Luxus pur – so fährt sich der neue Range Rover

Land Rover hat mit dem Range Rover das Luxus-SUV-Segment begründet - und schlägt jetzt mit der fünften Generation des Geländegängers ein neues Kapitel auf. Wir waren damit auf Testfahrt.
von  Andreas Schäfers/mid
Fünfte Generation: Land Rover hat mit dem Range Rover das Luxus-SUV-Segment begründet und schlägt jetzt ein neues Kapitel auf.
Fünfte Generation: Land Rover hat mit dem Range Rover das Luxus-SUV-Segment begründet und schlägt jetzt ein neues Kapitel auf. © Jaguar Land Rover

München - Wer sich in dieser Zeit, in der die Inflation Geldvermögen aufzufressen droht, für einen Betrag von sagen wir 170.000 Euro lieber Sachbesitz zulegen will, könnte bei Durchschnittspreisen von 9.000 Euro pro Quadratmeter eine etwa 19 Quadratmeter große Eigentumswohnung in der Münchner Innenstadt erwerben. 

Oder sich stattdessen einen brandneuen Range Rover der fünften Generation in der First Edition (D350 AWD, Drei-Liter-Diesel, 257 kW/350 PS, ab 170.700 Euro) zulegen.

Tea-Time: Es gehört zum guten Ton, dass der Range Rover auch edles Picknick-Gestühl feilbietet.
Tea-Time: Es gehört zum guten Ton, dass der Range Rover auch edles Picknick-Gestühl feilbietet. © Jaguar Land Rover

Was das Platzangebot angeht, muss – überspitzt gesagt – derjenige, der sich für die Mobilie statt für die Immobilie entscheidet, in dem 5,05 Meter langen Geländewagen mit dem legendären Namen kaum Abstriche machen.

Land Rover: Erzählt das Flaggschiff Range Rover eine neue Erfolgsgeschichte?

Und wenn es doch ein wenig eng wird, ist auch noch eine Langversion mit 5,25 Meter Länge und sieben vollwertigen Sitzplätzen im Angebot. Bei der Ausstattung sticht die Karosse die Wohnung ohnehin aus.

Denn Range Rover steht seit 50 Jahren für ultimativen Luxus im Geländewagensegment – was das Fahrzeug zu einem der begehrtesten und anspruchsvollsten SUV der Welt macht. Mit seiner fünften Generation will die Marke der Erfolgsgeschichte seines Flaggschiffs ein weiteres Kapitel hinzufügen.

Niemand zweifelt daran, dass das gelingen wird. Die Lieferzeit für einen Range Rover – "Einstiegspreis" 125.900 Euro für den D250 AWD – beträgt derzeit etwa neun Monate. Sehen wir es positiv: Neun Monate sind eine schön lange Zeit, um sich auf ein luxuriöses und technisch beeindruckendes Auto zu freuen, wie es in seiner Klasse kaum ein vergleichbares gibt.

Nehmen wird den eingangs erwähnten D350 AWD First Edition. Nachdem man das Cockpit erklettert (die Einstiegshöhe könnte für manchen zu einer Herausforderung werden) und im 24-fach verstellbaren, beheiz- und kühlbaren Fahrersitz in perforiertem Semi-Anilin-Leder mit Massagefunktion Platz genommen und die Getränke in der Kühlbox plus verstaut hat, startet man also den Motor – und hört (fast) nichts.

Neuer Range Rover: Enorme Leistungsreserven trotz mehr als 2,5 Tonnen Leergewicht 

Nach einem ähnlich perfekt geräuschgedämmten Dieseltriebwerk muss man auf dem Markt lange suchen. Die britisch-dezente Zurückhaltung gibt der 350-PS-Motor allenfalls bei Volllast ein wenig auf.

Das Aggregat sozusagen ins Schwitzen zu bringen, dürfte angesichts der Leistungsreserven trotz mehr als 2,5 Tonnen Leergewicht schwierig werden. Nur ein Wert, der die enorme Fähigkeit des Triebwerks verdeutlicht: In 6,1 Sekunden beschleunigt der Motor das leer mehr als 2,5 Tonnen schwere Luxus-Gefährt auf 100 Kilometer.

Neuer Range Rover: Die Offroad-Parameter sprechen für sich

Wer ein noch dynamischeres Fahrterlebnis wünscht: Die Benziner-Top-Motorisierung (P530 HSE, 4,4-Liter-Turbobenziner, 390 kW/530 PS, ab 154.800 Euro) erreicht nach 4,6 Sekunden die 100-km/h-Marke.

Dabei ist das SUV (erstmals auf den Markt gekommen in einer Zeit, als es den Begriff noch lange nicht gab), nicht nur ein Kilometerfresser, sondern auch ein Geländegänger, dem nur wenige Konkurrenten das Wasser reichen können.

Stichwort Wasser: Die Wattiefe beträgt maximal 900 Millimeter. Das sagt oder schreibt sich leicht, aber auf einem Schaubild ist zu erkennen, dass sich der Range Rover noch vorwärtsbewegt, wenn sich die Karosserie fast in kompletter Radhöhe unter Wasser befindet.

Nur der Vollständigkeit halber einige andere Offroad-Parameter: Böschungswinkel vorne bis zu 34,7 Grad, Böschungswinkel hinten bis zu 29 Grad, Rampenwinkel bis zu 27,7 Grad. Nicht der Preis und nicht die Lieferzeiten könnten zu einem Problem für Range Rover werden, sondern die aktuelle Umweltdiskussion.

Plug-in-Hybridversion des Range Rover ebenfalls zu haben

Ein Auto, bei dem 2,5 Tonnen Material und zwölf Liter Treibstoff oder mehr benötigt werden, um im schlechtesten Fall nur den vielleicht 90 Kilogramm schweren Fahrer 100 Kilometer weit zu befördern, passt nur noch schwer in unsere Zeit.

Bei Land Rover ist man sich dieser Problematik natürlich bewusst und hat eine Plug-in-Hybridversion des Range Rover im Programm.

Rein elektrischer Range Rover soll 2024 kommen

Die elektrische WLTP-Reichweite von 109 Kilometern kann beim P440e (324 kW/440 PS, ab 137.800 Euro) und P510e (HSE, 375 kW/510 PS, ab 154.500 Euro) dafür sorgen, dass man bei einer durchschnittlichen täglichen Fahrleistung von 80 Kilometern und nächtlichem Aufladen an der Wallbox den Tankwart nicht wiedererkennt, weil er sich seit dem letzten Besuch einen Bart hat wachsen lassen.

Und wenn das auch noch nicht reicht: Das Debüt des rein elektrischen Range Rover ist für 2024 geplant.

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