen.

Service: Wer für den nagelneuen Porsche die passende Kfz-Versicherung sucht, wird zum Beispiel bei Check24 fündig. Allerdings bietet auch der ADAC oder andere Portale eine schöne Übersicht der versicherungsmöglichkeiten.

Präzise und leicht zu handhaben ist die neue elektromechanische Servolenkung, der verlängerte Radstand und diverse elektronische Helfer sorgen teils serienmäßig, teils gegen Aufpreis dafür, dass auch der neue 911er ein begeisternder Sportwagen geworden ist. Alltagstauglich – zumindest für zwei Personen und Gepäck –, lammfromm, wenn’s gewünscht wird. Und so sauschnell, präzise und berechenbar, dass auch sehr zügige Runden auf abgesperrten Pisten ein reines Vergnügen sind.

Für Renn-Spezialisten: 7,40 Minuten hat der neuen Porsche 911 als Referenzzeit für die Nürburgring-Nordschleife vorgegeben – das sind stolze 14 Sekunden weniger als beim Vorgängermodell.
Bleibt der – für die meisten Fans ernüchternde – Blick in die Preisliste. 88.037 Euro sind für den Carrera fällig, 102.436 Euro für den S. Da hilft Normal-Verdienern eigentlich nur noch ein Lottogewinn weiter.

 

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