Opel Ampera: Einfach elektrisch fahren

Die AZ hat das E-Mobil bereits in München ausprobiert. Das Ergebnis: Er fährt wie ein normales Auto.
Rudolf Huber |
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Fährt sich wie ein ganz normales Auto: der Opel Ampera.
dpa Fährt sich wie ein ganz normales Auto: der Opel Ampera.

Die AZ hat das alltagstaugliche E-Mobil bereits ausprobiert. Das Ergebnis: Er fährt wie ein normales Auto

MÜNCHEN Rendezvous in München. Opel hat eine Ampera-Testflotte an die Isar geschickt, um rechtzeitig vor dem Marktstart des ersten wirklich alltagstauglichen E-Mobils in der BMW-Hochburg Flagge zu zeigen. Und AZ-Motor hat den Stromer ausprobiert.

Das Besondere am Ampera, der ab 28. November ausgeliefert wird, ist, dass er ganz normal ist – eigentlich. Einsteigen, Startknopf drücken, Fuß auf die Bremse, Schalthebel auf „D” – los geht’s. Natürlich ohne Verbrennungsgeräusche von vorne, sondern sehr leise. Aber dafür auf Wunsch sehr flott: Die 150 PS starke Kombination aus E-Motor und Generator liefert ab Leerlaufdrehzahl das maximale Drehmoment. Das bedeutet in Zahlen: In unter zehn Sekunden geht’s auf 100, erst bei 161 Sachen (abgeregelt) ist Schluss.

Wobei solche „Vollgas”-Starts natürlich gar nicht im Sinne des Erfinders sind. Denn sie zehren arg an der elektrischen Reichweite des schnittigen Rüsselsheimers. Je nach Temperatur, Stromfressern wie Scheibenwischer oder Heizung und Fahrverhalten liegt die zwischen 40 und 60 Kilometer, wer recht vorsichtig unterwegs ist, schafft auch 80.

Und dann, und das ist das technische Schmankerl des Ampera, ist nicht Schluss. Sondern es geht einfach weiter. Nochmal ohne Stopp gute 400 Kilometer. Erst dann muss getankt werden.
Richtig gelesen: Dann braucht der Ampera Sprit. Denn für die Alltagstauglichkeit sorgt ein so genannter Range-Extender (Reichweiten-Erweiterer). Ein 1,4 Liter-Benziner mit 86 PS springt ein, wenn die 200 Kilo schweren Akkus langsam schlapp machen. Der Motor hat aber nichts mit dem Antrieb zu tun, er treibt nur den schon erwähnten Generator an, der wiederum die Batterien (Garantie: acht Jahre oder 160000 Kilometer) auffüllt. Verbrauch: rund 5,0 Liter. Wer das elektrische Potenzial des Ampera voll ausnutzt, kommt nach einer Opel-Rechnung im Schnitt auf 1,4 Liter pro 100 Kilometer.

Dass dazu zum Beispiel noch ein Planetengetriebe nötig ist und ein Elektronengehirn mit erheblicher Rechnerleistung, kann dem Fahrer völlig egal sein. Das Zusammenspiel der zwei E-Motoren und des Benzin-Aggregats ist zwar in der Tat höchst kompliziert, aber es funktioniert sehr überzeugend. Das Auto fährt, wenn man auf Gaspedal tritt, es bremst schon beim Gaswegnehmen, um Bremsenergie zu rekuperieren. Es geht richtig gut um die Ecke und bietet vorne gute, hinten ein wenig beengte Platzverhältnisse, dazu einen noch alltagstauglichen Kofferraum (310 Liter).
Mit 42900 Euro ist der Ampera für ein E-Mobil mit diesen Talenten ein Schnäppchen. Absolut gesehen ist er natürlich sehr teuer. Doch laut Opel soll sich das durch niedrige Unterhalts- und Verbrauchskosten relativieren.

Im Moment ist der Ampera sowieso eher ein Fall für betuchte Technik-Fans und Öko-Aktivisten. Oder für Firmen, deren Autoflotten eine knapp kalkulierte CO2-Bilanz einhalten müssen. Da passt so ein ausgewachsenes Auto mit zertifizierten 33 g/km natürlich perfekt. Nicht zuletzt deswegen sind bei Opel bereits 6000 Vorbestellungen aufgelaufen.

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