Adam - ein Typ zum Verlieben

Der Opel Adam mit 115 PS-Dreizylinder im AZ-Test: Dieser flinke Kleine kann mit seinem Charme und seiner Leistung nicht nur Evas überzeugen.
von  Rudolf Huber
Macht schon beim Anschauen gute Laune. Mit dem Adam ist Opel ein sehr erfreulicher Kleinwagen geglückt.
Macht schon beim Anschauen gute Laune. Mit dem Adam ist Opel ein sehr erfreulicher Kleinwagen geglückt. © Opel

München -  Schon klar: Ein Adam ist etwas für Evas – das gilt schon seit der Geschichte im Paradies und wird mit dem Siegerauto der Schönen Münchnerin fortgesetzt. Aber wenn der Adam mit Familiennamen Opel heißt und den rasanten Dreizylinder-Benziner unter der Haube hat, schaut es schon wieder ein bisschen anders aus. Dann haben Frauen und Männer gleichermaßen Spaß.

Der offizielle Name für diesen Motor ist reichlich kompliziert: 1.0 ECOTEC Direct Injection Turbo ecoFLEX – Mannomann, das zieht sich. Dabei hat das 115 PS starke Aggregat so gar nichts Zähes an sich. Im Gegenteil: Der Adam wird durch ihn zum Mini-Sportler, der richtig gut abgeht, in 9,9 Sekunden auf 100 sprintet und bei den offiziellen 196 Spitze noch nicht am Ende ist: Im AZ-Test waren auch Navi-gestoppte 205 Sachen drin. Und das ganz ohne erhöhte Adrenalinausschüttung: Auch bei Topspeed macht das Fahrwerk einen souveränen Eindruck, vermittelt die straffer werdende Servolenkung das Gefühl, alles unter Kontrolle zu haben. Das ist ganz schön beeindruckend. Vor allem, weil der mit sechs angenehm flutschenden Gängen ausgestattete Kleine nicht laut wird – und unterm Strich trotz eher flotter Fahrweise in Stadt und Land letztlich auf 6,3 Liter Verbrauch kam. Deutlich weniger wäre auch möglich gewesen.

Ansonsten ist der vielfachst individualisierbare Adam ein echtes Schnuckelchen, das schon durch seinen Anblick innen wie außen für gute Laune sorgt. Der Dreitürer ist 3,69 Meter lang und punktet im Alltagsleben mit einem kleinen Wendekreis. Die optionalen Komfort-Sitze im Testwagen sind auch längerfristig freundlich zum Rücken, allerdings sind sie beim Vor- und Zurückklappen etwas störrisch. Aber hinten will eigentlich sowieso keiner unbedingt einsteigen. Der Kofferraum schluckt 170 Liter, zwei Bierkästen passen quer rein, sie müssen aber über eine recht hohe Stufe gelupft werden. Die Bedienung von Touchscreen, Schaltern und Hebeln ist schnell nachvollziehbar, die Multimedia- und Internet-Vernetzung auf hohem Niveau: Das IntelliLink genannte System holt recht einfach die Funktionen von iPhone oder Smartphone direkt ins Auto, Opel OnStar sorgt für Unterstützung nach einem Unfall oder einer Panne und bietet auch noch einen aufpreispflichtigen Concierge-Service. Dass es für 350 Euro Aufpreis Lenkrad- und Sitzheizung gibt, wird sicher nicht nur zarte Evas erfreuen. Der Basispreis von 16 550 Euro für den Einliter-Adam in der Basisversion Jam dürfte allerdings schwer einzuhalten sein – die Aufpreisliste hat diverse Sachen zu bieten, bei denen man schnell schwach werden kann – zum Beispiel den 590 Euro teuren Flexfix-Fahrradträger, der sich samt Nummernschild aus der hinteren Stoßstange ziehen lässt.

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