Vergleichsweise spät wurde heuer von der Aicher Ambulanz die erste Bierleiche versorgt: Um 14.31 Uhr sei eine 24 Jahre alte Besucherin aus den USA mit der Trage gebracht worden, berichtete Michel Belcijan, Betriebsleiter der Aicher Ambulanz der "dpa".
Die junge Frau sei nicht ansprechbar gewesen - laut Belcijan ein "Totalausfall".
Ihren ersten Einsatz verzeichneten die Helfer der Sanitätsstation der Aicher Ambulanz um 8.45 Uhr – also eine Viertelstunde, bevor das Wiesngelände öffnete. Eine junge Frau sei kollabiert – ob auch hier Alkohol im Spiel war, blieb offen.
Wie die Aicher Ambulanz außerdem mitteilt, stieg die Zahl der Hilfesuchenden bereits nach 9 Uhr rasch an. "Viele Besucher kamen mit blutigen Blasen an den Füßen, kleineren Schnitten durch Bierkrüge oder Kreislaufproblemen aufgrund der starken Sonnenstrahlung zu uns", si die Ambulanz in einer Mitteilung.
Gestürzt seien besonders viele beim Besucherlauf zu den Tischen. Ein Wiesn-Besucher hat sich dabei die Schulter ausgekugelt und zwei Finger ausgerenkt.
Wegen eines schweren Asthmaanfalls musste bereits eine Patientin im Akutraum behandelt werden. Den ersten Trage-Transport gab es bereits um 12.03 Uhr.
Bis 15.30 Uhr waren bereits über 150 Patienten in Behandlung, so Aicher. Der erste CT-Scan auf der Wiesn führte auch gleich zum Weitertransport in eine Klinik: Ein Mann hat sich bei einem Sturz eine Hirnblutung zugezogen.
An den Eingängen zur Wiesn und an der Bavaria hatten zahlreiche Gäste schon in den frühen Morgenstunden auf den Einlass gewartet – und manche hatten offensichtlich gut vorgeglüht: Reinigungspersonal der Stadt kehrte am Morgen noch zahlreiche Scherben von Bierflaschen zusammen, mitsamt anderem Müll von dem morgendlichen Wiesn-Warm-up.
Rund 530 Einsatzkräfte, darunter wie im Vorjahr 55 Ärztinnen und Ärzte, werden sich an den 16 Festtagen um die Gesundheit der Besucher kümmern.
Auf der Wiesn 2023 behandelten die Aicher Helfer 8.157 Patienten. Rund ein Drittel von ihnen landete wegen einer Intoxikation auf der Station – zu viel Alkohol.