Letzte Abfahrt Hyundai Genesis

München - Für die Vernunft gibt es bei Hyundai reichlich Angebote. Vom i10 bis zum i40 - die Fahrzeuge des koreanischen Herstellers werden meist aus praktischen Erwägungen gekauft. Anders beim Genesis. Der sollte die emotionale Seite der Auto-Fans ansprechen. AZ-Motor hat den Effekt im Modell 2.0 T ausprobiert.
Und damit auch gleich eine Abschiedsfahrt unternommen. Denn der schnittige Asiate verschwindet zum Jahresende aus der deutschen Modellpalette. Ein Abgesang. Oder um mit einem Hit der Erfolgs-Band Genesis zu sprechen: "That's All!"
Außen- wie innenrum hat der Genesis eine ganze Menge Sportwagen-Feeling zu bieten. Das beginnt mit dem auffallend großen Hexagonal-Kühlergrill im Hyundai-Look und hört mit den energiesparende LEDs in den Rücklichtern wieder auf.
Lang, breit, ziemlich niedrig - das haben die Designer gut hingekriegt. Die vorderen Passagiere fühlen sich auf guten Seitenhalt gewährenden Sportsitzen relativ luftig untergebracht. Der Fahrer sollte aber nicht zu klein sein oder zu kurze Beine haben. Denn dann wird's schwierig, das Kupplungspedal ganz durchzudrücken.
Hinten ist es erwartungsgemäß eng und eher nicht so wirklich bequem. Der Kofferraum fasst anständige 332 Liter. Der 2,0-Liter-Turbobenziner im AZ-Testwagen war an ein sehr knackig-trocken schaltendes Sechsganggetriebe angedockt.
Der Vierzylinder bringt es auf 275 PS, die an die Hinterräder weitergereicht werden - wie es sich halt für einen Sportwagen gehört. Ein kleines Turboloch ist auch mit eingebaut, nach dessen zügiger Überwindung packen 373 Nm Drehmoment zu. Zaubern kann die Hyundai-Maschine nicht, aber die Papierdaten von 7,4 Sekunden für den 100er-Sprint und die Höchstgeschwindigkeit von 236 km/h zeigen schon, dass es der Pilot durchaus auch recht zügig angehen lassen kann.
Wobei der Normverbrauch von 9,4 Litern dann nicht mehr so ganz reicht.
Unterm Strich ist der Genesis ein echter Sportwagen, wenn man damit ein knackig-straffes Fahrwerk meint, ordentlich Leistung, eine konzeptbedingt eher schlechte Übersichtlichkeit - und einer Portion Gefühl statt Vernunft. Und das (gab's) ab 33 490 Euro.