Audi TTS Roadster im Test: Offen in den Frühling

Ein wenig Wehmut fährt mit: Wir testen die letzte Auflage des kompakten Stoffmützen-Gefährts Audi TTS Roadster aus Ingolstadt.
Rudolf Huber |
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Klassischer Roadster: Das Verdeck des Audi TTS lässt sich in zehn Sekunden öffnen und schließen.
Rudolf Huber 8 Klassischer Roadster: Das Verdeck des Audi TTS lässt sich in zehn Sekunden öffnen und schließen.
Auch mit der knappen Stoffmütze sieht des knuffig-sportliche Ingolstädter gut aus.
Rudolf Huber 8 Auch mit der knappen Stoffmütze sieht des knuffig-sportliche Ingolstädter gut aus.
Klare Sache: Hier kommt ein Audi mit angenehm zurückhaltend dimensioniertem Kühlergrill.
Rudolf Huber 8 Klare Sache: Hier kommt ein Audi mit angenehm zurückhaltend dimensioniertem Kühlergrill.
Der Audi TTS liefert 320 muntere Pferdchen auf nur 4,20 Metern Länge.
Rudolf Huber 8 Der Audi TTS liefert 320 muntere Pferdchen auf nur 4,20 Metern Länge.
Angenehmer Mitarbeiter: Der Zweiliter-TFSI-Motor ist kultiviert und sehr kräftig.
Rudolf Huber 8 Angenehmer Mitarbeiter: Der Zweiliter-TFSI-Motor ist kultiviert und sehr kräftig.
Der Kofferraum des TTS Roadster bietet wirklich nur Platz für das nötigste Gepäck.
Rudolf Huber 8 Der Kofferraum des TTS Roadster bietet wirklich nur Platz für das nötigste Gepäck.
Viel Platz ist hier nur nach oben: der hochwertig gestaltete Innenraum des Audi TTS Roadster.
Rudolf Huber 8 Viel Platz ist hier nur nach oben: der hochwertig gestaltete Innenraum des Audi TTS Roadster.
Wegweisend: Das variable "virtual cockpit" lässt sich auch als Navi-Bildschirm verwenden.
Rudolf Huber 8 Wegweisend: Das variable "virtual cockpit" lässt sich auch als Navi-Bildschirm verwenden.

In der Autoindustrie geht es rund, neue Modelle tauchen auf, altbekannte verschwinden aus den Portfolios der Hersteller – mal blitzartig, mal mit Ansage. Beim Audi TT ist zweiteres der Fall: Es ist längst klar, dass das als Coupé und Roadster angebotene Gefährt aus Ingolstadt keine Neuauflage bekommt und still entschlafen soll. Und Deshalb begleitet unseren Test des Spitzenmodells TTS Roadster auch ein Hauch von Abschiedsstimmung.

Mit dem knuffigen Zweisitzer mit Stoffdach in den Frühling starten: Das ist auf jeden Fall eine sehr lustvolle Angelegenheit. Denn die Mütze lässt sich blitzschnell in zirka zehn Sekunden und bis Tempo 50 auf- und absetzen, so kann jeder Sonnenstrahl und jedes laue Lüftchen zum Offenfahren genutzt werden. Dank Nackenföhn (459 Euro extra) und winddichter Jacke reichen schon 15, 16 Grad Außentemperatur, um entspannten Frei- und Frischluftspaß zu haben.

Der Audi TTS liefert 320 muntere Pferdchen auf nur 4,20 Metern Länge.
Der Audi TTS liefert 320 muntere Pferdchen auf nur 4,20 Metern Länge. © Rudolf Huber

Audi TTS: Selbsttätig ausfahrender Heckspoiler sorgt für Stabilität

Der Antrieb befördert diese Gefühle zusätzlich: Der 2.0 TFSI leistet im TTS muntere 320 PS, das garantiert in Kombination mit der 7-Gang S tronic, dem Allradantrieb quattro und dem Leergewicht von nur knapp über 1,5 Tonnen auf Wunsch reichlich Dynamik: Im Sportmodus geht es in nur 4,8 Sekunden von null auf 100 km/h, bei 250 Sachen wird abgeregelt. Für Stabilität auch bei hohem Tempo ist unter anderem ein selbsttätig ausfahrender Heckspoiler zuständig.

Ein Übrigens tun die Progressivlenkung, die Vierlenker-Hinterachse und die elektronische Stabilisierungskontrolle. Bei besonders flotter Kurvenfahrt wird die radselektive Momenten-Steuerung aktiv, sie verbessert bei Bedarf das Handling durch gezielte Bremseingriffe an den entlasteten kurveninneren Rädern. Klingt kompliziert, fühlt sich aber schlicht so an, als könnte den TTS nichts zu so schnell aus der Bahn bringen.

Potenter Vierzylinder 

Wobei zugegebenermaßen die möglichst geschwinde Fortbewegung von A nach B während unseres TTS-Test gar nicht im Mittelpunkt stand. Wir setzten stark auf Genuss, cruisten im Eco-Modus über weitgehend leere Landstraßen, ließen den potenten Vierzylinder aus den vier Endrohren dezent vor sich hinsäuseln und nutzten seine Reserven nur zwischendurch bei Bedarf für blitzartige Überholvorgänge. Das ist nicht nur enorm erholsam, sondern spart auch ordentlich Sprit. So blieben wir im Schnitt knapp über acht Liter, bei artgerechterer Nutzung der 320 munteren Pferdchen sind allerdings zweistellige Werte fällig. Von nichts kommt nichts.

Angenehmer Mitarbeiter: Der Zweiliter-TFSI-Motor ist kultiviert und sehr kräftig.
Angenehmer Mitarbeiter: Der Zweiliter-TFSI-Motor ist kultiviert und sehr kräftig. © Rudolf Huber

TT- und TTS-Fahren ist, speziell beim Roadster, ein Mix aus Fahrspaß und Verzicht. Auf der einen Seite bietet der 4,20 Meter lange Audi reichlich Technik, Infotainment, diverse Assistenzsysteme und ein pfiffiges Audi „virtual cockpit“ mit glasklarer, individuell einstellbarer Anzeige. Das Interieur sieht fein aus und fühlt sich auch so an, die Ledersitze passen wie angegossen. Ein- und Aussteigen erfordert allerdings eine gewisse Gelenkigkeit – das sollten Interessenten im reiferen Alter vor der Unterschrift unterm Kaufvertrag erst einmal in aller Ruhe ausprobieren. Und natürlich ist auch das Platzangebot limitiert – vorne wie im Kofferraum. Bei überdurchschnittlich großen Zeitgenossen klemmt es an allen Ecken. Das Mini-Fach unter der Heckklappe mit seinem Volumen von 280 Litern reicht gerade mal fürs Nötigste.

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Doch was soll die Nölerei? Bei TT und TTS geht es nicht um Nützlichkeit. Er ist der klassische Zweit- oder Drittwagen für die emotionalen Momente im Autofahrerleben. Diese Rolle füllt er auf sehr hohem Niveau annähernd perfekt aus – im Fall des TTS Roadster mit sehr viel Power und Souveränität zu Preisen ab 61.000 Euro. Schon schade, dass er uns nicht noch länger erhalten bleibt.

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