Ford Focus Ecoboost: Sparen beim Fahren

Auf Verbrauchsfahrt mit dem Focus Ecoboost von Ford. Das kleine Aggregat mit drei Zylindern braucht wenig – ohne Spaß
von  Abendzeitung
Kompakter mit High tech-Aggregat: Der Ford Focus und der Ecoboost-Motor harmonieren. Wer’s ruhig angehen lässt, fährt recht sparsam.
Kompakter mit High tech-Aggregat: Der Ford Focus und der Ecoboost-Motor harmonieren. Wer’s ruhig angehen lässt, fährt recht sparsam.

München - Die Papierwerte klingen schon mal nicht schlecht. 125 PS, 0 bis 100 in 11,3 Sekunden, 193 km/h Spitze – da kann man doch wirklich nicht meckern. Und über den Normverbrauch von extrem bescheidenen 5,0 Litern ebenso wenig. Klingt nach einem echten Wunderding: reichlich Leistung, kombiniert mit wenig Durst.

Und wenn man dann noch erfährt, dass das Antriebs-Aggregat gerade mal einen Liter Hubraum und nur drei Zylinder hat, wächst die Verwunderung über den AZ-Testwagen weiter. Dabei handelt es sich um einen ausgewachsenen Kompakten. Der Ford Focus rollt in der Luxus-Ausstattung Titanium an – von der Klima- und Fernlicht-Automatik über die Spurverlassenswarnung bis hin zur Sprachsteuerung fürs Navi ist alles drin.

Wenig Begeisterung löst das Armaturenbrett aus. Es ist einfach zu unübersichtlich, zu sehr mit kleinen Knöpfchen überladen, deren Funktion man erst lernen muss. Und nicht, wie vielfach schon bei der Konkurrenz, blind „begreift“. Aber jetzt fahren wir erst einmal. Beim Anlassen zeigt sich der „Ecoboost“ genannte Motor als echter Leisetreter. Und als seiner Papierform ebenbürtig: Er kommt gut an der Ampel weg, dreht munter hoch. Wer sich auskennt, kann die drei Töpfe allerhöchstens am leise-rauen Knurren bei hohen Drehzahlen identifizieren. Diese guten Manieren und die abgelieferte Leistung sind natürlich das Ergebnis einen großen technischen Aufwandes. Downsizing, um den Verbrauch zu senken, Turbolader, um trotzdem Power bieten zu können.

Das mit den 5,0 Litern hat im AZ-Praxistest übrigens nur bedingt hingehauen. Der Wert ist fast zu erreichen, wenn man mit dem Focus definitiv gar keinen Spaß am Fahren haben will. Nicht hochdrehen, immer schnell hochschalten, auf der Autobahn nicht über 110 bis 120, in der Stadt extrem vorausschauend dahintuckern. Wie gesagt: Das geht, ist aber komplett lustfrei. Wer das Temperament des Hightech-Motörchens ein bisschen zur Geltung kommen lässt und – ohne Raserei – einfach ein bisschen flotter unterwegs ist, kommt noch mit einer Sechs vor dem Koma davon.

Das ist nicht sensationell, aber anständig. Und der Rest des Autos passt auch: Gutes Fahrwerk, taffe Bremsen, anständig Platz für Fahrgäste und Gepäck, gute Verarbeitung. Und der beim Türöffnen aus- und beim Schließen zuklappende Kantenschutz ist eine Ford-Erfindung, die Blechschäden verhindert. Zuletzt der Blick auf den Preis: 23050 Euro will Ford für den Luxus-Focus mit Ecoboost. Wer weniger ausgeben will: Die Basisausstattung mit um 25 PS schwächerem Motor kostet ab 18050 Euro.

 

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