Audi A5 Cabrio: Lust auf offene Emotionen
MONTE CARLO - Schon das A5 Coupé ist ja unbestritten ein ziemlich gelungenes Auto. Aber die Cabrio-Version, die im Mai zu uns rollt, ist einfach noch mal eine ganze Portion cooler. Die AZ hat schon eine erste Proberunde damit gedreht.
Als „emotionalste Variante“ beschreibt Audi-Marketingfrau Anja Riedl die Stoffdach-Neuheit. Sie liegt definitiv richtig: Elegantes Design, hochwertige Materialien, modernste Sicherheits- und Spritspartechnik, ein annähernd perfektes Fahrwerk, auf Wunsch auch elektronisch einstellbar, Front- oder Allradantrieb, ein optionales Akustikverdeck, das geschlossen fast für Coupé-Geräuschniveau im Inneren sorgt – die Goodies des A5 Cabrio sind vielfältig.
Bis auf den eher knappen Fußraum im Fond lässt sich sehr wenig Negatives finden. Im Gegenteil: Dank einer ausgefuchsten Verdeckkinematik ist der offene Beau sogar richtig praktisch. 320 Liter passen bei geöffnetem Dach in den Kofferraum, 380 bei geschlossenem. Und werden die Rücksitzlehnen umgeklappt, sind's rekordverdächtige 750 Liter, bei einer Ladelänge von 1,76 Metern. Nur 15 Sekunden braucht das Verdeck zum Komplett-Striptease, das klappt bis zu einer Geschwindigkeit von 50 km/h. „Damit setzen wir den Maßstab in der Klasse", sagt der technische Projektleiter Lars Papke.
Nicht ganz neu, aber immer gern genommen: Auch bei Audi gibt's jetzt ein Heißluftgebläse aus den Vordersitzlehnen namens Kopfraumheizung. Bei Mercedes SL und SLK heißt das Airscarf. Auch eine nette Aufmerksamkeit für die wohl eher reife Kundschaft: Die automatischen Gurtbringer ersparen lästiges Angeln nach hinten. Und dass man sich im gehobenen Audio-Segment bei Bang & Olufsen bedient, ist sicher auch kein Nachteil.
Zum Start gibt's den neuen Oben-ohne-Star nicht unter 41 100 Euro
Zum Start tritt der bei Bedarf offene A5 mit fünf Motoren von 180 bis 265 PS an, die schärfere Variante S5 Cabrio bringt’s auf 333 PS. Die Benziner und Diesel kennt man aus diversen Audi-Modellen, Start-Stopp-Automatik und diverse technische Kniffe sollen für gute Verbrauchswerte sorgen. Das ist wohl geglückt, denn die Normverbräuche liegen zwischen 6,2 Liter Diesel und 9,7Liter Super plus. Nachgereicht wird im Herbst die Einstiegsversion 1.8 T mit 160 PS für 37 300 Euro. Den Einstieg zum Marktstart markiert der 2.0 TFSI für 41 100 Euro.
Spannend wird, wie die Kunden auf das neue Cabrio reagieren. Die bisherigen A4 Cabrio-Fahrer müssen doch deutlich tiefer in die Tasche greifen. Und der offene A3 ist ihnen zu klein. Bleiben als Alternativen das BMW 3er Cabrio mit Klapp-Blechdach. Oder der Volvo V70. Aber ob das für eingefleischte Audisti wirklich Alternativen sind?
Rudolf Huber