Outdoorteppiche, die das wohnliche Gefühl nach draußen tragen, sind der große Trend. In der Folge erfahren auch die Teppiche drinnen mehr Aufmerksamkeit. Schließlich sind sie weich unter den Füßen, dämpfen unsere Schritte und können Räume optisch verwandeln. Und dann ist da das Gemütlichkeitsextra: Ihr Flausch lässt Räume wärmer wirken. „Sie sind auch ein echtes Zaubermittel gegen miese Akustik“, sagt Interior Designerin Katja Kessler.„ Es ist verblüffend, in einen Raum zu kommen, in dem es hallt wie in einer Tropfsteinhöhle, dann rollt man einen Teppich aus und plötzlich ist da eine ganz andere Stimmung.“ Doch wie findet man das passende Stück? Einrichtungsexpertinnen geben Antworten.


Raum im Raum: Für Katja Kessler sind Teppiche in offen geschnittenen Wohnungen„ein Instrument, um Räume zu schaffen, die so vorher gar nicht da waren“. Sie stellt Sofa, Sessel und Couchtisch auf einen großen Teppich und grenzt den Wohnbereich oder Arbeitsecken optisch ab. Das Motto: fließende Raumstrukturen, mit Teppichen in Zonen gliedern. Laut Einrichtungsberaterin Angelika Hinz sind 20 bis 30 Zentimeter Sichtbreite über die Möbelgruppe hinaus ideal.
Farbmix: Teppiche können Elemente, die nicht recht zueinander passen, in Einklang bringen. Farbige Couch, gemusterte Vorhänge und eine graue Wand? „Wenn sich da alles am Ende im Teppich wiederfindet, sehen die wildesten Farbkombis plötzlich stylish und cool aus“, sagt Katja Kessler.
Optik: „Letztendlich wirkt ein Raum umso größer, je mehr einheitliche Bodenfläche wir sehen“, sagt Einrichtungsberaterin Angelika Hinz. Zerstückle man ein Zimmer mit vielen, kleinen Teppichen, wirke es optisch kleiner. Harmonie erzeugen Teppiche in Tönen, die heller oder dunkler in der Einrichtung vorkommen. Einen einzelnen Akzent setzen Komplementärfarben.
Fühlen: Ob Shaggy, Web oder Orientteppich: Wichtig ist das Gefühl an nackten Füßen. Hübsch, aber kratzig - das ist ein No-Go.
Wert(erhalt): Ein echter Perserteppich ist der Vorläufer getufteter Designteppiche und im Gegensatz dazu von Hand aus hochwertiger Wolle geknüpft. Seine geschichtsträchtigen Muster überdauern Trends und werden sogar neu interpretiert. Während ein Flurteppich womöglich in die eigene Waschmaschine passen sollte, pflegt man ihn durch die Teppichwäsche beim Fachmann. Dabei erkennt man seriöse Anbieter an der Mitgliedschaft im Textilreinigungsverband (DTV) oder im Bund der Sachverständigen (BSOT). Sie machen ein klares Angebot und werben nicht aggressiv mit blumigen Begriffen wie Edelwäsche, Rosmarin-Seife, Geruchsentfernung oder mit Imprägnierung und Rückfettung, die bei Teppichen nicht üblich sind.
wit/dpa-tmn