Entdeckung der Langsamkeit im Focus Electric

München - Tag zwei des Focus-Tests. Im ersten Bericht hatte ich ja angedeutet, dass ich mir nicht mal sicher war, ob ich denn überhaupt von der Gratis-Ladestation an der Kathi-Kobus-Straße bis ganz nach Hause kommen würde.

45 Kilometer am Stück, erst quer durch die Stadt und dann ein laaaanges Stück Aurtobahn - ob das gut gehen würde?

Erleichterung bei der Ankunft am Auto - nach Fußmarsch, Trambahn und Fußmarsch, Gesamtzeit ca. 20 Minuten: Die Ladesäule zeigte grün, beim Weggehen war der Ladevorgang noch durch ein rotes Licht angezeigt worden.

"Geladen" stand im Display des Ford, nach Betätigen des Start-Knopfs wurde eine Reichweite von 112 Kilometern angezeigt.

Das sollte ja wohl reichen.

Gleich nach dem Wegfahren aber ein Schreck: Plötzlich waren's nur noch 94 Kilometer. Wenn das so weitergehen würde, wär's nichts mit dem Abendessen daheim.

Also Fahrweise angepasst. Nur noch total relaxt mitschwimmen, nie flott losfahren, das Beschleunigungspedal immer nur streicheln.

Für einen eher an munteres Fahren gewöhnten Menschen ist das eine ganz schöne Umgewöhnung...

Aber es hilft. Die Anzeige erholt sich wieder, sinkt nur noch ganz sanft. Mit exakt 100 Kilometern Reichweite fahre ich in Ramersdorf auf die Autobahn.

Jetzt bloß nicht leichtsinnig werden. Mit 100 Sachen rolle ich dahin, Heizung und Lüftung sind abgeschaltet. Langsam zählt der Anzeiger runter, daheim rolle ich mit satten 59 Kilometern Restreichweite auf den Hof - und hänge den Focus sofort an die Steckdose.

"Wird geladen", steht im Display. Und dass es rund sechs Stunden dauern soll, bis die 220 Volt-Leitung die Akkus wieder voll hat.

Schauen wir mal...