Deutschland gegen Dänemark im Liveticker – DFB-Elf zieht ins EM-Viertelfinale ein: "Es sind sehr viele Glücksgefühle"

Die deutsche Nationalmannschaft steht nach einem 2:0-Erfolg gegen Dänemark im Viertelfinale der EM. Der AZ-Liveticker zum Nachlesen!

 

| Victor Catalina
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Das soll es für den heutigen Abend gewesen sein. Deutschland steht, erstmals seit der EM 2016, im Viertelfinale eines großen Turniers. Vielen Dank fürs Mitlesen, viel Spaß beim Feiern und ein schönes Restwochenende. Servus und Ciao! 

"Es sind sehr viele Glücksgefühle. Wir haben das Spiel nach der Führung nicht so kontrolliert, wie ich mir das vorgestellt habe. Hinten heraus war es souverän. Man muss in einem Turnier effizient sein. In der zweiten Halbzeit war das Spiel etwas wild und hektisch. Man hat gemerkt, dass es ein K.-o.-Spiel war. Die Stimmung war die bisher beste in diesem Turnier", sagte Joshua Kimmich nach der Partie beim ZDF. 

Fürs Erste kann das DFB-Team aber viel Selbstvertrauen aus der Partie mitnehmen. Sie haben das Momentum in den K.O.-Duellen, sie haben den entscheidenden Punch und sind nur noch zwei Siege vom Heimfinale entfernt. 

Nächster Stopp: Herzogenaurach, Base Camp, klar. Und dann Stuttgart. Am morgigen Sonntag wird sich herausstellen, ob es das Gigantenduell der beiden besten Teams gibt, gegen Spanien. Oder ob das georgische Sommermärchen um ein Kapitel erweitert wird. 

Jamal Musiala herzt und lässt sich herzen. Zurecht. Sein Treffer zum 2:0 entschied die Partie. Wobei es noch einen Schattenmann des Spiels gab: Stuart Attwell, der im Video-Keller binnen zwei Minuten das Momentum des Spiels kippen ließ. Zuerst erkannte der VAR den Treffer von Joachim Andersen ab und ahndete dann ein Handspiel des Verteidigers von Crystal Palace. Kai Havertz blieb vom Punkt konsequent. Im Anschluss kam von den Dänen nicht viel. Und so hebt das Raumschiff auch in Dortmund ab. 

Spielende

Schluss! Deutschland steht im Viertelfinale der Heim-EM! 

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Das muss das 3:0 sein! Havertz bricht abermals links durch und scheitert diesmal an Schmeichel. Ecke. 

Videobeweis

3:0? Wirtz schnappt sich einen Ball von Füllkrug, fintiert gegen Schmeichel und schiebt ein. Aber erneut erkennen die halbautomatischen Linien den Treffer ab. 

Fünf Minuten obendrauf! 

Wirtz! Der Leverkusener kann aus 16 Metern abziehen. Schmeichel hält.

Auswechslung Deutschland - Waldemar Anton kommt für Leroy Sané

Waldemar Anton kann sich schonmal an die Heimatmosphäre gewöhnen. Der Stuttgarter steht vor einem Wechsel nach Dortmund. 

Wirtz fängt einen Fehlpass im Mittelfeld ab und zögert dann ein wenig zu lange mit dem Zuspiel auf Füllkrug. Der Dortmunder ist ebenfalls leicht irritiert und vergibt frei vor Schmeichel. Die Fahne war aber ohnehin oben. Zurecht. 

Auswechslung Dänemark - Jacob Bruun Larsen kommt für Andreas Christensen

Auch Bruun Larsen bekommt an alter Wirkungsstätte noch ein paar Minuten. 

Auswechslung Dänemark - Jonas Wind kommt für Rasmus Højlund

Stürmer für Stürmer. 

Auswechslung Dänemark - Victor Kristiansen kommt für Christian Eriksen

Auch Dänemarks Superstar hat Feierabend. 

Auswechslung Deutschland - Benjamin Henrichs kommt für David Raum

Solides Startelfdebüt für Raum und die ersten EM-Minuten für Benjamin Henrichs. 

Auswechslung Deutschland - Florian Wirtz kommt für Jamal Musiala

Erneut Standing Ovations. Jamal Musiala ist schon längst kein Bambi mehr, er ist Leistungsträger und MVP dieses Teams. Beim Tor gab es auch wieder den "Melo"-Jubel aus dem Ungarn-Spiel. Ganz nebenbei zieht der Münchner an der Spitze der Torjägerliste mit Georgiens Georges Mikautadze gleich. Der hat aber morgen Abend gegen Spanien die Möglichkeit nachzulegen und für ein direktes Duell im Viertelfinale zu sorgen. 

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Bei der nächsten Unterbrechung stehen fünf Wechsel an. Drei bei den Dänen. Beim DFB-Team machen sich Florian Wirtz und Benjamin Henrichs bereit. 

Poulsen holt gegen Schlotterbeck gleich mal einen Eckball heraus. 

Auswechslung Dänemark - Yussuf Poulsen kommt für Andreas Skov Olsen

Hjulmand packt die Brechstange aus. Mit Poulsen kommen nochmal 1,93 Meter Kopfballgewalt. 

Auswechslung Dänemark - Christian Nørgaard kommt für Thomas Delaney

Hjulmand wechselt erstmals. 

"Jedes Tor, das ich schieße, habe ich im Training zuvor schon erzielt". Genau diese Mentalität, dieser Ehrgeiz und Perfektion machen Jamal Musiala zum MVP dieses Teams und jetzt schon einem der Besten der Welt. Es dürfte eine Frage der Zeit sein, bis er auch zu den besten Fußballern der deutschen Geschichte gehört. 

Tor! 2:0 - Jamal Musiala

🚨 Game, Set and Match! Schlotterbeck hebt den Ball aus der Defensive auf den Münchner, der wie Havertz zuvor links durchbricht und diesmal ins lange Eck einschiebt. 2:0!

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Højlund! Uniteds Stürmer wird halblinks am Strafraum freigespielt und zieht ab, Neuer hält.

Auswechslung Deutschland - Niclas Füllkrug kommt für Ilkay Gündogan

...und Niclas Füllkrug. Der Mann für besondere Momente. 

Auswechslung Deutschland - Emre Can kommt für Robert Andrich

Nagelsmann ergänzt die Mannschaft um zwei weitere Dortmunder. Emre Can...

Nächstes dickes Ding! Havertz behauptet sich auf der rechten Grundlinie und legt an den Elfmeterpunkt. Sané schiebt vorbei. Die Fahne geht aber hoch und das zurecht. 

Gelbe Karte für Joakim Mæhle

Der Wolfsburger spricht Oliver an, was laut der neuen Turnierregel nur noch der Kapitän darf. Mæhle wäre in einem möglichen Viertelfinale gesperrt.

Gelbe Karte für Julian Nagelsmann

Der Bundestrainer hatte eine andere Meinung zu der Szene. 

Riesenchance Havertz! Raum steckt klasse für den Torschützen durch, der links viel Platz hat, aber knapp am rechten Pfosten vorbeichippt. In der Mitte ging es noch um ein Foulspiel an Leroy Sané. Für Oliver reicht der Kontakt aber nicht. 

Gelbe Karte für Alexander Bah

Andrich und Bah gehen ohne Rücksicht auf Verluste in den Zweikampf. Der Däne etwas mehr und sieht Gelb. 

So, jetzt nochmal durchatmen und rekapitulieren: Im Vorfeld des Treffer von Andersen erkannten die halbautomatischen Linien eine knappe Abseitsposition von Delaney, bevor der Chip im Ball das Handspiel des Verteidigers feststellte. So steht es dank Havertz – und vor allem technischer Hilfsmittel – 1:0.

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Tor! 1:0 (Elfmeter) - Kai Havertz

🚨 Und jetzt auf der anderen Seite! Kai Havertz schiebt platziert unten rechts ein. Schmeichel hat die Ecke, kann aber nichts mehr ausrichten. 1:0! 

Elfmeter für Deutschland! 

Videobeweis

Nächster Videobeweis. Diesmal geht es um ein Handspiel des vermeintlichen Torschützen Andersen bei einer Raum-Flanke.

Videobeweis

Michael Oliver lässt das Tor nochmal überprüfen – und nimmt es zurück. Abseits. Durchatmen. 

Tor! 0:0 wurde zurückgenommen - Joachim Andersen

🚨 Hoppla! Ein Eriksen-Freistoß aus dem Halbfeld flippert durch den Strafraum. Über Andreas Skov Olsen kommt die Kugel zu Højbjerg, dessen Flanke bei Delaney landet. Der Ex-Dortmunder stochert irgendwie zu Joachim Andersen rüber. Die Nummer 2 schiebt ins linke Eck. 

Ein paar Diskussionen gab es noch vor Wiederanpfiff, zwischen Michael Oliver und den beiden Kapitänen Gündogan und Schmeichel. Es ging wohl um eine der Dachecken des Stadions. Das "Rooftop-Gate" brachte auch Jamal Musiala zum Lachen. 

Anpfiff 2. Halbzeit

Weiter geht's! Dänemark setzt das Spiel fort! 

Die Teams sind zurück. Es kann weitergehen, ohne Wechsel. Und mit hoffentlich stabilem Wetter. 

Kleiner Fakt noch aus der Statistikküche: Dieses Achtelfinale zwischen Deutschland und Dänemark war das erste EM-Spiel, das unterbrochen werden musste, seit dem Gruppenspiel zwischen der Ukraine und Nordirland in Lyon 2016. Auch das waren damals beide deutsche Gegner. 

"Sie müssen sehr gut sein, um uns zu besiegen". Bislang bewahrheiten sich Kasper Hjulmands Worte. In den ersten Minuten war Deutschland auch sehr gut. Sehr, sehr gut sogar. Nico Schlotterbeck köpfte früh ein. Der Treffer zählte aufgrund eines Foulspiels allerdings nicht. In der Folge drückte das DFB-Team weiter und erarbeitete sich einige Top-Gelegenheiten. Als sich die Dänen aber auf die Breite im deutschen Spiel einstellten, gab es auch für Nagelsmann und die Seinen zunehmend Probleme. Das Gewitter kam nicht ganz ungelegen. In den letzten zehn Minuten war Deutschland wieder überlegen, aber noch ohne Ertrag. Mut zur Lücke nach der Pause für Nagelsmann?

Halbzeitpause

Und Pause. Ohne Tore. Aber mit Blitz und Donner. 

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Riesenchance für Dänemark! Nach einem Ballverlust können die Dänen kontern. Ex-Dortmunder Delaney bekommt viel Platz auf der rechten Seite und will Højlund mitnehmen. Der Stürmer kann sich die Kugel nicht mehr ganz an Neuer vorbeilegen. Durchatmen. 

Schlotterbeck lädt ein! Einen dänischen Angriff hat der Dortmunder eigentlich geklärt, kann den Ball im Zweikampf mit Rasmus Højlund aber nicht kontrollieren. Der Stürmer von Manchester United trümmert die Kugel aber nur ans Außennetz. 

Gelbe Karte für Kasper Hjulmand

Der dänische Trainer beschwert sich etwas zu sehr über Olivers Zweikampfbewertung und wird verwarnt. 

Schlotterbeck holt einen Freistoß auf der linken Seite gegen Delaney. Kroos serviert, findet aber keinen Abnehmer. 

Doppelchance Deutschland! Wieder hat das DFB-Team den besseren Start. Kroos führt einen Freistoß aus dem Halbfeld kurz aus, Raum flankt ins Zentrum. Kai Havertz kann seinen Kopfball aber nur auf Schmeichel ziehen. Im Nachgang kommt auch Schlotterbeck nochmal zum Kopfball, ans Außennetz. 

Wichtigste Frage zuerst: Was macht diese Unterbrechung mit dem Spiel, in dem die Dänen, buchstäblich, Oberwasser hatten? Auch die Platzbedingungen sind andere, die Art und Weise, wie der Ball läuft. 

Nun denn, zurück zum Sportlichen. Es geht in Minute 34:50 mit Schiedsrichterball weiter, mit Ballbesitz für das DFB-Team. 

Die Teams machen sich nochmal fünf Minuten lang warm, so die Vorgabe der UEFA. Alle Fans, die im Stadion sind, haben für ein Spiel bezahlt. Die öffentliche Trainingseinheit gibt's kostenlos obendrauf. 

Es brandet Applaus im Dortmunder Stadion auf: Die Teams kommen wieder zurück, während die Greenkeeper, auf dem frisch gewässerten Rasen, noch ein paar Löcher stopfen. 

Gute Nachrichten: Die Gewitterzelle hat sich mittlerweile verzogen, der Himmel erhellt deutlich. Auch Michael Oliver streckte mal kurz die Nase raus. 

1974 gab es gegen Polen die "Wasserschlacht von Frankfurt". Damals wurde Deutschland Weltmeister. 2014 die Regenschlacht von Recife. Auch damals wurde Deutschland Weltmeister. Ein gutes Omen?

Eine Viertelstunde ist die Partie mittlerweile unterbrochen. Der Regen hat etwas nachgelassen. Aber eine Fortsetzung der Partie liegt weiter in der Hand des Wettergotts. Möge er ein wenig Nachsicht zeigen. 

Die Ecken des Dortmunder Stadions sind zu Wasserfällen geworden, die die dänischen Fans zur willkommenen Abkühlung nutzen. Die Ordner kehren derweil die Wassermassen in den Kanal. Spektakuläre Bilder. 

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Wenn es weitergehen sollte, dann genau in der Minute und Situation, in der Oliver die Partie unterbrach. Die Regenpause wird auch nicht nachgespielt. Es geht gleich wieder mit Minute 35 weiter – und in derselben Besetzung. Jede Veränderung zählt als Wechsel. 

Die Unterbrechung könnte dem DFB-Team nicht ganz ungelegen. Dänemark war im Begriff, sich die Partie zurechtzulegen. Die Pause unterbricht zumindest das Momentum. Mittlerweile hat es auch begonnen zu Hageln. Die Fans lassen sich ihre Laune davon nicht verderben. "Oh, wie ist das schön", hallt es durchs Dortmunder Stadion. 

Das Gewitter verzieht sich doch nicht so schnell. Die Teams gehen in die Kabinen. 

Über dem Dortmunder Stadion hat sich ein Gewitter breit gemacht. Michael Oliver bittet die Teams erstmal an die Seitenlinie. Gesundheit geht vor. Auch die FanZone in Dortmund ist mittlerweile geschlossen. 

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Beweis für die dänische Leistungssteigerung: Seit der 16. Minute, dem Freistoß von Toni Kroos, hatte das DFB-Team keinen Torabschluss mehr. Hjulmand hat seine Mannschaft auf das breite deutsche Spiel eingestellt. 

Eriksen, wie Kroos, in die Mauer. Højbjerg setzt nach. Die Flanke des Mittelfeldspielers landet aber im Seitenaus. 

Die Partie ist inzwischen ausgeglichen. Mæhle holt einen Freistoß direkt an der Strafraumkante gegen Robert Andrich. Es postiert sich Christian Eriksen. 

Trotz der eher überschaubaren Gruppe ist Dänemark bei Weitem kein Freilos. Vor drei Jahren ging es für Hjulmand und die Seinen, über Wales (4:0) und Tschechien (2:1) bis ins Halbfinale. Da war dann gegen England Schluss (1:2 n.V.). In der Nations League holte Dänemark jüngst zwei Siege gegen Frankreich. 

Kann für beide weitergehen.

Havertz und Christensen sind im Mittelfeld mit den Köpfen zusammengeprallt und müssen behandelt werden. Währenddessen coacht Hjulmand sein Team. Nagelsmann greift sich Jamal Musiala. 

Dänemark wird stärker! Ein Ball von Højlund landet über Umwege bei Joakim Mæhle, der direkt abzieht. Neuer schaut den Versuch über den linken Winkel. 

Gerade diese Chance zeigt, was sich auch Kasper Hjulmand vor dem Duell erhoffte: "Sie haben Qualität und Talent und haben die Aufgabe in der Gruppe sehr gut gelöst. Aber wir haben auch Qualität und Talent. Sie müssen sehr, sehr gut sein, um uns zu besiegen."

Da ist Dänemarks Moment! Eriksen bekommt einen langen Ball, den der Superstar herausragend annimmt und Rüdiger aussteigen lässt. Der Madrilene ist aber noch rechtzeitig zur Stelle und klärt zur Ecke, die nichts einbringt. 

20 Minuten sind gespielt. Erst jetzt dürfen die Dänen Bekanntschaft mit dem neuen Ball schließen, der in der K.O.-Runde und dem Finale zum Einsatz kommt. 

Mit schnellen Pässen lässt das DFB-Team den Ball durch die eigenen Reihen laufen und klopft die Dänen auf Löcher und Unzulänglichkeiten ab. Bislang noch erfolglos. 

Toni in der Tat. Aber die dänische Mauer ist bei Kroos' Versuch zur Stelle. 

Bei einem Konter holt Leroy Sané einen Freistoß aus gut 18 Metern zentraler Position heraus. Das Stadion schreit "Toni, Toni."

Was ist eigentlich mit der dänischen Offensive? Eriksen? Kein Faktor. Højlund? Kein Faktor. Mæhle? Ausschließlich defensiv gebunden. Ex-Münchner Pierre-Emile Højbjerg tauchte kurz mit dem Ball im Strafraum auf. Aber dann war sofort Andrich zur Stelle. 

Jamal Musiala darf erstmals! Der 21-Jährige setzt sich herausragend gegen mehrere Gegenspieler durch. Beim Abschluss fehlt dann aber ein guter Meter. Links vorbei. 

Zum Beispiel so! Rüdiger lang auf Havertz, der volley aufs lange Eck hält. Wieder pariert Schmeichel. Ecke Nummer vier. Die landet bei Andrich und von dort in den Armen des dänischen Keepers. 

Mal ein bisschen Zeit zum Durchatmen, nach dem turbulenten deutschen Beginn. Die Mannschaft von Julian Nagelsmann ist bis hierhin klar besser und drückt auf die Führung. 

Wieder Schlotterbeck – und wieder gefährlich! Schmeichel holt die Bogenlampe aus dem rechten Winkel. Der dritte Eckball bringt dann nichts ein. 

Kimmich! Der Münchner lässt aus gut 22 Metern eine ordentliche Fackel ab. Schmeichel pariert zur nächsten Ecke. 

Schlotterbeck köpft ein und dreht jubelnd ab. Aber Michael Oliver zeigte sofort Offensivfoul an. Kimmich hat zuvor Gegenspieler Andreas Skov Olsen regelwidrig weggeblockt. Kein Tor. 

Jetzt mal David Raum von der anderen Seite. Alexander Bah klärt. Erster Eckball. 

Deutschland macht direkt vom Start weg Druck und tackert die Dänen in der eigenen Hälfte fest. 

Da ist gleich mal Leroy Sané, der von der rechten Grundlinie ins Zentrum flankt. Vestergaard klärt. 

Anpfiff 1. Halbzeit

Los geht's! Das DFB-Team stößt an. 

Ein letzter Kreis, dann kann es losgehen. 

Und jetzt die Deutsche Hymne, die sich lautstärketechnisch den Punktsieg holt. Gutes Omen?

Bitte Formation annehmen. Noch nicht auf dem Platz, aber für die Hymnen, angefangen mit der dänischen, "Der er et yndigt land". "Es gibt ein lieblich Land".

Es geht hinaus – angeführt von den Kapitänen Ilkay Gündogan und Kasper Schmeichel sowie Michael Oliver, dem Musterschüler unter Englands Schiedsrichtern!

Manuel Neuer, Christian Eriksen, Joshua Kimmich, Jamal Musiala. Alle blicken gespannt drein, bevor es hinausgeht. 

Rudi Völler warnte daher auch in den letzten Tagen vor Teams, die in der Gruppe nicht oder kaum überzeugen konnten: "Jetzt ist praktisch ein neuer Wettbewerb, K.O.-System. Und wir sind gewappnet."

Heute müssen Gündogan und sein Team ein Stück weit Geschichte schreiben. Am 2. Juli 2016 tat das DFB-Team das, was der Schweiz heute gelang und kegelte Italien aus der Europameisterschaft, wenngleich im Viertelfinale. Seitdem gewann Deutschland kein K.O.-Spiel mehr. Nicht bei Europameisterschaften, nicht bei Weltmeisterschaften oder der Nations League, als jeweils zweimal in der Gruppe Schluss war. Jetzt gilt's. 

Für Gündogan ist es ebenfalls ein besonderes Spiel. Zwischen 2011 und 2016 spielte der Kapitän bei Borussia Dortmund und war Teil von Jürgen Klopps goldener Generation, die zweimal Meister (2011, 2012) und einmal Pokalsieger (2012) wurde. 

Einen Lieblingsspieler hat Lahm im DFB-Team auch: Ilkay Gündogan. "Weil er so lang arbeiten musste, um diese Stellung im Team und auch in ganz Deutschland zu haben. Ich mag einfach, wie er Fußball spielt, wie er sich zwischen den Linien bewegt, Ballan- und -mitnahme. Jetzt wird er dafür belohnt, für die letzten Jahre, bei Manchester City aber auch Barcelona."

Turnierdirektor Philipp Lahm ist ebenfalls von der Stimmung in Dortmund beeindruckt und erinnert an die WM 2006, weniger ans Halbfinale, vielmehr an den 1:0-Sieg über Polen am 2. Gruppenspieltag. "Ich hoffe, dass wir diesmal nicht so lange brauchen", witzelt der ehemalige Kapitän. Lob gab es vor allem für die Fans: "Wenn ich im ganzen Land unterwegs bin und die ganzen Fans sehe, nicht nur die Deutschen, sondern auch die, die aus anderen Ländern zu uns gereist sind und wieviel Spaß und Freude sie bei diesem Turnier haben. Das ist einfach sehr, sehr schön zu sehen."

Leroy Sanés ersten Startelfeinsatz seit dem 0:2 in Wien, bei dem er sich den Drei-Spiele-Platzverweis abholte, begründet der Bundestrainer mit mehr Breite: "Wir haben gegen die Schweiz ein bisschen zu wenig Tiefe angesprintet. Leroy ist ein Spieler, der sehr gut die Tiefe anbieten kann. Es sind alles Für-Entscheidungen, keine gegen."

Julian Nagelsmann ist vom Ergebnis nicht überrascht: "Mannschaften, die weiterkommen und so unangenehm sind, wie die Schweizer, die können auch noch eine Runde weiterkommen."

Ein kurzer und letzter Blick nach Berlin, wo der erste Viertelfinalist feststeht: Die Schweiz bringt das 2:0 gegen Italien über die Zeit und steht, wie vor drei Jahren, hochverdient unter den letzten Acht. Der Titelverteidiger ist derweil Geschichte in diesem Turnier. Glückwunsch an die Eidgenossen um die Ex-Münchner Xherdan Shaqiri und Yann Sommer!

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Trotz Bankplatz wird Füllkrug vom Dortmunder Publikum mit viel Applaus empfangen.

Rechtzeitig dabei – und damit zur deutschen Aufstellung – ist Antonio Rüdiger. Gut eine Woche lang musste das Land um den "Oberschenkel der Nation" bangen. Es sollte reichen. Jonathan Tah fehlt ebenfalls mit Gelbsperre und wird von Nico Schlotterbeck ersetzt. Der Dortmunder bekommt somit ein Startelfticket. Niclas Füllkrug bleibt, trotz Jokertor, nur der Bankplatz. Oder vielleicht genau deswegen. Auch in der offensiven Dreierkette gibt es noch eine Änderung. Leroy Sané spielt anstelle von Florian Wirtz. 

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Die Mannschaft von Kasper Hjulmand qualifizierte sich in der Gruppe C als Zweiter, hinter England. In den drei Partien gegen Slowenien (1:1), die "Three Lions" (1:1) und Serbien in München (0:0) war "Danish Dynamite" eher eine Wunderkerze. Offensiv haben die Dänen große Probleme, erzielten erst zwei Tore und einer der Torschützen, Morten Hjulmand – nicht verwandt oder verschwägert mit seinem Trainer – wird an diesem Abend gelbgesperrt fehlen. Hinter Christian Eriksen stand, aufgrund einer Magenverstimmung noch ein Fragezeichen. Hjulmand, also Kasper, bestätigte, dass sein Superstar dabei sein soll. 

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