BMW und VW: Der Kampf der Ökoautos
Das Wettrennen um das beste Ökomobil hat begonnen: In Genf präsentieren VW und BMW ihr Ein-Liter- beziehungsweise Elektroauto. Doch ein wichtiges Detail bleibt geheim.
Genf - Welches Modell wird erfolgreicher? BMW und VW liefern sich einen Kampf um das beste Ökoauto. Bei allen Unterschieden an den Fahrzeugen zeigen sich aber in den Strategien der Münchner und der Wolfsburger doch Gemeinsamkeiten.
Seit Jahren wird sowohl bei Volkswagen als auch bei BMW von einem Ein-Liter- beziehungsweise Elektroauto gesprochen. Jetzt präsentieren die beiden deutschen Autobauer auf dem 83. Genfer Autosalon jeweils ein Fahrzeug, das noch 2013 in Produktion geht.
Die Wolfsburger wählten den aufsehenerregenderen Auftritt für ihren XL1. Kein Geringerer als Extremsportler Felix Baumgartner präsentierte den Hybrid-Wagen, der vom Äußeren an einen Sportwagen erinnert: futuristisch und aerodynamisch. Die Außenspiegel fehlen, kleine Kameras ersetzen die Sicht zur Seite und nach hinten. Vergeblich sucht der Betrachter die Hinterreifen, die verkleidet sind.
XL1 ist ein Zweisitzer
Das Öko-Auto XL1 ist eine Kombination aus Zweizylinder-Diesel mit 35 kW/48 PS, Elektromotor mit 20 kW/27 PS und Lithium-Ionen-Akku. Der Verbrauch liegt bei 0,9 Liter auf den ersten 100 Kilometern. Danach verbraucht das Auto dann doch wieder zwei Liter. Die Spitzengeschwindigkeit beträgt 160 km/h. Trotz des geringen C02-Ausstoßes von 21 g/km werden umweltbewusste Familien den XL1 aber wohl nicht kaufen, denn das Auto ist als Zweisitzer ausgelegt.
In erster Auflage sollen gerade 250 Stück im Osnabrücker Werk Mitte des Jahres produziert werden, ob es zu einer Großserie kommt, ist ungewiss. Der Plug-in-Antrieb des XL1 soll aber in jedem Fall auch in anderen VW- und Audi-Modellen eingesetzt werden.
Besonders erwähnenswert ist das Gewicht des XL1: Gerade einmal 795 Kilo bringt er auf die Waage, eine halbe Tonne weniger als ein Golf. Zu verdanken ist das Leichtgewicht vor allem der Carbonkarosserie. Die Carbonfaser ist leicht und kann Metall ersetzen, wurde bisher aber meist für Rennwagen und im Flugzeugbau eingesetzt. Woher die Carbonfaser für das Auto kommt, wird bei VW nicht verraten.
Doch da könnte eine Gemeinsamkeit mit dem Münchner Autobauer liegen. Vor zwei Jahren stiegen die Wolfsburger überraschend beim einzigen europäischen Carbonfaserhersteller SGL Carbon ein, wo BMW-Großaktionärin Susanne Klatten bereits seit 2009 beteiligt ist.
BMW i3 ist ein reines Elektroauto
Da ist es nicht verwunderlich, dass auch die bayerische Konkurrenz des XL1 eine Carbonkarosserie vorweist. Dennoch ist der BMW i3 mit rund 1300 Kilo schwerer als das Ein-Liter-Auto von VW. Das könnte an der Hochleistungs-Lithium-Ionen-Batterie liegen: Der i3 ist nämlich ein reines Elektroauto.
Bereits 2011 präsentierte BMW unter der Submarke BMW i sein Ökoauto. Nach Verbesserungen und äußerlichen Veränderungen soll es jetzt Ende des Jahres endlich in Leipzig in Produktion gehen und in Großserie auf den Markt kommen. Vorteil gegenüber VW und für die Kunden: Der i3 hat vier Sitze.
Die Münchner preisen das Ökomobil mit einer Höchstleistung von 125 kW/ 170 PS als perfektes Stadtauto an. Experten allerdings monieren die geringe Reichweite von nur 160 Kilometern – dann muss das Auto wieder aufgeladen werden.
Ein wichtiges Detail fehlt
Auch wenn die Konkurrenz in Bezug auf den Ökoauto-Markt groß ist, VW und BMW haben eines gemein: Der Preis für die Autos wird noch nicht verraten. Schätzungsweise rund 40000 Euro müssen die Kunden für den XL1 und den i3 hinlegen.
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