Kompakter mit Premium-Anspruch

München - Seit dem Sommer ist der A3 in aktualisierter und aufgefrischter Form zu haben. Beim Facelift haben die Ingolstädter vor allem die Innenausstattung und das Angebot an Assistenzsystemen auf den neuesten Stand gebracht. Beim AZ-Testwagen, einem arablauen Sportback, war das nach dem Einsteigen auf den ersten Blick am volldigitalen und virtuellen Cockpit für 460 Euro Aufpreis zu erkennen. Es zeigt die wichtigsten Informationen auf einem Bildschirm mit stolzen 12,3 Zoll und blendet ganz simpel per Druck auf zwei Tasten und ein Scroll-Rädchen am Lenkrad zwischen Tacho und Drehzahlmesser beispielsweise die Navi-Karte, die Handy-Anrufliste oder die Radiosender ein. Das Urteil: Eine sehr simple und effektive Art der Bedienung mit nur geringer Ablenkung. Die Struktur des MMI-Terminals auf der Mittelkonsole wurde vereinfacht und der von Smartphones angeglichen. Das MMI Radio plus mit dem elektrisch ausfahrenden Sieben-Zoll-Monitor ist seit dem Facelift serienmäßig an Bord, die Konnektivität ist auf dem aktuellsten Stand. Wer fest installiertes Navi, Simkarte, Digitalradio und das feine Bang & Olufsen-Soundsystem an Bord haben will, muss nochmal zusätzlich investieren. Von den Beifahrern sehr geschätzt wird der Audio-Bedienknopf neben ihrem linken Knie - weil sie nämlich mit Drehen, Drücken und Schieben ganz einfach das Unterhaltungsprogramm steuern können.
Praktische Sache: Die fünfte Tür des Audi A3 Sportback ist im Autoalltag sehr hilfreich.
In Sachen Sicherheit hat der Audi A3 zu seinen größeren Brüdern und Schwestern aufgeschlossen, er wird ebenso mit dem weiterentwickelten Active Lane Assist und dem Pre Sense Front Assist samt vorausschauendem Fußgängerschutz angeboten wie mit dem Stauassistenten, der mit der Adaptive Cruise Control (ACC) mit Stop&Go-Funktion zusammenarbeitet und dem Fahrer lästiges Kolonnenschleichen abnimmt. Neu sind auch der optionale Emergency Assist, der im Notfall bis zum sicheren Stillstand bremst und der äußerst nützliche Querverkehrsassistent.
Ein munterer Geselle - mit 150 PS
Motorisiert war der AZ-Testwagen solide und zuverlässig – nämlich mit dem 150 PS starken Zweiliter-TDI. Das ist ein auf Wunsch ziemlich munterer Geselle, der in Verbindung mit der manchmal ein bisschen verzögert reagierenden 6-Gang S tronic für eine souveräne und ökonomische Fortbewegung sorgt. Wer sich vornehmlich zurückhaltend im Eco-Modus fortbewegt und den Wagen bei jeder Gelegenheit im Segel-Modus rollen lässt, kommt locker mit um die fünf Liter pro 100 Kilometer hin. Der Wechsel zu mehr Dynamik ist blitzschnell: Schalthebel kurz nach hinten gezogen – und schon legen sich in der dynamischen Sport-Abstimmung alle 150 Pferdchen ins Zeug. Das ist eine sehr angenehme Möglichkeit, schnell mal zu überholen – und dann nach kurzem Zug am Schalthebel wieder Sprit zu sparen. Für die Statistiker unter den Lesern: Der TDI macht den A3 Sportback 218 km/h schnell, den Standardsprint schafft er in 8,3 Sekunden. Der Normverbrauch liegt je nach Reifengröße zwischen 4,5 und 4,7 Liter, im AZ-Test waren es mit 17 Zoll-Rädern letztlich 6,2 Liter Diesel pro 100 Kilometer.
Hinter dem Lenkrad verbirgt sich das wirklich empfehlenswerte Audi Virtual Cockpit.
Das Fahrwerk des Fünftürers ist ein feiner Kompromiss zwischen Komfort und Sportlichkeit, das Zusammenspiel mit der gut abgestimmten Lenkung ermöglicht sicheres, schnelles Kurvenfahren, der Frontantrieb hat mit der Power des 150 PS-Dieselmotors keine Schwierigkeiten. Was sonst noch auffiel: Die Sitze geben reichlich festen Halt, das Platzangebot ist Kompaktklasse pur, vier Leute kommen auch über längere Strecken mit dem A3 gut klar. Der Kofferraum fasst 380 bis 1220 Liter, auch das ist ein passabler Wert. Der A3 ist ein feines Auto, das sich einfach und geschmeidig bedienen lässt, das mit feinen Materialien verwöhnt und dessen Premium-Charakter bei jeder Fahrt wieder aufs Neue Spaß macht. 33 050 Euro sind für den 150 PS-TDI mindestens fällig. Beim AZ-Testwagen summierten sich die massenhaft verbauten, netten Extras bis zu einem Preis von gut 50 000 Euro.