C3 – dem Himmel so nah

Der erfolgreiche Citroen startet im Januar kräftig überarbeitet und mit „männlicherem“ Design. Als besonderes Highlight hat er eine riesige Windschutzscheibe – aber die muss nicht sein
von  Abendzeitung
Fast bis zum Ende der Vordertüren reicht die Windschutzscheibe beim C3
Fast bis zum Ende der Vordertüren reicht die Windschutzscheibe beim C3 © az

KÖNIGSWINTER - Der erfolgreiche Citroen startet im Januar kräftig überarbeitet und mit „männlicherem“ Design. Als besonderes Highlight hat er eine riesige Windschutzscheibe – aber die muss nicht sein

Für Citroen ist der C3 seit 2002 eine der wichtigsten Säulen im Modellprogramm. Am 22. Januar rollt der gleichnamige Nachfolger an. Die AZ hat die Unterschiede zwischen alt und neu schon herausgefahren.

Schluss mit nett und knuddelig: Der Neue setzt nicht aufs Babyschema, sondern will mit markantem Design auch Männerherzen erobern. Ein ganz besonderes Stilmittel haben die Franzosen mit ihrer „Zenith“-Frontscheibe ausgewählt: Ähnlich wie bei einer mäßig erfolgreichen Opel Astra-Version spannt sich die Frontscheibe 1,35 Meter lang bis über den Fahrer-Zenith, pardon, -Scheitel. Der obere Rand ist stark getönt, so sollen 80 Prozent der Sonneneinstrahlung absorbiert werden. Wenn das nicht reicht, tritt ein Rollo mit integrierten Sonnenblenden in Aktion.

Beim ersten Kennenlernen stellte sich schnell die Sinnfrage: Warum erst eine riesige Scheibe einbauen, um dann viel Aufwand in die Verdunkelung zu stecken? Schwerer wird der Wagen ja auch noch. Und für einen Make up-Spiegel ist auch kein Platz mehr . . .

Nun ja: Die Riesenscheibe ist wohl Geschmackssache. Man muss sie nicht mögen, aber eines muss man ihr definitiv zugute halten: Der C3 schaut mit noch ein bisschen fetziger aus als ohne. Zu haben ist sie ab der mittleren Ausstattungsstufe Tendance (400 Euro Aufpreis), in der Spitzenversion Exklusive ist sie zwangsweise verbaut.

Gegenüber dem Vorgänger, der als C3 First 1.1 mit 60 PS-Benziner für 10990 Euro weiter angeboten wird, ist der Neue um acht Zentimeter in der Länge und um sechs Zentimeter in der Breite gewachsen. Der Radstand blieb allerdings gleich. Trotzdem konnte vor allem die Beinfreiheit im Fond durch Tricks beim Armaturenbrett und den Vordersitzen um rund elf Zentimeter vergrößert werden. Und auch das subjektive Raumgefühl für die vorderen Passagiere ist deutlich besser. Für einen Kleinwagen sehr akzeptabel: das Kofferraum-Volumen von 300 bis 1121 Litern.

Hochwertiger kommt der neue C3 außen wie innen daher. Die Sitze geben nach wie vor nicht sehr viel Seitenhalt, die Fünfgangschaltung flutscht nur so durch die Schaltgassen, Fahrwerk und Federung (mit ESP) sind komfortabel, aber nicht zu weich, die Servolenkung erfordert wenig Krafteinsatz.

Zum Start im Januar sind vier von sechs Motoren lieferbar: die Benziner mit 60, 73, 95 und 120 PS. AZ-Tipp: Der 1,4 Liter mit 73 PS tut’s locker, er macht einen sympathisch-munteren Eindruck. Die zwei Dieselmotoren mit Filter (90 und 110 PS) werden im Frühsommer nachgeschoben. Später folgen automatisierte Getriebe und eine Diesel-Sparversion mit nur 3,8 Liter Verbrauch. Im Herbst werden mehrere Versionen mit Stopp-Start-System und Rekuperation angeboten.

Bei dem Preisen wahrt Citroen nach den Worten von Firmensprecher Thomas Albrecht den „Respektabstand“ zum Marktführer Polo: Der C3 ist ab 12700 Euro zu haben, mit ordentlicher Serienausstattung, die etwa elektrische Außenspiegel und Fensterheber vorne, Bordcomputer, Front- und Seitenairbags, Zentralverriegelung mit Plipp und das schon erwähnte ESP umfasst.

Wer will, kann sich den Kleinen auch zum echten Luxusschlitten aufrüsten. Mit fest eingebautem Navi, Alus, Klimaautomatik, Regensensor oder Ledersitzen. Schließlich ist Downsizing in. Und keiner soll das Gefühl von Verzicht verspüren, wenn das neue Auto eine Nummer kleiner ausfällt.

Rudolf Huber

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