Willy DeVille ist tot
Der Sänger Willy DeVille ist tot. Im letzten Jahr rockte er noch einmal die Münchner Muffathalle und präsentierte sein Werk "Pistola". DeVille starb Im Alter von 58 Jahren an Bauchspeicheldrüsen-Krebs.
Vor ein paar Jahren hätten die mich hier gar nicht reingelassen", scherzt Willy DeVille im November 2006 im Münchner Herkulessaal. Und wahrlich, man konnte sich kaum einen Künstler deplatzierter in der Münchner Residenz vorstellen als das in New York geborene, Gespenst des Blues und Rock'n'Roll.
Willy DeVille war damals in der grandiose Spätphase seines Schaffens angekommen, das 30 Jahre zuvor mit der Band Mink DeVille und einer Mischung aus Blues, Cajun und Rock begonnen hatte. Die Heroinsucht lag hinter ihm, auch die alkoholgetränkte Trauer über den Verlust zweier Frauen, die ihm weggestorben waren.
Der Mann, der Hendrix „Hey Joe“ auch musikalisch an die mexikanische Grenze verlegte hatte viel Herz vielleicht sogar „Demasiado corazón“ wie er in seinem bekanntesten Stück sang und flehte. Er traf zuletzt nicht immer den richtigen Ton, aber wie er danebensang und mit welcher ungeheuren Ausdrucksstärke er seinen Gesang bis zum Gewimmer variierte, das war eine eigene ergreifende Kunst.
Im letzten Jahr rockte er noch einmal die Muffathalle in großer Besetzung und präsentierte sein Abschiedswerk „Pistola“ mit unsterblichen Balladen und der Spoken Word Nummer „Stars That Speak", die einem das Blut in den Adern gefrieren lässt. Vor wenigen Monaten diagnostizierten die Ärzte einen Tumor an der Bauchspeicheldrüse. Donnerstagnacht ist der Musiker im Alter von 58 Jahren „friedlich verschieden“ wie seine Frau Nina bestätigt.
