Nach BMW-Unfall: Warum heißen Prototypen Erlkönig?

München - Am Samstagabend ereignete sich ein schwerer Unfall, bei dem die Beifahrerin, eine 53-jährige Frau, ihr Leben verlor (hier der AZ-Bericht vom Unfall). Der Fahrer war Tester eines neuen BMW-Autos, das Modell ein sogenannter Erlkönig. Doch woher kommt der Name eigentlich?
Erlkönig-Tarnung: So kam der Prototyp zu seinem Namen
In der Schulzeit zählte Johann Wolfgang von Goethe mit seinem Drama "Faust" zur Pflichtlektüre. Doch auch über ein anderes Werk des deutschen Dichters stolperten die meisten: seine berühmte Ballade "Der Erlkönig", die aus dem Jahr 1782 stammt.
"Wer reitet so spät durch Nacht und Wind?
Es ist der Vater mit seinem Kind;
Er hat den Knaben wohl in dem Arm,
Er fasst ihn sicher, er hält ihn warm", lautet die erste Strophe.
Bezeichnung Erlkönig von Motorjournalisten erfunden
In den 50er Jahren dichteten die beiden Motorjournalisten Werner Oswald und Heinz-Ulrich Wieselmann die Ballade um. Sie waren damals für die noch heute existierende Zeitschrift "Auto, Motor und Sport" tätig. Die Redakteure überlegten sich die folgende Fassung:
"Wer fährt da so rasch durch Regen und Wind?
Ist es ein Straßenkreuzer von drüben,
der nur im Umfang zurückgeblieben
oder gar Daimlers jüngstes Kind?"
Seitdem wird der getarnte, zur Probe eingesetzte Prototyp eines Autos als Erlkönig bezeichnet.
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