Mit dem Auto per Du: Mein Freund Audi

Das Auto als bester Freund? Wenn es nach Audi geht, sind emotionale Verbindungen zwischen Mensch und Maschine wesentlicher Bestandteil des autonomen Fahrens. Sensoren sorgen dafür, dass das Auto sensibel auf alles reagiert, was sich um seine Karosse tut. Selbst eine Art Atmung funktioniert.
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Das Auto als bester Freund? Wenn es nach Audi geht, sind emotionale Verbindungen zwischen Mensch und Maschine wesentlicher Bestandteil des autonomen Fahrens. Sensoren sorgen dafür, dass das Auto sensibel auf alles reagiert, was sich um seine Karosse tut. Selbst eine Art Atmung funktioniert.

"Kann ein Auto Emotionen haben?", fragt Andreas Fidorra, Leiter Karosserieentwicklung bei Audi rhetorisch. Die extrem visionäre Antwort haben die Audi-Ingenieure schon in Hardware umgesetzt: ein Audi, der seine Stimmung mittels Geräuschen und "atmender" Karosserie kommuniziert. Was auf den ersten Blick eher zu belustigenden Reaktionen führt, hat durchaus einen ernsten Hintergrund. Denn je enger die emotionale Verbindung zwischen Fahrer und Auto ist, um so sicherer wird das Autofahren. Vertrauen zwischen Fahrer und Auto wird zur Grundvoraussetzung für autopilotiertes Fahren. "Wenn der Fahrer weiß, dass ihn sein Fahrzeug permanent wahrnimmt, dann vertraut er auch darauf, dass sein autonomes Auto nichts falsch macht", sagt Fidorra.

Wie ein selbstfahrendes Auto Daniel Brühl chauffiert, sehen Sie in diesem Video auf Clipfish

Zwar wissen wir nicht, wozu künstliche Intelligenz in 30 Jahren fähig ist. Aber auf dem Weg in die Zukunft stellen die Audi-Ingenieure faszinierende Fragen und geben visionäre Antworten, die allerdings jenem angeblichen Trend widersprechen, dass künftig Autos überwiegend per Car-Sharing nur für gewisse Stunden vom Nutzer gemietet werden. In ein Auto einzusteigen, das kurz vorher von vielen anderen benutzt wurde, ist das glatte Gegenteil vom Auto als persönlichen Freund. Denn wie schön ist es doch, wenn wir in unser Auto einsteigen, das Smartphone automatisch verbunden wird und die Sonnenbrille am gewohnten Ort zu finden ist. Unter diesen Gesichtspunkten wird auch das beste Car-Sharing-System nur eine Ergänzung, sich in einer fremden Stadt zurechtfinden zu können. Ein Auto zu besitzen, ist keine Prestige-Frage mehr, sondern es ist die subtile Freude an jener intimen Vertrautheit mit dem eigenen Auto, die Audi nun erforscht.

Wie ein Auto die Umgebung wahrnimmt

Die Audi-Infografik zeigt, was Mensch und Auto verbindet Foto:Audi

Audi-Forscher Mike Herbig entwickelt Innovationen, die heute eher wie verrückte Ideen daherkommen, aber irgendwann zur Realität gerinnen. Dabei taucht immer wieder die Frage auf, wie viel Zukunft die Gegenwart verträgt. Wie viel Zukunft lässt sich unter dem Gesichtspunkt der Ernsthaftigkeit kommunizieren? Dabei sind diese verrückt erscheinenden Ansätze deutlich realistischer als die Prognosen der sechziger Jahre, dass wir spätestens im Jahr 2000 mit unseren Autos fliegen würden.

Für die Forscher ist es schwer, solche Themen als ernsthafte Ansätze zu vermitteln. Ein atmendes Auto, dessen Kotflügel sich wie blähende Nüstern bewegen und das zornig brummen kann? Was soll das, könnte man fragen. Sicher geht der atmende Audi nicht in Serie, aber er symbolisiert sehr nachdrücklich, dass auch ein Auto die Umgebung wahrnehmen und reflektieren kann. Und genau darum geht es, wenn wir autopilotiert von München nach Hamburg fahren.

Das Auto wird zum mitfühlenden Freund

Da ist das Forschungsprojekt "My Audi cares for me" der Gegenwart deutlich näher. Dabei geht es vor allem darum, die Insassen eines Fahrzeugs gesundheitlich zu überwachen. Ein Fitnessarmband oder eine Smartwatch kontrolliert die Herz- und Atemfrequenz sowie die Hauttemperatur. Die Fahrzeugsensorik liefert Informationen über Fahrweise, Wetter und Verkehrslage. Daraus wird der aktuelle Zustand des Fahrers erkannt, ob er gestresst oder müde ist. Die Fahrzeugsysteme sollen sich dann entspannend, vitalisierend oder auch schützend auf den Fahrer einstellen: mit einer Sitzmassage, einer angepassten Klimatisierung, beruhigender Musik und auf die Gemütslage abgestimmte Innenbeleuchtung.

Auto gibt Biofeedback

Wenn ein hohes Stress-Level festgestellt wird, soll dem Fahrer mit einer angeleiteten Atemtechnik geholfen werden, wieder ruhiger zu werden. Dieses so genannte Biofeedback wird heute bereits im Leistungssport angewandt. Dazu kommen auf den Fahrer abgestimmte Lichteffekte im Innenraum, die sonnenähnlich zum Beispiel den "Winterblues" bekämpfen können. Die richtige Klimatisierung und die Luftqualität spielen dabei ebenso eine wichtige Rolle. Dabei werden unangenehme Gerüche eliminiert, Allergene ausgefiltert und die Feinstaubkonzentration im Innenraum deutlich reduziert. Fazit: Das Auto wird zum mitfühlenden Freund, der sich auf unsere Stimmung einstellt und selbst Stimmung macht. Audis sollen zu Empathie-Trägern werden, wie wir heute wohl sagen müssten. Wir sollten unserem vierrädrigen Freund auf jeden Fall dann das Du anbieten.

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