"Maskuliner, sportlicher" - Boxster speckt ab

Das neue Modell des Porsche Boxster ist deutlich leichter als der Vorgänger – trotz mehr Power und Sicherheit. Die Preise beginnen bei 48.291 Euro
Rudolf Huber |
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Der Boxster, ein klassisch-moderner Roadster: Platz für zwei Passagiere, Mittelmotor, knackige Formen und kein Dach überm Kopf.
dpa Der Boxster, ein klassisch-moderner Roadster: Platz für zwei Passagiere, Mittelmotor, knackige Formen und kein Dach überm Kopf.

St. Tropez - Porsche erhöht weiter das Tempo. Zeitgleich mit Rekordabsatzzahlen im Februar präsentierten die Sportwagenbauer in Südfrankreich den brandneuen Boxster. Die AZ hat dabei bereits jetzt erfahren, was ab 14. April auf die geneigte Kundschaft zufährt.

Zunächst mal ein komplett neuer, kein überarbeiteter Mittelmotor-Roadster. Mit mehr Spurweite vorn, etwas größeren Rädern, längerem Radstand, weniger Gesamthöhe und einem etwas tieferen Schwerpunkt. Gemeinsam mit dem überarbeiteten Fahrwerk sorgt das für ein nochmal knackigeres, lustförderndes Verhalten des 1,3-Tonners in allen Lebenslagen. Vor allem in seinem Lieblingsrevier: kurvenreichen Bergstraßen.

Als „progressive Evolution” beschreibt Designer Matthias Kulla die neue Optik: „Er ist maskuliner und sportlicher geworden, kürzere Überhänge sorgen für eine gewisse Knackigkeit.” Der Mann hat recht, der Boxster schaut flotter aus, von den jetzt senkrecht stehenden Scheinwerfern über die völlig neuen, nicht mehr vom 911 übernommenen Türen bis zu den weit in die Kofferraum-Klappe reichenden Heckleuchten.

Wie gewohnt kommt der Boxster als „Normalversion” und als „S”. Erstere bringt’s in einem um knapp 200 auf 2,7 Liter Hubraum verkleinerten Sechszylinder-Boxer auf zehn PS mehr als der Vorgänger, nämlich 265. Das reicht in Kombination mit dem Doppelkupplungsgetriebe PDK für 262 Sachen Spitze und 5,5 Sekunden für den 100er-Sprint. Der S-Motor ist gleich groß geblieben, bringt mit 315 PS fünf mehr als bisher. Die zwei weiteren Daten: 277 km/h, 4,8 Sekunden. Die Verbräuche wurden um bis zu 15 Prozent reduziert, sie liegen jetzt bei 7,7 und 8,0 Liter.

Mit größter Konzentration haben die Porsche-Techniker den Boxster abgespeckt. Obwohl diverse neue Komponenten das Gewicht anhoben, kam durch eine radikale Kalorien-Kur bei Materialien und Konstruktion letztlich ein Negativ-Ergebnis heraus: Beim Basismodell sind’s 35 Kilo, deren Fehlen auf jedem Meter positiv registriert wird.

Ganz neu und noch ein bisschen schneller ist das jetzt vollautomatische Verdeck mit Magnesium- und Aluelementen. Neun Sekunden dauert das Öffnen oder Schließen – bis Tempo 50. Noch viel wichtiger: Dank der neuen Konstruktion ist der geschlossene Boxster deutlich leiser als sein insgesamt 243 000 Mal gebauter Vorgänger. Das macht sich vor allem bei schnellen Autobahnfahrten überaus positiv bemerkbar: Der Nerv-Faktor Geräuschentwicklung ist quasi weg. Etwas gewachsen ist das Transportvolumen: In die beiden Kofferräume passen insgesamt 280 Liter.

Aber die wichtigste Frage bei einem Porsche ist ja: Wie fährt er sich? Die Antwort ist ganz einfach: ziemlich stark. Beim ersten Kennenlernen präsentierte sich schon der normale Boxster als ausgesprochen zügig zu bewegendes, dynamisches und zugleich vergleichsweise komfortables Kraftpaket. Phänomenal ist das kräftig überarbeitete PDK. Es stellt auch geübte Fahrer bei Schalttempo und Schaltpunkten weit in den Schatten, kann schlicht alles besser als das Sechsganggetriebe – inklusive Sprintwerte und Verbrauch. Bis auf den Preis (2826 Euro) gibt es also wirklich überhaupt kein Argument mehr gegen die Automatik.

Dass das neue Dach wirklich enorm dämpft zeigte die Möglichkeit, sich noch bei Tempo 140 entspannt zu unterhalten. Enorm hilfreich im Alltag ist auch das superschnelle Verdeck. Dass der Mittelmotor-Renner ein echter Könner im Kurvengeschlängel ist, setzt man bei einem Porsche voraus. Bleibt die Gretchenfrage nach dem Preis. Der Boxster kostet ab 48.291 Euro. Der S ist ab 59.120 Euro zu haben.

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