Das Elektro-Auto von Nissan ist am Start

Der Nisssan Leaf soll maximal 175 Kilometer mit einer Batterieladung fahren. Sein Preis: 36.990 Euro.

München - Ein bisschen schaut er aus wie ein gedopter Micra. Die Familienähnlichkeit des Leaf mit weiteren Produkten des Renault-Partners Nissan ist jedenfalls unübersehbar. Besonders auffällig an dem neuen Modell aus Fernost ist aber das kleine Fach auf seiner Fronthaube. Das demonstriert nach außen seine Sonderstellung in der Familien-Palette: Der Leaf ist ein Stromer. Ab sofort startet er auch in Deutschland durch. Und die AZ hat ihn schon ausprobiert.

Die Tour beginnt in der Zamdorfer Straße im Osten Münchens. Nur ein paar Meter, dann geht’s auf die Autobahn. Auf der Einfädelspur Fuß aufs rechte Pedal – und ab die Post. Munter saust der Elektro-Japaner los, im Nu steht der Digitaltacho auf 160 Sachen. Das macht durchaus Spaß, ist aber nicht wirklich sinnvoll, ökologisch wertvoll oder gar zielführend: Denn die anfangs noch knapp 90 Kilometer Reichweite der (nicht voll geladenen) Batterie schnurren bei einem derart unvernünftigen Fahrstil wie im Zeitraffer auf mickrige 60 Kilometer zusammen.

Also kehrt – auch zwangsweise – Vernunft ein hinterm Steuer: Der einer PC-Maus nachempfundene Schalthebel wird nach links und dann nach hinten bewegt. Im Display taucht der Schriftzug „Eco“ auf. Und der Leaf fährt sich plötzlich, als hätte jemand die Handbremse ein paar Zacken angezogen.

Das mag vernünftig sein – Spaß macht es nicht unbedingt. Dafür verwöhnt der – Vorsicht! – 36990 Euro teure E-Wagen mit angenehmer Sitzposition, Platz für vier Passagiere und ein wenig Gepäck (330 Liter). Und mit einer feinen Ausstattung: sechs Airbags, Navi mit Touchscreen und Rückfahrkamera, ESP, Klimaautomatik ... Die 48 Lithium-Ionen-Module des Leaf sollen im Idealfall für eine Reichweite von 175 Kilometern sorgen.

Der E-Motor bringt’s auf 109 PS und ein Drehmoment von 280 Nm.