Der Edge kommt gut um die Ecke

München - In den USA ist der Egde schon seit rund zwei Jahren zu haben, inzwischen sind die Abstimmungsarbeiten an Fahrwerk und beim Zweiliter-Dieselmotor abgeschlossen. Das im Juni mit straffen, eleganten Linien und großzügigen Flächen anrollende Topmodell mit der Ford-Pflaume am Kühlergrill ist mit 180 und 210 PS zu haben, die schwächere Version hängt an einem Sechsgang-Handschalter, die stärkere ist mit einer Sechsgang-Automatik ausgestattet.
Welchen nehmen, wenn der Preis keine Rolle spielt? Nach ersten Testfahrten ist diese Frage ganz einfach zu beantworten: reine Geschmackssache. Wer gerne per Hand die Gänge sortiert und mit einem kleinen Turboloch beim Hochdrehen umgehen kann, kann sich die mindestens 7200 Euro Aufpreis für den (auch deutlich besser ausgestatteten) Bi-Turbo durchaus sparen. Wenn er in Schwung ist, geht es mit dem Knapp-Zwei-Tonner entspannt dahin, der 180 PS-Edge beschleunigt in 9,9 Sekunden auf 100 und ist maximal 200 km/h schnell. Bei den ersten Test zeigte der Bordcomputer Verbrauchswerte um die sieben Liter. Ein bisschen geschmeidiger und natürlich mit weniger Arbeitsaufwand ist die stärkere Version zugange, 9,4 Sekunden und 211 km/h sind die Referenzwerte. Der Verbrauch pendelte sich bei Werten von knapp siebeneinhalb Liter ein.
Wie bei Ford gewohnt gibt es auch den Neuen in den drei Ausstattungslinien „Trend“, „Titanium“ und „Sport“. Beim Blick auf die im Innenraum verwendeten Materialien wird deutlich, warum der Edge bei Ford als Premium-SUV vermarktet wird: Das schaut alles gut aus und fühlt sich gut an, die Sitze sind sehr bequem und geben guten Seitenhalt, die Bedienelemente sind praxisgerecht angeordnet und das Angebot an Assistenzsystemen ist zeitgemäß – etwa mit dem Park-Assistenten mit Ein- und Auspark-Funktion oder dem Pre-Collision-Assistenten mit Fußgängererkennung.
Platz gibt es reichlich
Platz gibt es im 4,81 Meter langen und ohne Dachreling 1,69 Meter hohen Edge in rauen Mengen, die Passagiere im Fond finden reichlich Fuß- und Kopffreiheit vor und auch der mindestens 602 und maximal 1847 Liter große Kofferraum passt gut ins Gesamtkonzept. Stolz ist Ford auf die aktive Geräuschkompensation im Innenraum, bei der lästiger Lärm in den „Titanium“- und „Sport“-Versionen elektronisch eliminiert wird. Die neue Frontkamera mit „Split View“-Technologie verbessert die Übersicht etwa an schlecht einsehbaren Kreuzungen oder beim Verlassen enger Parklücken, weil sie den Querverkehr durch ein 180-Grad-Kamerasystem im Bug erfasst.
Ford kann Fahrwerk – dieser Glaubenssatz gilt auch für den Größten im SUV-Trio. Dank des „intelligenten“ Allradantriebs, der die Kraft dahin schickt, wo sie gebraucht wird, einer gekonnt komfortablen, aber nicht weichen Federungsabstimmung und der adaptiven Lenkung, die den Lenkaufwand mit steigendem Tempo hochsetzt, ergibt sich unterm Strich das Gefühl, souverän und sicher unterwegs zu sein. Dazu trägt auch die Ausstattung mit bis zu neun Airbags bei – darunter sind auch ein Knie-Airbag für den Fahrer und Gurt-Airbags für die beiden Außenplätze der Rückbank. Und zuletzt kann der Edge auch noch als Zugfahrzeug punkten: Bis zu 2,2 Tonnen darf er an den Haken nehmen.
Ford Kuga stärker und sauberer
Ford bietet für sein neues SUV das „Business“-Paket mit adaptiv mitlenkenden LED-Scheinwerfern inklusive Abbiegelicht, blendfreiem Fernlicht und LED-Tagfahrlicht sowie dem Park-Assistenten mit Ein- und Ausparkfunktion und das Sony-Navigationssystem an. Außerdem gibt es das „Design“-Paket mit elektrischem Panorama-Schiebedach mit Solar-Reflect-Wärmeschutz und elektrischer Sonnenblende, beheizbarer Rück- sowie klimatisierten und variabel beheizbaren Vordersitzen.
Unterm Strich hinterließ der Edge beim ersten Kennenlernen einen angenehmen, vertrauenerweckenden Eindruck. Er wirkt ein bisschen wie ein starker, zuverlässiger Begleiter, der einem Hindernisse und Nervereien mit großer Selbstverständlichkeit und Souveränität aus dem Weg räumt.