Mehr Staus als je zuvor: 10 Tipps für die Blechlawine
Wenn am Freitag die Sommerferien beginnen, droht in Bayern eine über 1000 Kilometer lange Blechlawine. Zehn Tipps, wie Sie dennoch gut ans Urlaubsziel kommen.
Stop-and-go, dicke Luft und lange Blechlawinen: Wer zum Ferienstart am Wochenende mit dem Auto in Urlaub fahren will, braucht so starke Nerven wie nie.
Es werden nämlich mehr Autos als je zuvor auf Bayerns Straßen sein. Weil viele Urlauber in Terror-Zeiten lieber über Land fahren, als zu fliegen. Weil im Freistaat rekordverdächtig viele Baustellen einbremsen. Und weil sich an den Grenzen wegen der neuen Kontrollen weitere Rückstaus bilden. Der ADAC hat schon an den vergangenen Juli-Wochenenden weit über 1000 Kilometer Stau auf Bayerns Autobahnen gemessen – und zwar noch ohne die neu dazukommenden Fahrer aus Nürnberg, Würzburg, München & Co.
„Der stauträchtigste Tag ist der Freitag“, mahnt der Chef der ADAC-Verkehrsinformation, Markus Bachleitner. „Aber auch Samstag und Sonntag ist ab 10 Uhr Stillstand auf der Autobahn.“ Dass man sonntags entspannter fährt als anderen Tagen? Stimmt nicht mehr.
„Der größte Frust entsteht dann, wenn man unerwartet in einen Stau gerät, nicht weiß, wo er herkommt und wie lang er dauert“, sagt Verkehrspsychologin Nina Wahn. „Das führt zu einem Gefühl von Macht- und Hilflosigkeit, impulsivem Handeln – und dann auch dicker Luft im Auto.“
Der ADAC gibt zehn 10 Tipps für eine entspanntere Anfahrt
1. Kann ich dem Navi blind vertrauen?
Nein. Unbedingt vorab Reiseroute checken und großräumige Alternativen überlegen.
2. Was ist der beste Reisetag?
Dienstag oder Mittwoch.
3. Welche Uhrzeit ist ideal?
Die Stunden früh am Morgen. Oder nach der zweiten Reisewelle am Spätnachmittag. Besser meiden: Wochenenden ab 10 Uhr bis Spätnachmittag – und Freitag ab Nachmittag.
4. Ist nachts fahren gut?
Nein. Zwischen 2 und 5 Uhr in der Früh gibt es ein biologisches Tief, das am Steuer besonders müde macht.
5. Was muss ins Handgepäck?
Reichlich Wasser (vor allem für Kinder), frischer Proviant, Traubenzucker für den Fahrer. Hörspiele, Malbücher, Spielsachen und: die Pässe!
6. Was, wenn die Kinder im Stau auf die Toilette müssen?
Bitte nicht an den Standstreifen fahren – das ist verboten und gefährlich. Auch im Schritttempo kommt irgendwann ein Parkplatz mit Klo.
7. Wie verliere ich die Angst vor engen Baustellen?
Wenn links die Betonbegrenzung und rechts der meterhohe Lkw-Reifen Panik verursachen: Fahren Sie langsam, nutzten Sie die rechte Spur und vergrößern Sie den Abstand.
8. Wo gibt’s Grenzkontrollen?
Am Brenner laut ADAC aktuell nicht, aber bei der Einreise aus Österreich nach Deutschland. Große Rückstaus sind zu erwarten in Suben (A 3 Linz-Passau), Walserberg (A 8 Salzburg-München) und Kiefersfelden (A 93 Kufstein-Rosenheim).
9. Soll ich bei Stau von der Autobahn abfahren?
Nur, wenn die Autobahn komplett gesperrt oder die Ursache ein schwerer Unfall ist. Landstraßen sind meistens ebenfalls überlastet.
10. Was tun gegen den Nervenstress und die dicke Luft im Auto?
Machen Sie sich klar: Durch Aufregen und Aggression geht’s auch nicht schneller voran. Also: Bitte tief durchatmen, Pausen machen, wo es geht – und dabei einfach schon mal auf Sonne, Strand und Meer vorfreuen – irgendwann wird man ja ankommen.
Online-Routencheck
Unter www.adac.de können Urlauber Ihr Reiseziel eingeben – und (bis zu vier Wochen vorher) klären, wo genau welche Staus drohen, welche Pause-Orte sich auf der Strecke anbieten und vor allem: wann die beste persönliche Abfahrtszeit ist, um gut durchzukommen. Wer im Ausland unterwegs ist, kann über die Hotline 0048/89/ 7676-1444 Stauinfos für Österreich, Schweiz und Norditalien erhalten.
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