Erste Ausfahrt mit dem neuen SUV: Subaru XV im Test

Marseille - Wenn Subaru ein neues Modell vorstellt erwartet niemand, dass ein überraschtes Raunen durch die Menge geht: Aufregendes Design und große Innovationssprünge sind nicht unbedingt das Merkmal der japanischen Marke. Subaru pflegt mehr seine Traditionen, die aber stets weiterentwickelt werden. Zu den technischen Grundwerten gehören seit jeher der Boxermotor und der Allradantrieb. Inzwischen sind auch die Lineartronic (stufenloses Automatikgetriebe) und das Eye-Sight-System (Stereokamera steuert Fahrerassistenzsysteme) hinzugekommen. Zu den Tugenden des Hauses gehören auch Zuverlässigkeit und hohe Kundenzufriedenheit.
Jetzt rollt der neue XV zu den Händlern, der mit genau diesen Werten punktet. Das Design wurde etwas aufgefrischt, an der Technik konsequent gefeilt. Das geht bei den Motoren schon los, die achtbar an Gewicht verloren haben. Die eingesparten Kilos nutzten die Konstrukteure konsequent für zusätzlich an Bord genommene Sicherheitstechnik und Karosserieverstärkungen. Auffallend: Die Materialen im Innenraum wirken im XV der zweiten Generation hochwertiger als im Vorgänger. Dass Subaru selbst bei der Basisversion nicht bei der Sicherheitsausstattung spart, verdient uneingeschränktes Lob. So sind das "Eye-Sight" mit Notbremssystem inklusive Kollisionswarner, adaptivem Abstands- und Geschwindigkeitsregelung, aktivem Spurhalte- sowie Spurleitassistenten und Anfahrassistenten immer an Bord. Erst dann, wenn auch ein radargestützter Totwinkel-, Spurwechsel- und Querverkehrsassistent gewünscht wird, muss das Kreuzchen bei der Bestellung bei der um zwei Etagen höheren Exclusive-Ausstattungslinie gesetzt werden. Dagegen muss auf Connectivity selbst im Grundmodell nicht verzichtet werden, denn die Smartphone-Anbindungen Apple-CarPlay und Android Auto sind serienmäßig installiert.
Seltene Antriebsart: Subaru bietet den XV mit zwei Boxer-Benzinern und stufenloser Automatik an. Foto: Rudolf Huber
Subaru XV: Solide Fahreigenschaften zum fairen Preis
Wir fuhren den Subaru XV mit dem stärkeren 2-Liter-Motor mit 156 PS, der im Verkauf wohl das Rennen machen wird. Leider kein Temperamentsbündel, zudem reicht ihn die stufenlose Automatik beim Beschleunigen zügig in höhere Drehzahlen weiter, wo er weder leise ist, noch einen schönen Klang hat. Fortschritte notieren wir dagegen beim Fahrverhalten. Es profitiert von der neuen "Global Plattform": Wegen der reduzierten Wankbewegungen des steiferen Unterbaus werden Lenkbewegungen spontaner umgesetzt. Insgesamt vermittelt das Fahrwerk einen gutmütigen Eindruck – es überfordert den Fahrer nicht durch überraschende Reaktionen. Zusätzliche Sicherheit gewinnt der XV durch seinen Allradantrieb, der mit dem sogenannten Torque Vectoring dafür sorgt, dass die Antriebskraft jeweils beim Rad mit der besten Haftung landet, was auch beim Kurvenfahren mehr Fahrstabilität erzeugt. Das ist ein zusätzliches Bonbon zu den sonstigen Allradfähigkeiten des hochbeinigen Wagens, die verschneiten oder verschlammten Straßen sowie buckligen Abseits-Pisten den Schrecken nehmen.
Bei der Preisgestaltung legt sich Subaru Zurückhaltung auf. Die nicht ärmlich ausgestattete Basisversion Trend mit dem 1,6-Liter-Motor (114 PS) ist bereits für 22.980 Euro zu haben. Den günstigsten 2-Liter-Motor gibt es in Verbindung mit der Linie Comfort für 27.980 Euro. Und das Topmodell Exclusive+ steht mit 32.980 Euro in der Preisliste. Da ist dann wirklich alles drin, was Subaru zu bieten hat – außer Emotionen. Dafür bekommt der Kunde aber einen treuen Freund, der mit ihm durch dick und dünn fährt.