Der Audi Q3 im AZ-Test

Mit dem Q3 hatte Audi von Anfang an einen Trumpf auszuspielen: Das Kompakt-SUV trifft seit seinem Start 2011 auf reges Publikums-Interesse. Ganz einfach, weil das Paket aus Design, Nutzwert und Leistung stimmt. Zum zehnten Geburtstag der Modellreihe haben wir uns den aktuellen Q3 genau angeschaut.
Der Q3 45 TFSI im Test
Zum Einsatz kam im AZ-Test das Benziner-Spitzenmodell Q3 45 TFSI mit 245 PS, das serienmäßig mit Allradantrieb und Doppelkupplungsgetriebe ausgeliefert wird. Das ist für ein 4,48 Meter langes, 1,86 Meter breites und 1,62 Meter hohes Auto mit einem Leergewicht von rund 1,7 Tonnen ordentlich viel Leistung – was sich beim alltäglichen Umgang mit dem Q4 auch auf jedem Meter bestätigt.
Auch im spritsparenden Eco-Modus legt er bei Bedarf sehr munter los. Im Extremfall schafft das Familien-SUV den 100er-Sprint in nur 5,8 Sekunden und erst bei 238 km/h muss es sich dem Luftwiderstand geschlagen geben. Da gibt es nichts zu meckern.

Meckern auf hohem Niveau
Ein bisschen Meckern auf hohem Niveau muss aber trotzdem erlaubt sein. Denn beim Vorwärts- und Rückwärts-Rangieren reagiert das S tronik-Getriebe manchmal ein bisschen zu unvermittelt und schiebt den Q3 zu flott auf Hindernisse zu.
Und natürlich nimmt ein turbogeladener Zweiliter-Benziner ohne jegliche Hybrid-Unterstützung auch ganz gerne einen ordentlichen Schluck aus dem Tank. Auf Langstrecke mit um die 150, 160 Sachen waren's im Schnitt knapp über zehn Liter, unterm Strich 8,7 Liter Super je 100 Kilometer. Nicht gerade wenig.
Jede Menge Komfort
Aber dafür werden die Passagiere auch mit einer Menge Komfort und spürbarer Qualität verwöhnt. Vor allem, weil das Testauto auch noch mit feinen Sitzbezügen, nobler Alu-Optik, dem Ambiente-Lichtpaket und einem feinen Soundsystem ausgestattet war: Das summiert sich zusammen mit der untadeligen Verarbeitung und der rundum hohen Qualität der eingesetzten Materialien zum versprochenen Premium-Gefühl.

Präzise und leise - auch in schnellen Kurven
An der Funktionalität lässt sich auch nicht viel aussetzen. Dank des im Dynamikpaket (1.360 Euro) enthaltenen adaptiven Fahrwerks geht der Q3 locker und präzise auch um schnelle Kurven, er liefert ordentlich Fahrkomfort auch auf nicht ganz so guten Straßen und verwöhnt mit einem angenehm niedrigen Geräuschpegel.
Dazu liefert die ebenfalls zum Paket gehörende Progressivlenkung eine sehr gute Rückmeldung. Der adaptive Fahrassistent (1.300 Euro) unterstützt beim Beschleunigen, Bremsen und Halten von Geschwindigkeit und Abstand sowie bei der Spurführung.

Geräumig ist er auch
Der praktische Umgang mit dem Q3 zählt definitiv zu den einfacheren Aufgaben auf unserem Planeten – verglichen mit Marktbegleitern, die mit 100-prozentiger Touch-Slider-Technik „gesegnet“ sind. Im Audi-SUV sind die entscheidenden Drehknöpfe und Schalter für eine schnelle und sichere Bedienung noch drin. So soll es sein.
Und das Platzangebot passt ebenfalls. Bis auf den Mittelsitz hinten geht es geräumig zu. Die Rücksitzbank ist je nach Anforderung verstellbar, das Kofferraumvolumen liegt bei mindestens 530 Litern – damit kann man etwas anfangen.
Ein angenehmer Vertreter der kompakten SUV-Zunft
Insgesamt ist der Q3 ein sehr angenehmer Vertreter der (gerade noch) kompakten SUV-Zunft. Wer ihn sich leisten kann, wird mit viel Qualität und Präzision verwöhnt. Aber die finanzielle Hürde ist tatsächlich hoch. Mindestens 47.950 Euro sind aktuell in der getesteten Advanced-Version fällig.
Die leistet sich aber immer noch dicke Lücken bei in dieser Klasse eigentlich fast schon selbstverständlichen Zutaten wie einer Sitzheizung vorne oder einem Fernlichtassistenten. So kam das rundum gut ausgestattete AZ-Testfahrzeug auf selbstbewusste 61.703 Euro und zwei Cent.