Nur 2,98 Meter lang und cleverer als der Smart: Der Toyota iQ mit vier Sitzen
KÖLN - Pfiffig, cool, genau das richtige Auto für den mobilen Großstädter: Der Neue aus Japan mischt die Kleinwagenklasse gewaltig auf. Billig ist er nicht - die Preisliste startet bei 12 700 Euro.
Wenn’s so was wie das richtige Auto zur richtigen Zeit gibt, dann hat Toyota einen echten Volltreffer gelandet. Mit dem iQ, der Anfang nächsten Jahres bei uns anrollt, liegen die Japaner genau im Trend: klein wendig, pfiffig – und dazu noch sehr sparsam. Was der Kleine alles kann, hat die AZ schon erfahren.
Kürzestes viersitziges Automobil der Welt: Dieses Prädikat heften sich die Väter des iQ voller Stolz an die Brust. Sie brachen bei der Entwicklung des nur 2,98 Meter (Smart Fortwo: 2,70 Meter) langen und 1,68 Meter breiten Flitzers mit allen bisherigen Denk-Schemata, gingen viele neue Wege, anstatt auf schlichte Miniaturisierung einzelner Bauteile zu setzen. Ein völlig neues Vorderachs-Differenzial, ein extrem kompaktes Lenkgetriebe, ein flacher Unterflur-Tank, eine neuartige Sitzlehnen-Konstruktion, eine besonders kleine Klimatisierungseinheit und die asymmetrische Armaturentafel sorgen unter anderem dafür, dass im iQ mehr Platz ist, als man es sich von außen vorstellen kann.
Bei vier Mitfahrern ist der Kofferraum echt winzig
Drei Erwachsene bis 1,90 Meter und ein Kind sitzen – auch dank des extrem weiten Verstellbereich des rechten Vordersitzes – absolut akzeptabel. Dann fasst der Mikro-Kofferraum allerdings nur noch 32 Liter. Werden die Rücksitzlehnen vorgeklappt, sind’s immerhin einkaufstaugliche 238 Liter.
Zwei Motoren sind zur Markteinführung zu haben, nämlich ein aus dem Yaris bekannter Einliter-Benziner mit 68 PS, der laut EU-Norm 4,3 Liter Sprit verbrennt, damit auf einen CO2-Ausstoß von 99 g/km kommt. Und ein Diesel mit 1,4 Liter Hubraum. Der leistet 90 PS, hängt vor einem Partikelfilter und soll 4,0 Liter schlucken (CO2: 104 g/km). Die Aggregate bringen's auf 150 und 170 km/h und fühlen sich richtig erwachsen an. Überhaupt fühlt man sich im iQ wie in einem deutlich größeren Auto: Geräuschkulisse, Platzangebot und das straffe, sichere Fahrverhalten sind gar nicht kleinwagenmäßig. Sensationell praktisch speziell in der Stadt: der Wendekreis von nur 7,8 Metern.
Schon die Basis ist richtig üppig ausgestattet
Schnöder Verzicht ist nicht Sache des iQ. Das zeigt schon die Basis-Ausstattung etwa mit Alu-Felgen, Elektrohelfern für Fenster und Spiegel, Klimaanlage, Zentralverriegelung, CD-Radio, ABS, ESP. Und: Den Toyota-Technikern ist es gelungen, rekordverdächtige neun Airbags serienmäßig in dem Winz-Auto unterzubringen: Front-, Seiten-, Kopf-, Sitzpolster-Luftsack für den Beifahrer, einen für die Fahrer-Knie und erstmals überhaupt angebotene Heckairbags, die sich bei einem Aufprall von hinten zwischen Dachträger, Dachhimmel und vor der Heckscheibe entfalten.
Dass das seinen Preis hat, ist klar. 12 700 Euro will Toyota mindestens für den flotten Kleinen, der Diesel ist ab 14 900 Euro zu haben. Die feinere Version iQ+ wird 14 100 und 16 300 Euro kosten. Später wird noch ein neuer 1,33 Liter-Benziner nachgeschoben.
Rudolf Huber