BMW iX: Der neue Elektro-SUV ist 5G-fähig
München - Alle Register haben die BMW-Marketingspezialisten gezogen, um über Jahre hinweg eine enorme Spannung auf eine ganz neue Fahrzeuggeneration namens "iNext" aufzubauen. Gestern nun wurde das Fahrzeug virtuell enthüllt und der Mythos "iNext" ein ganzes Stück weit entzaubert.
Erstes Premiumfahrzeug mit 5G-Standards
Aus der in hauseigenen Animationen ohne Fahrer und Geräusch dahingleitenden futuristischen Limousine wurde ein Elektro-SUV mit dem Namen iX in den üppigen Dimensionen eines BMW X5. Von autonomem Fahren war bei der Vorstellung gestern kaum noch die Rede – und fertig entwickelt ist das bislang unbepreiste Gefährt auch noch nicht. Der iX befinde sich "noch in der Serienentwicklung", so BMW.
Das erste auf einem neuen "modular skalierbaren Zukunftsbaukasten" der BMW Group basierende Fahrzeug interpretiere "die Themen Design, Nachhaltigkeit, Freude am Fahren, Vielseitigkeit und Luxus neu“, schwärmen die BMW-Texter. Was den Antrieb angeht, so stößt der iX, der ab der zweiten Jahreshälfte 2021 in Dingolfing gefertigt werden soll, tatsächlich in neue Dimensionen vor: Der aus zwei Elektromotoren bestehende Antrieb soll insgesamt eine Höchstleistung von 500 PS erzeugen und den iX in weniger als fünf Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 beschleunigen.
Trotzdem soll er mit einer Batterieladung mehr als 600 Kilometer weit kommen. Der Antrieb komme "ohne kritische Rohstoffe aus dem Bereich der seltenen Erden" aus, verspricht BMW. Mit dem iX soll der Schrecken langer Ladepausen bei Elektro-Autos endlich ein Ende haben. Eine neue Ladetechnik ermöglicht Gleichstrom-Schnellladen, bei dem die Batterie des iX in weniger als 40 Minuten von zehn auf 80 Prozent Kapazität aufgeladen werden kann.
Neue Ladetechnik ermöglicht Gleichstrom-Schnellladen
Notfalls lässt sich jedoch innerhalb von zehn Minuten genügend Energie einspeisen, um die Reichweite um 120 Kilometer zu erhöhen, verspricht der Hersteller den Kunden. Für das vollständige Aufladen einer leeren Batterie an der heimischen Wallbox muss man freilich etwa elf Stunden veranschlagen. Das Design des iX hat mit den vor Jahren vorgestellten futuristischen Entwürfen nur noch wenig zu tun. Auffallend sind ein eckiges (octogonales) Lenkrad, ein frei stehendes Display und extrem schmale Scheinwerfer.
An das Prestigebewusstsein seiner Käufer hat BMW beim iX in jeder Hinsicht angeknüpft: So werden im Exterieur "die kraftvollen Proportionen eines großen SAV (Sport Activity Vehicle) auf individuelle Weise neu interpretiert", schwärmt der BMW-Text. In Länge und Breite ist der BMW iX in etwa mit dem BMW X5 vergleichbar, aufgrund der fließenden Dachlinie entspricht seine Höhe nahezu dem Wert des BMW X6, während sich die Größe seiner Räder eher am BMW X7 orientiert.
Der iX ist gemessen an seiner Rechenleistung etwa 20 Mal "klüger" als bisherige BMW-Fahrzeuge und kann serienmäßig im zukünftigen G5-Mobilfunkstandard kommunizieren.
Autonomes Fahren auf Level 3 kann BMW aber auch für sein technologisches Flaggschiff noch nicht versprechen. Zuletzt hat sich herausgestellt, dass die Zeitpläne der Branche für das fahrerlose Fahren zu ambitioniert waren. Einstweilen werden dem iX nur "verbesserte automatisierte Fahr- und Parkfunktionen" mitgegeben.
Der iX soll Teslas Model X und Audis e-tron Paroli bieten. Und damit dürfte wohl auch mindestens die Preislage (den e-tron gibt’s ab etwa 70.000 Euro) erreicht sein. Der BMW iX ist voraussichtlich ab Ende des Jahres 2021 verfügbar.