Kleiner ohne Allüren

Der Mitsubishi Space Star protzt nicht mit einem feschen Kleid, er kann dafür als treuer Begleiter für den Auto-Alltag punkten - und als idealer Stadtflitzer.
von  Rudolf Huber
Modern gestaltet, aber viel Hartplastik an Bord: das Cockpit des Mitsubishi Space Star.
Modern gestaltet, aber viel Hartplastik an Bord: das Cockpit des Mitsubishi Space Star. © Mitsubishi

München - So ganz leicht macht es Mitsubishi potenziellen Interessenten für seinen Kleinwagen namens Space Star nicht. Denn wo andere Hersteller mit Kult-Charakter, Nostalgie-Charme oder besonders schicken Formen für ihr Produkt werben, schicken die Japaner ein, sagen wir mal, doch überaus normales Gefährt ins Rennen. Die inneren Werte in Sachen Alltagstauglichkeit, Wendigkeit oder Fahrleistungen können sich dagegen durchaus sehen lassen.

Man übersieht den Space Star leicht, weil er ganz im Stil eines Autos für die ganze Welt bis auf den Heckspoiler keinerlei optische Akzente setzt – er soll halt überall gut ankommen. Wer einmal in dem Fünftürer drinsitzt, kann sich nicht beklagen: Für vier Menschen reicht der Platz, die vorderen Sitze könnten allerdings ein bisschen mehr Seitenhalt bieten. Die Kombination aus Klavierlack und eher preiswert anmutenden Materialien – man könnte sagen: schlicht, aber ansehnlich. Der große Touchscreen mit Navi in der getesteten Bestausstattung Top und die hoch angesetzten Bedienelememte für die Heizung sind einfach zu bedienen. Eine Klimaautomatik, 15-Zoll-Leichtmetallräder und ein Lederlenkrad gehören ebenso zum Serienumfang wie ESP und sechs Airbags.

Gekoppelt ist die Top-Version an den stärksten der drei angebotenen Dreizylinder-Motoren mit 1,2 Liter Hubraum, der den rund eine Tonne leichten Space Star gut in Schwung bringt. Auch wenn die nackte Beschleunigungszahl (0 bis 100 in 11,7 Sekunden) vielleicht anderes vermuten lässt: Mit dem kleinen Flitzer ist man auf Wunsch recht flink und auch mit niedrigen Drehzahlen im hohen Gang unterwegs. Immerhin 180 km/h bringt der Space Star zustande, das reicht auch für längere Autobahn-Trips. Im Mix kam das mit einem theoretischen Normverbrauch von 4,3 Litern gemessene Wägelchen auf einen Praxis-Testverbrauch von 5,7 Litern, weil es öfter mal zeigen musste, was in ihm steckt.

Der Kofferraum des Space Star ist mit 235 bis 912 Litern klassengemäß dimensioniert, der kleine Japaner eignet sich damit ziemlich gut als motorisierter Einkaufswagen. Für den Einsatz in der Stadt prädestiniert ihn auch ein Wendekreis von nur 9,2 Metern – das ist sogar weniger als beim Fiat Panda und beim Nissan Micra und sorgt beim Einparken für Freude. Die Lenkung ist eher soft abgestimmt, das Fahrwerk gibt sich auch beim beherzteren Kurvenräubern keine Blöße.

Kurzum: Wer den Mitsubishi Space Star trotz seines unauffälligen Blechkleids wahrgenommen hat, bekommt mit ihm einen alltagstauglichen und zuverlässigen Kleinwagen ohne Allüren. Der Preis ist kein Sonderangebot, aber fair: Die Preisliste beginnt bei 6990 Euro, die getestete Top-Version mit Extra-Paket (u. a. mit schlüssellosem Zugangssystem, Multifunktionslenkrad oder Freisprecheinrichtung) gibt es ab 11 790 Euro.

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