AZ-Test: Nissan X-Trail als Familien-Abenteurer

Wie man sich doch täuschen kann: Es ist völlig falsch, den X-Trail einfach nur als großen Bruder des erfolgreichen Quashqai einzustufen - heißt es bei Nissan.
Rudolf Huber/mid |
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Die Heckklappe des X-Trail lässt sich jetzt auch per Sensor unter der Heckschürze öffnen und schließen.
Rudolf Huber/mid 4 Die Heckklappe des X-Trail lässt sich jetzt auch per Sensor unter der Heckschürze öffnen und schließen.
Das Lenkrad des X-Trail fällt jetzt kompakter aus und ist unten abgeflacht.
Rudolf Huber/mid 4 Das Lenkrad des X-Trail fällt jetzt kompakter aus und ist unten abgeflacht.
Auf der Rücksitzbank ist reichlich Platz, eine dritte Sitzreihe gibt es außer beim Benziner in der Basisversion gegen Aufpreis.
Rudolf Huber/mid 4 Auf der Rücksitzbank ist reichlich Platz, eine dritte Sitzreihe gibt es außer beim Benziner in der Basisversion gegen Aufpreis.
Die Voll-LED-Scheinwerfer kosten im getesteten X-Trail Acenta Aufpreis.
Rudolf Huber/mid 4 Die Voll-LED-Scheinwerfer kosten im getesteten X-Trail Acenta Aufpreis.

München - Denn der zum Softroader mutierte X-Trail soll eine ganz andere Zielgruppe ansprechen als der früher so martialisch und offroadig daherkommende Japaner. Nämlich die großen Familien mit reichlich Abenteuer- und Pioniergeist. Ab 25.440 Euro sind Expeditionen mit dem jüngst überarbeiteten Crossover möglich - aber bei diesem Preis fehlen noch einige appetitliche Zutaten.

Nissan spricht im Zusammenhang mit dem inzwischen eher soft und modern auftretenden X-Trail gerne vom "weltweit meistverkauften SUV" mit gut 750.000 Einheiten in einem Jahr. Die Gründe für diesen Erfolg liegen auf der Hand. Der als Frontriebler und Allradler angebotene Grenzgänger zwischen Crossover und SUV ist beim jüngsten Facelift leicht gewachsen, erhält das aktuelle Familiengesicht und hat auch im Inneren deutlich zugelegt. Nicht nur an Kofferraumvolumen - als Fünfsitzer zwischen 565 und 1.996 Liter und als Siebensitzer 135 bis 1.877 Liter -, sondern auch bei der Qualität der verwendeten Materialien. Das Lenkrad ist jetzt unten abgeflacht und bietet trotz seines kompakteren Formats einen besseren Blick auf die Instrumente. Die Ausstattung mit Assistenzsystemen ist jetzt up to date, etwa mit Querverkehrswarner, Notbrems-Assistent mit Fußgängererkennung oder dem Stand-Still-Assist, der beim Anhalten auf Straßen mit Steigung oder Gefälle das Anfahren erleichtert.

So richtig schick kann man den neuen X-Trail auch machen, etwa mit einem zweifarbigen Dekor im Innenraum, mit neuen Lackfarben wie dem auffälligen "Monarch Orange" oder mit neu designten Leichtmetallfelgen. Die Heckklappe öffnet und schließt in den besser ausgestatteten Varianten nach wie vor elektrisch, jetzt aber auch per Fußbewegungs-Sensor unter der Heckschürze. Neu ist auch eine Bose-Soundanlage mit acht Lautsprechern und Subwoofer, die Sitzbezüge sind aus hochwertigerem Material. Alles jeweils keine weltbewegende Änderung, aber in der Summe eine deutliche Verbesserung gegenüber dem Vorgänger.


Das Lenkrad des X-Trail fällt jetzt kompakter aus und ist unten abgeflacht. Foto: Rudolf Huber

Entspannt Cruisen im Nissan X-Trail

Bei der Motorisierung hat sich im Zuge der Auffrischung nichts verändert, den X-Trail gibt es nach wie vor mit einem 163 PS starken 1,6-Liter-Benziner mit Frontantrieb und Sechsgangschaltung und mit zwei 1,6 und 2,0 Liter großen Selbstzündern mit 130 und 177 PS. Letztere sind wahlweise mit stufenlosem Xtronic-Automatikgetriebe und Allradantrieb verfügbar.

Bei einer Testrunde im Osten Münchens mit dem im Modellmix zwischen 20 und 30 Prozent vertretenen Benziner (0 bis 100 km/h: 9,7 Sekunden, Spitze: 200 km/h) ließ sich nachvollziehen, dass das Aggregat seine Maximalleistung erst bei 5.500 U/min bereitstellt: Wenn es zügig vorangehen soll, muss man ihn ordentlich hochdrehen. Wohler fühlt sich der Motor bei entspanntem Cruisen, dann gibt er sich auch mit etwa sieben Liter pro 100 Kilometer zufrieden, das ist angesichts des Gewichts von mindestens 1.505 Kilo ein anständiger Wert. An Platzangebot, Sitzposition und Bedienfreundlichkeit gibt es ebenso nichts auszusetzen, außerdem ist der X-Trail angenehm sanft und komfortabel abgestimmt und steckt auch gröbere Gemeinheiten auf der Fahrbahnoberfläche gelassen weg.

Angeboten wird das Erfolgs-SUV in den Ausstattungsversionen Visia, Acenta, N-Connecta und Tekna, der Benziner ist (siehe oben) ab 25.440 Euro zu haben, der kleine Diesel ab 27.890 Euro und der große Selbstzünder ab 34.950 Euro. Teuerster X-Trail ist wiederum der große Diesel mit Allrad und Xtronic-Automatikgetriebe ab 45.290 Euro. Der Aufpreis für die dritte Sitzreihe liegt je nach Version zwischen 400 und 800 Euro, beim Basis-X-Trail ist sie nur für den kleinen Diesel, nicht für den Benziner zu haben.

Technische Daten Nissan X-Trail Acenta 1.6 DIG-T

Kompakt-SUV mit 5 Türen und 5 Sitzplätzen, Länge/Breite/Höhe/Radstand in Meter: 4,70/1,82/1,71/2,71, Bodenfreiheit 21,0 cm, Gewicht 1.505 kg, Zuladung: 595 kg, max. Anhängelast: 2,0 t, Kofferraumvolumen: 565 - 1.996 l, Tankinhalt: 60 l.

Antrieb: Vierzylinder-Turbobenziner, Hubraum: 1.618 ccm, Leistung: 120 kW/163 PS bei 5.500/min, max. Drehmoment: 240 Nm bei 2.000 - 4.000 U/min, Beschleunigung 0-100 km/h: 9,7 sek, Höchstgeschwindigkeit: 200 km/h, Normverbrauch: 6,2 l/100 km, CO2 Ausstoß: 145 g/km, Sechsgang-Schaltgetriebe, Frontantrieb, Preis: ab 28.640 Euro.

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