Kräftig frisch gemacht

Erste Ausfahrt mit dem Kölner Kompakt-SUV: Der Ford Ecosport wurde schon nach einem Jahr deutlich überarbeitet – jetzt hofft Ford auf steigende Nachfrage
von  Rudolf Huber
Die neue Heckansicht: Ohne das klobige Ersatzrad auf der Klappe wirkt der Ecosport deutlich harmonischer.
Die neue Heckansicht: Ohne das klobige Ersatzrad auf der Klappe wirkt der Ecosport deutlich harmonischer. © Hersteller

Köln - Manchmal tickt der Kunde einfach anders als die Marketing-Leute einer Marke glauben. Ein gutes Beispiel ist der Ford Ecosport, der letztes Jahr ins massivst boomende Segment der kompakten SUV und Crossover startete. Doch im ersten Anlauf lief's nicht so besonders gut für den gebürtigen Südamerikaner. Und deshalb hat Ford den kleinen Kuga-Bruder ungewöhnlich kurzfristig überarbeitet. Die AZ war schon mit der deutlich modifizierten Version unterwegs.

Ein wichtiger Kritikpunkt war das Reserverad an der links angeschlagenen Hecktür. Das fiel also weg – und ist künftig für Fans des rustikalen Offroad-Looks als Option für 200 Euro zu haben. Auch die Auslegung des Fahrwerk und die Innenraumgestaltung wurden massiv kritisiert. Also stimmte Ford Ersteres neu ab, straffer, stabiler, insgesamt mehr an europäische Ansprüche angepasst. Beim ersten Auslauf im Bergischen Land machte sich das in schnellen Kurven positiv bemerkbar. Auch ESP und Servolenkung wurden frisch abgeschmeckt, das Auto liegt außerdem etwas tiefer, um das Handling zu verbessern. Klarlacke, Chromeinfassungen und ein neues Lenkrad sorgen für eine optische Aufwertung, zusätzliche Ablagen erhöhen die Alltagstauglichkeit, an mehr als 20 Punkten wurde die Lärmdämmungverbessert. In Sachen Komfort kam zum Beispiel das Winterpaket mit beheizbarer Frontscheibe und beheizbaren Vordersitzen dazu.

Die ab dem Jahresende zusätzlich zu den schon bisher angebotenen Versionen Trend und Titanium lieferbare Ausstattungsstufe S noch einmal Schwung in die Nachfrage nach dem Ecosport bringen. Sie ist durch schwarzen Lack an Dach, Außenspiegeln und Alufelgen zu erkennen. Das gesamte Fahrwerks-Setup wird für den S noch ein bisschen sportlicher abgestimmt und es wird optional eine Digitalradio-Anlage zum Multimedia-Vernetzungsangebot Sync 2 geben.

Das Motorenangebot bleibt zunächst gleich. Es besteht also aus einem Vierzylinder-Benziner mit 112 PS, dazu gibt es den wesentlich moderneren Ecoboost-Dreizylinder mit 125 PS und einen Diesel, dessen Leistung um fünf auf jetzt 95 PS gesteigert wurde. Ab Anfang nächsten Jahres gibt es die Ecoboost-Maschine für die Versionen Titanium und S auch mit 140 PS, der Normverbrauch soll bei 5,5 Litern liegen.

Beim Getriebeangebot legte Ford noch nicht Hand an, Standard wird auch beim künftigen Spitzenbenziner eine Fünfgang-Handschaltung, nur der Vierzylinder-Benziner kann auch mit Automatik geordert werden. Abhilfe schafft Ford erst mit der nächsten Ecosport-.Generation in zirka zwei Jahren, die zeitgemäßeren Sechsganggetriebe werden gerade entwickelt.

Fazit: Das Kompakt-SUV hat durch die ausdrücklich als Überarbeitung und nicht als Facelift bezeichnete Frischekur dazugewonnen. Wie das die Kunden sehen und ob jetzt die Nachfrage auf ein konkurrenzfähiges Niveau steigt, müssen die nächsten Monate zeigen.

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