Machtkampf bei VW und Porsche: Gerüchte um Wiedekings Abgang
SHANGHAI/STUTTGART/WOLFSBURG - Einem der erfolgreichsten Firmen-Chefs Deutschlands droht Branchen-Gerüchten zufolge das unrühmliche Aus: Wie die AZ im Umfeld der Messe Auto Shanghai erfuhr, ist die berufliche Zukunft von Porsche-Chef Wendelin Wiedeking unklar. Porsche und VW weisen die Insider-Spekulationen zurück.
Aufmerksamen Beobachtern war bereits am Sonntag aufgefallen, dass in der ersten Reihe der Ehrengäste bei der Porsche Panamera-Weltpremiere in Fernost (AZ berichtete) nicht Wiedeking, sondern VW-Chef Martin Winterkorn neben Aufsichtsrats-Chef Wolfgang Porsche Platz genommen hatte. Aus Porsche-Kreisen wurde als Grund für das Fernbleiben des Vollblut-Automanns ausgerechnet eine akute Verdauungs-Störung angeführt.
Am Montagabend konkretisierten sich dann aber die Anzeichen, dass Machtmensch Wiedeking, der Porsche zum ertragreichsten Automobil-Unternehmen Deutschlands gemacht hat, kurz vor der Ablösung steht.
VW und Porsche dementieren
Im Poker um die Zuständigkeiten in der künftigen Porsche-Holding habe sich die Allianz der Cousins Wolfgang Porsche und Ferdinand Piëch (VW-Aufsichtrsratschef) zugunsten Winterkorns entschieden, war aus Branchen-Kreisen zu hören. Und: "Solch einen Abgang hat Wiedeking wirklich nicht verdient."
"Das ist totaler Quatsch", zitierte ein Porsche-Sprecher am Dienstag den Aufsichtsratschef des Stuttgarter Sportwagenbauers, Wolfgang Porsche. Ein VW-Sprecher sagte in Wolfsburg, Gerüchte über eine Ablösung Wiedekings entbehrten jeder Grundlage: "Es gibt keinen Machtkampf zwischen VW und Porsche."
Rudolf Huber
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