Opel Insignia Sports Tourer im Test: Charmant und flott
München - Dieser Stolz ist beim Test des aktuellen Flaggschiffs Insignia allgegenwärtig. Schließlich sehen die Opelaner ihren feschen Mittelklässler ganz unbescheiden als „ernsthaften Herausforderer für die Premiummarken“.
Tres bien, das dürfte auch PSA-Chef Carlos Tavares gefallen: Die Designer haben einen guten Job gemacht. Die Veränderungen gegenüber dem Vorgänger bei nur marginal veränderten Proportionen sind echt beachtlich. Gerade als Fließheck-Limousine mit großer Klappe mit dem schönen Beinamen Grand Sport schaut der große Rüsselsheimer richtig gut aus. Dafür sorgen auch der frische Blick aus den Scheinwerfern mit teils optionalem, teils serienmäßigem LED Matrix-Licht, die zum Heck hin abfallende Dachlinie und die markant konturierten Seitenflächen samt dem Heck mit schlanken LED-Rückleuchten und geschickt platzierten Chromspangen. Unterm Strich wirkt der Insignia damit knackig, fesch und genau richtig geschminkt – nicht zu viel und nicht zu wenig. Wer mit diesem Opel zum Geschäftstermin vorfährt, hat definitiv nichts falsch gemacht.
Innen geht es adäquat weiter: Angenehme Materialien, solid-elegante Ausstattung, reichlich Platz auf allen Plätzen. Das Armaturenbrett ist ist auf den Fahrer hin ausgerichtet und lässt sich dank des Touchscreens mit geschickt aufgebauten Menüs und wegen der sparsam eingesetzten Tasten und Schalter leicht bedienen. Die Instrumente hinterm Lenkrad und das Head-up-Display lassen sich gut ablesen. Und das Infotainment-Angebot samt der Opel OnStar-Anbindung, etwa mit Concierge-Service und Hotel- und Parkplatzbuchung, ist ebenso wie die Ausstattung mit Assistenzsystemen und Komfortfeatures auf dem aktuellsten Stand. Der Kofferraum ist mit einem Volumen von 490 bis 1450 Liter nicht unbedingt gewaltig, aber ausreichend groß und gut nutzbar.
Fein ausstaffiert: Die Materialien im Insignia wirken hochwertig, fassen sich angenehm an und sind sorgfältig aufeinander abgestimmt. Foto: Rudolf Huber
Angetrieben wurde der AZ-Testwagen vom Zweiliter-Diesel mit 170 PS, die per Sechsgang-Handschalter an die Vorderräder weitergereicht werden. Eine angenehme Kombination mit ordentlich Bumms von unten raus und reichlich Reserven etwa beim Überholen auf Landstraßen, dazu ist der Motor sehr kultiviert und trägt auch akustisch nicht auf. Die Fahrleistungen können sich sehen lassen, einem Normverbrauch von 5,2 und einem wirklich akzenptablen Testverbrauch von 6,8 Litern je 100 Kilometer stehen muntere 226 km/h Spitze und eine Spurtzeit von 0 auf 100 km/h von 8,7 Sekunden gegenüber. Daran ist zu erkennen, dass man sich mit dem Insignia auf der Autobahn nicht hinter den Platzhirschen von Audi, BMW oder Mercedes verstecken muss.
Das gilt auch für die Abteilung Lenkung und Fahrwerk, die sehr gut kooperieren und vom ersten Meter an auch unter schwierigen Bedingungen wie etwa in hintenraus immer enger werdenden Kurven oder bei sehr hohem Autobahntempo für Vertrauen ist die Fähigkeiten der Opel-Mittelklasse sorgen. Zu haben ist der Insignia als Selection, Edition, Dynamic und Innovation. Letzterer war für den AZ-Test im Einsatz, in Kombination mit dem großen Diesel sind dafür ab 35.455 Euro fällig.
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