Mercedes GL 420 CDI: Der schwebende Bulle im AZ-Test

Unterwegs im größten Geländewagen mit Stern: Er ist groß, schwer – und irgendwie ist er auch sehr faszinierend. Der Einstiegspreis von 84 014 Euro schränkt seine natürliche Verbreitung deutlich ein.
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Ganz schön eindrucksvoll: Der Mercedes GL schaut stark aus – und ist es mit Achtzylinder–Diesel auch tatsächlich.
az 2 Ganz schön eindrucksvoll: Der Mercedes GL schaut stark aus – und ist es mit Achtzylinder–Diesel auch tatsächlich.
Eleganter reisen: Der Arbeitsplatz des Mercedes GL.
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STUTTGART - Unterwegs im größten Geländewagen mit Stern: Er ist groß, schwer – und irgendwie ist er auch sehr faszinierend. Der Einstiegspreis von 84 014 Euro schränkt seine natürliche Verbreitung deutlich ein.

Zugegeben: Der Mercedes GL passt derzeit eigentlich gar nicht so recht in die automobile Landschaft. Zu groß, zu schwer, zu durstig und fast schon politisch unkorrekt kommt er daher. So kann man den Stuttgarter Brummer jedenfalls von außen betrachten. Wer nur einen Schuss Benzin im Blut hat, muss dem Geländebullen beim persönlichen Kontakt aber durchaus auch einige positive Seiten zugestehen. Wo die liegen – ein Selbstversuch mit dem Mercedes GL 420 CDI.

Erst mal Einparken in der Innenstadt. Es gibt Autos, mit denen die Lückensuche leichter fällt. 5,09 Meter Länge, 1,92 Meter Breite, 1,84 Meter Höhe: Stattliche Maße, die einem die Flucht in weniger dicht besiedelte Gebiete nahelegen. Immerhin ist die Übersichtlichkeit gut, das Navigieren des Dickschiffs ist trotz der etwas soft abgestimmten Lenkung kein Problem. Auf der Autobahn läuft der 2,5-Tonner zu großer Form auf: Ruhig, durchzugsstark und komfortabel zieht er seine Bahn.

In nur 7,6 Sekunden von 0 auf 100

Dank des souveränen Achtzylinders mit 306 PS und der fast unmerklich arbeitenden Siebengang-Automatik werden Steigungen weitestgehend eingeebnet, sind 230 km/h drin. Und ein Standard-Sprint in nur 7,6 Sekunden. Das ist dann, als wenn ein wütender Elefantenbulle durchstartet.

Komfortabel geht es auch auf vier der fünf regulären Sitze zu, die zwei optionalen Hocker in der dritten Reihe sollten dem Nachwuchs vorbehalten bleiben. 620 Liter Kofferraumvolumen stehen zur Verfügung, durch Umlegen der zweiten Sitzreihe entsteht ein Ladevolumen von 2300 Litern – und eine ebene Ladefläche mit 2,13 Metern Länge.

Die Bodenfreiheit beträgt gut 30 Zentimeter

Dank Allrad (4Matic), Luftfederung (Airmatic, Bodenfreiheit bis knapp über 30 Zentimeter) und dem Adaptiven Dämpfungssystem (ADS) ist das Fahrerlebnis in GL irgendwie losgelöst vom realen Leben. Das Trumm schwebt geradezu über Schlaglöcher oder sonstige Straßen-Gemeinheiten hinweg.

Sollte ein GL-Besitzer seinen Boliden tatsächlich ins Gelände jagen, wird er angenehm überrascht: Dank des Offroad-Pakets mit seinen diversen Sperr- und Untersetzungsmöglichkeiten und dank der elektronischen Traktionsregelung (4ETS) schafft der GL auch Aufstiege, die selbst versierten Kletterern Probleme bereiten. Und als sicherer Untersatz bei Schnee und Eis oder als bullenstarke Zugmaschine (Anhängelast: 3,5 Tonnen) ist er sowieso eine Klasse für sich.

Die Antworten auf die Gretchenfragen (Verbrauch, Preis) zum Schluss: Im AZ-Test nahm sich der GL 12,8 Liter Diesel pro 100 Kilometer. Das ist absolut gesehen viel, in Verhältnis zu Gewicht und Motorisierung aber gar nicht so übel. Die Preisliste beginnt bei 84014 Euro und bietet dank vieler Zusatzoptionen auch noch jede Menge Spielraum nach oben.

Rudolf Huber

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