Mercedes GLK: Mut zur Kante
MÜNCHEN/NÜRNBERG - Der Geländegänger irritierte erst mit seinem kantigen Design. Doch mittlerweile ist gerade das zu seinem Markenzeichen geworden – im positiven Sinn: Er hebt sich angenehm vom rundgelutschten Allerlei ab.
Im AZ-Test lief ein 220 CDI BlueEfficiency (170 PS, 0 bis 100 in 8,8 Sekunden, 205 km/h Spitze), der laut Mercedes – vermeintliche – Sparer im GLK-Programm. Die Papierwerte sprechen durchaus für diese These: Ein Normverbrauch von 6,9 Liter Diesel mit der sehr angenehmen Siebengang-Automatik ist nicht übel für einen Allradler mit immerhin rund 1,9 Tonnen. Dieser Wert ist aber in der Praxis beim besten Willen nicht zu erreichen. Bei wirklich nicht allzu flotter Fortbewegung waren’s im AZ-Test vergleichweise stolze 9,3 Liter.
Aber jetzt kommen wir zu den erfreulicheren Themen. Denn der GLK bietet ein praxisgerechtes Package, ausreichend Platz für vier Passagiere und ihr Gepäck (Kofferraum-Volumen 450 Liter, mit zwei Griffen auf 1550 Liter erweiterbar), er kann maximal zwei Tonnen an den Haken nehmen und ist innendrin dezent luxuriös ausgestattet. Die Bedienung stellt niemand vor Rätsel, der schon mal in einem aktuellen Auto mit Stern unterwegs war. Das Fahrwerk steckt ordentlich was weg, wenn’s sein muss, bringt es die Fuhre aber narrensicher ums Eck – bei Bedarf vom gut abgestimmten ESP abgesichert.
Der Allradantrieb greift nur ein, wenn er gebraucht wird
Der 4Matic-Allradantrieb macht seine Sache sehr gut. Er ist bis auf dezente Ver- und Entspannungsgeräusche beim Rangieren praktisch nicht zu spüren und tritt – etwa beim ersten Schneefall dieses Herbsts am Spitzing – bei Bedarf unauffällig und sehr effektiv in Aktion.
Wie beim Verbrauch ist der Mercedes GLK auch beim Preis nicht wirklich zurückhaltend. Aber ab 40579 Euro bekommt der Kunde einen coolen Status gleich mit dazu geliefert: Nämlich den des künftigen Klassikers – auf den Spuren des legendären G-Modells aus gleichem Hause.
Rudolf Huber
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