Der neue Audi TT RS: Sportwagenfeeling zum kleinen Preis

Die Fünf ist nicht gerade eine Traumzahl. Weder in der Schule, noch im Automobilbau. Sechs, acht, zwölf Zylinder sind super – aber fünf? Na ja, auch in diesem Fall gilt: Es kommt drauf an, was man draus macht. Jetzt kommt der eigentlich eher brave TT namens RS als Coupé und als Roadster mit einem Fünfzylinder.
(INGOLSTADT) . Bei Audi haben die Fünfer eine lange, ehrenvolle Geschichte. Als echte Knallermotoren, unvergleichbar im Klang – und in der Leistungsentfaltung. Der RS bietet aus 2,5 Liter Hubraum dank Turbo mit Direkteinspritzung eine Spitzenleistung von 340 PS bei 6800 U/min, ein maximales Drehmoment von 450 Nm bereits ab 1600 und bis 5300 U/min.
Knackige Zahlen, die auch in die Liga der schärferen Porsche Boxster/Cayman oder des Nissan Z 370 passen. Das trifft auch für den Beschleunigungswert von 4,6 Sekunden für den Standard-Sprint und die (auf Wunsch) von abgeregelten 250 auf 280 Sachen erhöhte Höchstgeschwindigkeit. Anders als die längst legendären Audi-Fünfzylinder-Vorbilder übt sich der aktuelle Motor beim Durst allerdings in Zurückhaltung: Nach EU-Norm nimmt er sich 9,2 Liter bei CO-Emissionen von 219 g/km. Möglich machen das viele innermotorische Spartricks, aber auch ein Leergewicht von relativ bescheidenen 1450 Kilo.
Allrad (quattro) ist selbstverständlich im RS, die Kraft landet über eine Sechsgangschaltung an allen vier Rädern. Ein bisschen hecklastig ist der Sport-TT abgestimmt, das ESP lässt sich für Könner am Steuer in zwei Stufen deaktivieren – auch ohne ist der schnelle Ingolstädter gut zu beherrschen. Das Interieur wurde natürlich in Richtung Sportlichkeit verfeinert, etwa mit ein bisschen gelochtem Alu an der Pedalerie und dem etwas dicker aufgeschäumten, unten abgeflachten Lenkrad.
Die Sitze passen für fast jede Statur, sie geben auch in sehr schnellen Kurven den nötigen Halt. Der Kofferraum fasst 250 Liter und lässt sich durch Umklappen der hinteren Notsitze auf ein noch urlaubsreisefreundlicheres Format erweitern.
Der TT RS macht tierisch Spaß, geht wie narrisch und bietet Sportwagen-Feeling mit einer gehörigen Portion Understatement. Und das ab 55.800 Euro für das Coupé und 58.650 Euro für den Roadster. Wenn’s in dieser Liga nur um Preis und Leistung und nicht auch sehr wesentlich ums Image ginge, müsste sich Porsche warm anziehen.
Rudolf Huber