Die japanische Variante

Der Toyota Auris TS soll gegen den neuen VW Golf Variant mit drei Motorvarianten punkten – auch mit Hybridantrieb
von  Hans-Georg Fischer

Der Auris Touring Sports soll gegen den neuen VW Golf Variant mit drei Motorvarianten punkten – auch mit Hybridantrieb.

Köln - Die flotten Kombiversionen sind die Alleskönner in der Kompaktklasse. Sie überzeugen durch große Variabilität, viel Platz im Innenraum, pfiffige technische Details und eine Ladekapazität, die so ziemlich allen Anforderungen des täglichen Lebens genügt. Der Auris Touring Sports ist genau so ein Multitalent. Dazu kommt, dass er, wenn man sich für die Vollhybrid Variante entschieden hat (ab 24400 Euro) auch recht sparsam ist.


Viel Platz bietet der Auris TS seinen Passagieren. Im Fond lassen sich auch lange Beine bequem in Ruhestellung bringen. Das große Plus des Toyota-Kleinlasters aber ist seine Ladekapazität. Der Kofferraum schluckt 530 Liter und lässt sich mit wenigen Handgriffen auf 1658 Liter vergrößern. Praktisch sind der doppelte Ladeboden und das „Easy-Flat”-Sitzkonzept, mit dem sich durch einen kurzen Hebelzug die Rücksitze auch aus dem Kofferraum umlegen lassen.


Dass Kombi-Modelle sich als durchaus gleichwertig mit den Limousinen-Varianten verstehen, zeigt die Innenausstattung der Transporter. Der Auris TS, den es in fünf verschiedenen Modellvarianten gibt, zeigt sich im Passagierraum als eleganter Begleiter. Chrom-Applikationen, bequeme Sitze mit gutem Seitenhalt, saubere Verarbeitung und ein griffiges Lenkrad mit etlichen Druck- und Drehschaltern fürs praktische Bedienen von Telefon, Radio oder anderen Menüvarianten.


Als einziger Kombi in der Kompaktklasse bietet er dem Kunden die Wahl zwischen fünf Motoren und drei Antriebsvarianten. Der 4,56 Meter lange TS wird entweder von einem 1,3-Liter-Benziner mit 99 PS oder einem 1,6-Liter mit 132 PS angetrieben (ab 17150 Euro). Zur Auswahl stehen weiter 1,4-Liter- oder 2,0-Liter-Dieselmotoren mit 90 oder 124 PS (ab 19100 Euro). Dazu gesellt sich der 1,8-Liter-Vollhybrid mit einer Systemleistung von 136 PS.


Bei der Testfahrt wurden der große Diesel und der Hybrid auf der anspruchsvollen Teststrecke auf engen, bergigen Straßen, aber auch auf der Autobahn bewegt. Der große Diesel konnte seinen Charakter als praktisches Familienauto nicht verleugnen.

Er ist mehr auf Nutzwert, denn auf sportliches Fahren geeicht. Das sollte sich beim Verbrauch bemerkbar machen. Mit dem serienmäßigen Start-Stopp-System verbrauchte der Auris TS 6,3 Liter (Herstellerangabe 4,5 Liter), das ist durchaus akzeptabel. Weniger schön ist, dass der 1,3-Tonner mit seinen 124 PS nicht gerade übermotorisiert ist. Das macht sich besonders beim Überholen auf der Landstraße bemerkbar. Dazu kommt, dass der Kombi bei höherer Drehzahl recht laut wird.


Nahezu unhörbar ist dagegen der Auris Hybrid Touring Sport. Das gilt allerdings nur für die ersten zwei Kilometer, denn die schafft der Vollhybrid rein elektrisch. Geht der Tacho über 40 km/h, schaltet sich der Motor zu – und der ist dann nicht zu überhören. Der Verbrauch des Hybrid liegt laut Toyota bei 3,7 Liter. Bei der Testfahrt kam der Wagen nie unter 5,5 Liter.


Der Auris Kombi ist ein solides Auto, das die Herzen von Vielfahrern und Familien erobern will, die auf Variabilität und praktische Details achten, statt aufs Image. Das dürfte wohl die größte Zielgruppe sein. 

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