Mit Gas sparen beim Fahren

Der Hyundai i10 LPG im AZ-Testzeigt: Viel preiswerter kann man nicht per Auto von A nach B kommen als mit dem erwachsen wirkenden Kleinstwagen aus Korea.
München - Der Hyundai i10 ist ein Kleinstwagen – und ein Statement: Der kleine Koreaner zeigte im AZ-Test exemplarisch, dass die Marke längst das Anfangs-Image eines Billigherstellers mit Durchschnitts-Autos abgelegt hat. Hyundai ist erwachsen geworden und ausgereift – so wie der akuelle i10. Und der ist in der LPG-Version dank seines Doppel-Antriebs mit Benzin und Autogas auch noch überaus wirtschaftlich unterwegs.
Einen kleinen Tick Van-Gefühl haben die Hyundai-Designer dem i10 mitgegeben: Er ist nur 3,66 Meter lang und 1,66 Meter breit, aber immerhin 1,50 Meter hoch. Das ergibt reichlich Platz im Innenraum, eine leicht erhöhte Sitzposition, ermöglicht einfaches Ein- und Aussteigen und eine gute Übersicht. Vier Erwachsene sitzen vorne sehr gut und hinten gut, ein Kind lässt sich im Fond bei Bedarf auch noch unterbringen. Der Gastank in der Reserverad-Mulde verkleinert den Kofferraum um 34 auf immer noch akzeptable 218 Liter, bei umgelegten Rücksitzlehnen sind es 1046 Liter.
Die Bedienung des kleinen Asiaten ist erfreulich einfach. Die Drehregler und Schalter sind gut platziert und fast schon blind bedienbar, die Ausstattung in der getesteten Version Trend mit Klimaanlage, CD-Radio, vier elektrischen Fensterhebern, Zentralverriegelung mit Fernbedienung, Sitzheizung vorne, elektrisch verstell- und beheizbaren Außenspiegeln und höhenverstellbarem Fahrersitz üppig. Das Fahrverhalten wirkt sehr erwachsen und sicher, auch Langstreckenfahrten oder Kurven-Marathons sind mit dem Kleinen kein Problem. Dass der i10 mit seinen gerade mal 69 PS kein Rennwagen ist, ist klar. Aber der Dreizylinder-Motor macht seine Sache gut, er lässt sich, dezent knurrend, munter hochdrehen und kommt auf immerhin 155 (mit Gas 153) Sachen Spitze.
Dass im Gasbetrieb zwei PS weniger parat stehen, ist in der Praxis nicht festzustellen. Das Umschalten ist sehr simpel und nicht spürbar: LPG-Schalter drücken, dann signalisiert ein grünes Zeichen im Anzeige-Instrument den Gasbetrieb – das war's. Der Füllstand des 27 Liter-Gastanks wird direkt über dem des 40 Liter-Spritbehältnisses angezeigt.
Und was bringt die immerhin 1300 Euro teure Gasanlage? Ganz klar: Sie spart kräftig. Etwa 360 Gas-Kilometer am Stück waren im zügig absolvierten AZ-Test möglich, das bedeutet einen Durchschnittsverbrauch von 7,5 Liter pro 100 Kilometer, weil das Propan-Butan-Gemisch eine geringere Energiedichte hat als Benzin. Wegen des zum Testzeitpunkt aktuellen Literpreises von nur 63 Cent waren pro 100 Kilometer trotzdem nur 4,70 Euro fällig – und das ist konkurrenzlos günstig. Ob es ausreicht, den Gas-Aufpreis in einer vertretbaren Zeit wieder reinzufahren, muss jeder i10-Interessent anhand seiner jährlichen Fahrleistung ausrechnen. Gut 50 0000 Kilometer dauert es auf jeden Fall, das ist für einen Kleinstwagen viel Holz. Und dann sollte natürlich auch noch eine Autogas-Tanke in der Nähe sein. Denn wer mangels Gas-Nachschub oft Benzin verbrennt, zahlt drauf.
Apropos zahlen: 12 920 sind für den LPG-Mini fällig, dafür gibt es ein gut verarbeitetes und ausgestattetes, alltagstaugliches und sehr sympathisches Gefährt mit hohem Sparpotenzial.