Detroit Auto Show: Attacke der Deutschen

Dieses Jahr kommt schon wieder ein bisschen Freude auf in Detroit. Beim AZ-Ortstermin in Michigan zeigen sich erste Anzeichen dafür, dass die US-Autoindustrie erst einmal das Schlimmste hinter sich hat.
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Schick und sparsam: die VW-Hybrid-Studie New Compact Car (NCC).
Rudolf Huber Schick und sparsam: die VW-Hybrid-Studie New Compact Car (NCC).

DETROIT - Dieses Jahr kommt schon wieder ein bisschen Freude auf in Detroit. Beim AZ-Ortstermin in Michigan zeigen sich erste Anzeichen dafür, dass die US-Autoindustrie erst einmal das Schlimmste hinter sich hat.

Deutlich war allerdings auch: Den Ton geben auch 2010 die Deutschen hersteller an. Allen voran natürlich VW. Die Wolfsburger bauen mit Hochdruck an ihrem neuen Werk in Chatanooga, wollen mittelfristig die Zahl ihrer Verkäufe in den USA von derzeit gut 200 000 auf rund 800 000 Autos steigern. Dass das keine reinen Absichtserklärungen sind, ist deutlich zu spüren. Neue Modelle, neue Händler-Strukturen, bessere Werte bei der Kundenzufriedenheit: VW dreht an allen Stellschrauben, um möglichst rasch zu wachsen – und wieder profitabel zu werden. Denn derzeit zahlt man noch drauf im US-Markt.

Auch Audi hat große Pläne in den Staaten, das machte Firmen-Chef Rupert Stadler in Detroit klar. Nicht mehr und nicht weniger als die Spitzenposition im Premium-Segment wollen die Ingolstädter auch in Obama-Land. Der neue A8 als Blickfang auf dem Audi-Stand könnte da gute Dienste leisten. Und – wie bei Konzermutter VW – der US-Trend hin zu sauberen und sparsamen Dieseln.

Sonnenschein bei Mercedes - und ein stolzer Ford-Chef

Mercedes ließ den Sonnenschein herein: Grammy-Gewinnerin Janelle Monae stimmte "Here comes the sun" an, als das neue E-Klasse Cabrio hereinrollte. Bei BMW feierte die Elekrto-Version des 1er Coupés Premiere, Mini hatte als Blickfang den Beachcomber dabei, der – dann mit Türen und geschlossenem Dach – noch heuer als Mini Countryman debütieren soll.

Ford-Chef Mattes schaute voller Stolz aufs jüngste Baby aus Köln, das demnächst weltweit Karriere machen soll: Der neue Focus wurde zum Großteil in Deutschland entwickelt.

Die Amerikaner hatten nicht so wahnsinnig viel an Neuheiten zu bieten. Die großen Truck durften heuer wieder in die Messehalle, zuletzt waren sie bei US-Messen noch gschamig im Keller versteckt worden. Interessant: Bei General Motors präsentiert man stolz den kleinen Chevrolet Aveo, der früher nicht mal in einer Ecke hätte mitspielen dürfen. Wenig spannendes auch aus Asien, die Chinesen sind dank der Autokrise zwar inzwischen in die Haupthalle aufgerückt, zeigen aber definitiv nicht, was die deutschen Hersteller nachdenklich machen müsste. Toyota hat einen fescheren und kompakteren Hybrid als den Prius dabei, auch auf dem Lexusstand dreht sich ein Benziner/Stromer mit knackigem Desing. Honda zeigt den fetzigen CRZ, ein Hybrid-Coupé, das noch heuer in Serie geht.

Ein merkwürdiges Bild gibt Chrysler ab. Die gebeutelten Amis, die von Fiat gestützt werden, haben schlicht einen Lancia Delta mit ihrem Signet versehen. Was das soll, versteht keiner so recht in Detroit. Denn der Euro-US-Bastard hat nicht einmal einen eigenen Namen bekommen.

Rudolf Huber

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